Mit dem Boot zur Isla de la Plata

Isla de la Plata

Vorbereitende Maßnahmen

Pünktlich um 9:15 h stehen wir an der Mole und warten gespannt darauf, dass unsere gebuchte Tour beginnt. Aber wie das eben in Südamerika so ist, dauert es aus unerfindlichen Gründen immer etwas länger bis es losgeht.
Bevor also ein Dutzend europäischer Touristen das Boot besteigen dürfen, bekommen alle erst einmal Schwimmwesten in die Hand gedrückt. So viel Sicherheit muss sein!
Im Gegenzug müssen wir dann an Bord alle unsere Schuhe abgeben. Diese verschinden dann in einem Drybag und derselbe irgendwo im Bauch des Bootes.
Nachdem jeder seinen Platz eingenommen hat, rauscht das Boot auch schon los Richtung Isla de la Plata.

Isla de la Plata: Ein paar Informationen

Die knapp 6 qkm große Isla de la Plata („Silberinsel“) liegt gut 40 km vor der Festlandsküste bei Puerto López. Sie ist Teil des Machalilla Nationalparks und derzeit von Menschen unbewohnt. Dafür gibt es umso mehr Tiere auf diesem trockenen und heißen Eiland. Nicht umsonst trägt die Insel unter Touristen den Beinamen „Galápagos für Arme“.
Im Moment ist Brutzeit bei den Blaufußtölpeln und nun hoffen wir natürlich, neben den ausgewachsenen Tölpeln auch ein paar Jungtiere zu Gesicht zu bekommen.

Land in Sicht

Nach einer mir endlos scheinenden Fahrt mit dem Boot sehen wir Land und kurze Zeit später nähern wir uns auch schon der Anlegestelle der Insel. Es schaukeln bereits einige Boote vor uns im seichten Wasser.
„Galápagos für Arme“ scheint sehr beliebt zu sein.

Zu Wasser …

Unser Führer – Mitarbeiter des Nationalparks – nutzt die Zeit vor dem „Anlegen“, um mit Salatblättern Meeresschildkröten anzulocken. Allerdings nur auf der Seite des Bootes, auf der wir nicht sind. Und so kann ich zwar einen Blick auf die Schildkröten erhaschen, aber für ein Foto reicht die Zeit leider nicht.
Trotzdem: Imposante Tiere und definitiv zu schade für den Suppentopf!

… und zu Lande

Hätte mir vorher jemand gesagt, dass man die Insel nur nach einem „wet landing“ betreten kann, hätte ich mir vielleicht noch einmal überlegt, ob es mir den Aufwand wert ist. Aber jetzt sind wir schon mal da und so tief ist das Wasser ja auch wieder nicht. Kalt auch nicht. Im Gegenteil!
Und an Land gibt es sogar ein kleines Bassin mit Wasser, um die Füße vom Sand zu befreien.

Landgang

Zu Fuß – in der Zwischenzeit jetzt auch wieder mit Schuhen – machen wir uns auf den 400 m langen Weg zum höchsten Punkt der Insel.
Das bedeutet, jetzt also erst einmal in der brütenden Mittagshitze durch kahles und dürres Gestrüpp zu marschieren. Denn um diese Jahreszeit wirken nahezu alle Bäume und Sträucher wie abgestorben. Lediglich ein Baum, dessen Name ich schon wieder vergessen habe, strahlt uns mit seinen knallgelben Blüten an.

Gelbe Blüten
Knallgelbe Blüten

Über steile Treppen erklimmen wir die 167 m bis zum Aussichtspunkt. Von hier oben haben wir einen tollen Blick über die Insel.

Blick über die Insel
Blick über die Insel

Hier oben entscheiden wir uns dann auch für eine der einfacheren der angebotenen Rundwanderungen.

Blaufußtölpel im Brutmodus

Schon bald erblicken wir die ersten Blaufußtölpel. Und es kommen noch so viele mehr dazu im Laufe unserer kleinen Rundwanderung.
Während der Brutzeit haben die Tölpel auch keinerlei Scheu vor dem Menschen und so kann man diesen lustigen Gesellen recht nah kommen.

Hier also unsere Blaufußtölpelhitparade:

Übrigens: Die Männchen sind die kleineren Exemplare. Und je blauer die Füße der Männchen, desto attraktiver sind sie für die Weibchen. Denn die Intensität der blauen Farbe ist abhängig von der Menge der gefangenen und verzehrten Fische. Somit sind die blauen Füße das für alle sichtbare Qualitätssiegel eines Blaufußtölpelmannes.

Schnorcheln vor der Küste der Isla de la Plata

Nach der Rückkehr zum und aufs Boot fahren wir ein kurzes Stück an der Küste entlang.
Nach einem kleinen und leichten Mittagssnack (den Crew und Führer nur ungern mit uns Touristen teilen) können sich diejenigen, die wollen, zum Schnorcheln in den Pazifik stürzen.
Ich will nicht und genieße lieber die Zeit an Bord.
Knut will und schnorchelt wacker durchs farbenprächtige Korallenriff. Beim Wiedereinsteigen donnert er jedoch unsanft mit dem Schienbein gegen die Badeleiter.

Genug für heute

Nachdem sich alle wieder an Bord eingefunden haben, tuckern wir gemütlich nach Puerto López zurück.
Den Rest des Tages lassen wir gemütlich ausklingen. Meerblick inklusive.