Bevor wir am Sonntag zurück nach Deutschland fliegen möchten wir Quitos historischem Zentrum wenigstens einmal einen Besuch abgestattet haben. Und der steht heute auf dem Programm, zumal es im Moment auch nichts mehr für unsere Reise zu organisieren gibt. Also fahren wir kurzerhand mit dem Taxi bis (fast) zur Plaza de la Independencia.
Unser Spaziergang durch Quitos Altstadt
Rund um die Plaza de la Indepencia:
Die Kathedrale:
Quitos Kirchen – eine Auswahl:
Quitos schönste Kirche – Iglesia de San Agustín:
Eine von Quitos Gassen in der Altstadt:
Eine Pause tut jetzt gut
Nach dem ganzen Rauf und Runter in der Altstadt gönnen wir uns einen Snack in einem der kleinen Restaurants neben der Kathedrale. Von unserem Platz aus haben wir einen wunderbaren Blick auf das entspannte und bunte Treiben auf dem zentralen Platz Quitos. Doch bevor wir Quitos Altstadt verlassen, müssen wir unbedingt auch noch einen Zwischenstopp im Pacari-Shop – Schokolade in allen möglichen Geschmacksrichtungen – einlegen. Sonst ist ein Besuch von Quitos historischem Zentrum einfach nicht komplett.
Abendstimmung in Quito
Am Ende des heutigen Tages werden wir mit einer stimmungsvollen Aussicht belohnt. Die vergangenen Tage war wegen dichten Nebels ab spätestens frühem Nachmittag nichts mehr zu sehen; nicht mal die Hochhäuser gleich gegenüber.
Gerade mal einen Tag waren wir in Quito und dann erhielten wir das Telefonat aus Deutschland: Todesfall in Knuts Familie. Ein trauriges Ereignis zum Ende eines so ereignisreichen und glücklichen Jahres für uns.
Unser Jahreswechsel 2019/2020
Die letzten Tage waren wir jetzt also damit beschäftigt, unsere kurzfristige vorübergehende Rückkehr nach Deutschland zu organisieren. Auf Party zum Jahreswechsel hatten wir logischerweise so überhaupt keine Lust mehr. So kam das Neue Jahr auf ganz leisen Sohlen zu uns.
Letzte Reisevorbereitungen
Der letzte zu organisierende Punkt besteht jetzt noch darin, einen halbwegs sicheren und kostengünstigen Stellplatz für unseren Dicken für die nächsten zwei Wochen zu finden. Hierzu haben wir in einem Internetportal für Overlander auch schon zwei in Frage kommende Campingplätze in Flughafennähe entdeckt. Und die wollen wir uns heute mal genauer anschauen.
Schnelle Entscheidung
Rauf und runter quälen wir uns durch Quitos Straßendschungel bis zum Stadtteil Tababela. Hier befinden sich sowohl der Flugplatz als auch die zwei Campingplätze. Bereits der erste Platz macht einen guten Eindruck und wir können den Dicken problemlos für einen US-Dollar am Tag auf dem Gelände unterstellen. Für unsere Rückkehr reservieren wir auch gleich zwei Nächte in einem der auf dem Gelände stehenden Tiny Houses. Mit den Kosten dafür wird unser Kreditkartenkonto gleich belastet. Ein etwas seltsames Gebaren, aber was soll’s! Wir sind glücklich, dass wir die letzten Punkte auf unserer To-Do-Liste jetzt abhaken können.
Und was jetzt?
Wenn wir schon mal hier draußen sind, können wir uns eigentlich auch einen der Touristenmagnete nördlich von Quito anschauen. Den vermeintlichen Mittelpunkt der Welt. Vermeintlich deshalb, weil sich der französische Geograph im 18. Jahrhundert um etwa 240 Meter verrechnet hat. Hätte er mal bei den Inkas „geluschert“! Die haben die Äquatorlinie nämlich genau bestimmt.
Ein komisches Gefühl
Als wir bei der „Mitad del Mundo“ ankommen, herrscht Hochbetrieb auf dem Parkplatz und an den Kassen. Da Knut schon die magische Grenze von 56 Jahren überschritten hat und in Ecuador nunmehr zu den „Alten“ zählt, kommt er in den Genuss einer Ermäßigung. Ich hingegen darf den vollen Eintrittspreis entrichten.
Echte Faszination am falschen Ort
Natürlich machen auch wir die obligatorischen Fotos entlang der falschen Nulllinie. Nur verzichten wir auf dieses unsägliche Gehopse und die sinnfreien Selfies. Aber ganz können wir uns der Faszination dieses Ortes nicht entziehen, auch wenn unser Verstand durchaus kapiert hat, dass wir eben doch noch mit beiden Beinen auf der Südhalbkugel stehen. Was gutes Marketing so alles bewirkt!
Schokolade aus dem Land des Kakaos
Das kleine Schokoladenmuseum auf dem Gelände ist mit Liebe gemacht und Ecuador ist zu Recht stolz auf seine Kakao- und Schokoladenproduktion. Auch wir haben schon die eine oder andere Sorte der preisgekrönten Pacari-Kreationen probiert und waren – wenigstens zum Teil – positiv überrascht. Knut mag die mit Kaffeebohnenstücken besonders und ich die dunkle Schokolade aus der Region Esmeraldas.
Skurril
Gut, dass wir während unseres Rundgangs durch die Souvenirshops schon einen Hamburger in einem der zahlreichen Restaurant gegessen haben. Denn jetzt lässt uns der Anblick von Cuy am Spieß am Ausgang völlig kalt. Irgendwie können wir uns einfach nicht durchringen, Meerschweinchen zu essen.
Nach dem Frühstück fädeln wir wieder auf die E35 ein, die uns bis Quito bringen wird. Auf der gut ausgebauten Panamericana kommen wir gut voran. Nur leider sind alle, aber auch wirklich alle der rechts und links der Panamericana stehenden Vulkane, von Wolken verhüllt.
Außer dem Cotopaxi gestern haben wir also keinen einzigen der Vulkane entlang der Allee der Vulkane zu Gesicht bekommen. Was für eine karge Ausbeute!
Keine Ansichtssache: Die höchstgelegene Hauptstadt der Welt
Nach nicht mal einer Stunde Fahrt erreichen wir schon die ersten Ausläufer von Quito, der mit 2.850 m höchstgelegenen Hauptstadt der Welt. La Paz in Bolivien liegt zwar höher, ist somit aber lediglich die höchstgelegene Verwaltungshauptstadt der Welt. Die eigentliche Hauptstadt Sucre liegt „nur“ auf 2.810 m. Damit liegt Quito etwas höher und verteidigt mit Stolz und Nachdruck seinen Titel als höchstgelegene Hauptstadt der Welt.
Ankunft in Quito
Eine weitere halbe Stunde später haben wir uns durch den bergigen Moloch bis zum Stadtteil La Florencia im Südwesten der Stadt und damit zu unserer Unterkunft in einem der Hochhäuser dieses Stadtteils durchgekämpft. Unsere Vermieterin fährt auch schon kurze Zeit nach unserer Ankunft vor und übergibt uns die Schlüssel zu diesem schönen Appartement, nachdem sie uns in die Feinheiten desselben eingewiesen hat. Der Blick vom Balkon auf die umliegenden Wolkenkratzer und den 4.794 m hohen Vulkan Pichincha ist schon richtig klasse:
Sonderlösung für den Dicken
Da unser Dicker wieder mal nicht in die Tiefgarage passt, hat unsere Vermieterin ab morgen für ihn einen bewachten Parkplatz zu einem Sonderpreis organisiert. Und da darf er dann auch über Nacht stehen bleiben, was normalerweise bei den anderen Parkplätzen nicht möglich ist. Vielen Dank dafür, liebe Mildred! Für heute können wir unser Schätzchen vor dem Gebäude stehen lassen. Der Wachmann des Hauses behält ihn – auch nachts – im Auge.
Was sonst noch zu tun bleibt …
Am Nachmittag decken wir uns im zwei Blocks entfernten gut sortierten Supermarkt mit allem Nötigen für die nächsten Tage ein. Und am Abend gibt es beim besten Italiener der Stadt – gleich bei uns um die Ecke – die leckerste Pizza und die leckersten italienischen Nudeln seit langem. Knut bekommt sogar ein Lätzchen, damit er sich nicht bekleckert. Was für ein Service!