Huaca Rajada oder die Grabstätten von Sipán

Gesamte Strecke: 57 km

Rauch und Ruß

Unser heutiges Ziel liegt etwa 28 km östlich von Chiclayo. Für die Fahrt dorthin auf der 6A und der holprigen LA-116 benötigen wir fast eine Stunde. Es ist bewölkt und die Berge auf der rechten Seite können wir nur erahnen. Dafür sind die Müllberge am Straßenrand wieder einmal nicht zu übersehen.
Außerhalb der Ortschaften säumen saftige Zuckerrohrfelder den Weg. An manchen Stellen sind die Felder auch schon abgeerntet. Deren kahle Überreste werden jetzt gleich an Ort und Stelle niedergebrannt. Die Schwelbrände kokeln dabei gänzlich unbewacht vor sich hin. Das ist richtig unheimlich, denn der böige Wind versorgt die Feuer mit reichlich Sauerstoff. Zusätzlich treibt er riesige dunkle Rauchschwaden und dicke schwarze Rußpartikel vor sich her. Auch das Museumsgelände und die Huaca Rajada bleiben davor nicht verschont.

Museo de Sitio

Zunächst versorgen wir uns im Museo de Sitio mit Informationen zur Ausgrabungsstätte und den Gepflogenheit der Mochica. Wobei uns bei Letzterem das Meiste schon sehr bekannt vorkommt. An Exponaten ist vor allem der Inhalt des Grabes Nummer 14 sehenswert.

Gestern bei der Señora de Cao und heute beim Señor de Sipán

Zu Fuß machen wir uns auf den Weg zur Ausgrabungsstätte. Hauptattraktion der Huaca Rajada ist zweifellos das Grab des Herrn von Sipán.

El Señor de Sipán
El Señor de Sipán

Vermutlich handelt es sich bei dem 40 bis 45 Jahre alten Mann um einen Mochica-Herrscher. Dementsprechend waren die Grabbeigaben so zahlreich und wertvoll, dass zusammen mit den anderen freigelegten Gräbern sogar ein ganzes Museum in Lambayeque damit gefüllt werden konnte. Am Originalschauplatz befinden sich lediglich schlechte und billige Attrappen.
Trotzdem ist allein die Anzahl der bereits freigelegten Gräber und Skelette beeindruckend. Hier muss eine ganze Dynastie, zum Teil in mehreren Schichten übereinander, zur letzten Ruhe gebettet gewesen sein!