In Cuenca, der Hauptstadt des Panamahutes

Cuenca bei Nacht

Zwei Anläufe

Cuenca, die drittgröße Stadt Ecuadors, liegt in einem andinen Hochlandbecken in Höhen zwischen 2.450 und 2.600 m. Aus der geographischen Lage leitet sich übrigens auch der Name ab: cuenca bedeutet übersetzt Becken.
Aufgrund unseres angeschlagenen Gesundheitszustandes müssen wir die Stadt jedoch in zwei Etappen besichtigen. Und auch dann schaffen wir nicht alles, was wir uns vorgenommen haben. Aber einen kleinen Eindruck von der UNESCO-Weltkulturerbestätte bekommen wir dann doch. Und dazu noch einen eleganten klassischen Panamahut!

Wandmalerei im Zeichen des Panamahutes
Wandmalerei im Zeichen des Panamahutes

Impressionen unserer beiden Stadtrundgänge in Bildern

Rund um den Parque Abdón Calderón, Cuencas Herz:

Rund um La Catedral Nueva, das Wahrzeichen der Stadt:

In der weiteren Umgebung des Parkes:

Märkte und mehr:

Im seenreichsten Nationalpark der Anden: Nationalpark Cajas

Laguna Toreadora im Nationalpark Cajas

Gesamte Strecke: 74 km

Nationalpark Cajas: Ein paar Informationen

Etwa 35 km westlich von Cuenca liegt der 28.808 ha große Nationalpark Cajas im ecuadorianischen Hochland. In Höhen zwischen 3.100 und 4.450 m liegen ungefähr 270 Seen und Lagunen in der hügeligen tundraartigen Landschaft verteilt. Seit Mitte der 1990-er Jahre wird er als Ramsar-Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung eingestuft. Außerdem dient er als Trinkwasserreservoir für die Stadt Cuenca.

Anfahrt über die E582

Die E582 verbindet die Städte Cuenca und Guyaquil miteinander und durchschneidet in ihrem Verlauf den Nationalpark. Auch wir benutzen von Cuenca aus diesen Anfahrtsweg durch hügeliges Weideland, das uns ganz stark an Österreich oder die Schweiz erinnert.
Die Straße führt stetig bergauf und die Landschaft wird zunehmend karger. Nebel und dicke graue Wolken ziehen über die braunen, mit dunkelgrauen Felsen durchsetzten Hügel. Es regnet. Jetzt erinnert uns die Landschaft eher an die Hardangervidda in Norwegen oder die Highlands in Schottland. Auch würde es mich nicht wundern, wenn plötzlich ein Hobbit aus dem Nebel auftauchen würde.

Optionen im Nationalpark

Am Eingang zum Nationalpark angekommen, haben wir eine Höhe von 3.900 m erreicht. Die Wolken hängen gefühlt noch tiefer über uns, es regnet auch immer noch und es ist s..kalt bei gerade mal 6 Grad.
Wir werfen uns in unsere Regenklamotten und trotten zur Registrierung. Dort erklärt uns der Ranger die verschiedenen Wanderwege.
Da Knut immer noch kränkelt und seine Bazillen in der Zwischenzeit auch bei mir eine handfeste Bronchitis zustande gebracht haben, wird es schlussendlich die einfachste aller Möglichkeiten. Also ein kleiner Spaziergang statt einer mehrstündigen Wanderung.

Logo des Nationalparks Cajas
Logo des Nationalparks Cajas

Water comes from everywhere

Bei ausgiebigem Nieselregen steigen wir schniefend und triefend zur Laguna Toreadora ab.

Dichte Wolken und Regen über der Laguna Toreadora
Dichte Wolken und Regen über der Laguna Toreadora

Zunächst biegen wir vom Aussichtspunkt auf die Laguna Toreadora nach links, stapfen auf Wegen, die nur noch aus Wasser zu bestehen scheinen, durch gefährdeten Polylepsis-reticulata-Baumbestand.

Wasser! Überall Wasser! Ist ja auch ein Feuchtgebiet. Theoretisch schon klar. Praktisch hört für uns der Weg auf, als ein Wasserfall den Wanderweg für seinen weiteren Verlauf Richtung Lagune wählt. Wir kehren um und trotten in die andere Richtung.

Artenvielfalt

Jetzt geht es bergauf: mal mehr, mal weniger steil. Die dünne Luft und unsere angeschlagene Gesundheit machen das Gehen auch nicht leichter. Wir husten, keuchen, japsen nach Luft wie ein Fisch an Land.

Mäßige Steigung
Zur Abwechslung auch mal nur eine mäßige Steigung

Wir müssen oft anhalten, um wieder zu Atem zu kommen. Da bleibt genug Zeit für einen Blick nach unten, rechts und links. Farbenfrohe Flechten und Moose, gelbbraune Gräser, vertrocknete Agavenblütenstände, aber auch blühende Sträucher und sattgrüne Bodendeckerpflanzen formieren sich zu dieser auf den ersten Blick braunen Hochmoorlandschaft.

Mystische Landschaft

Glücklicherweise hat der Regen jetzt auch einmal aufgehört.
Was für eine Stille über der Landschaft liegt! Nur ein leises Wasserrauschen in der Ferne, dazwischen ab und zu mal etwas Vogelgezwitscher. Dazu die sich nur zögerlich lichtenden Wolken – geradezu mystisch.

Ich hätte niemals vermutet, so eine Landschaft und Stimmung in Südamerika zu erleben!

Genug für heute

Irgendwann wird es Knut zu viel, zu langweilig – was auch immer – und er kehrt zum Parkplatz zurück.

Blick in die Ferne
Blick in die Ferne und gleich schon keine Lust mehr?

Ich schleppe mich noch über die nächste Kuppe und um die nächste Kurve. Dort verliert sich der Weg links von einem kleinen Spiegelsee in einer sumpfigen Wiese.

Kleiner Mirror Lake
Mirror Lake im Kleinformat

Nun kehre auch ich zum Parkplatz zurück. Ziemlich erledigt, aber schwer beeindruckt, treten wir die Rückfahrt nach Cuenca an.

Von Loja nach Cuenca mit einem Zwischenstopp in Saraguro

Die Anden auf dem Weg nach Cuenca

Gesamte Strecke: 210 km

Von Loja nach Saraguro

Wir starten von Loja aus in nördliche Richtung. Bald schon sind wir wieder auf der E35, der Troncal de la Sierra bzw. der Panamericana.
Im Hochtal zwischen den beiden Andenkordilleren geht es in der Sierra mal wieder auf und ab, auf und ab. Zwischendurch erwischt uns auch der eine oder andere Regenschauer. Nach Monaten ohne auch nur einen einzigen Regentropfen ist das auf jeden Fall ein Foto wert!

Zwischenstopp in Saraguro

In Saraguro legen wir einen Zwischenstopp ein, ist der Ort doch bekannt für seinen ursprünglichen Sonntagsmarkt und für seine indigenen Einwohner in schwarz-weißer Tracht.
Unser erster Weg führt uns zur Kirche am zentralen Platz. Gerade ist Gottesdienst und der Innenraum der Kirche gerammelt voll. Die überwiegend indigene Bevölkerung lauscht auch ganz andächtig den Worten des Priesters.
Nachdem wir eine Weile durch den Ort gestromert sind, entdecken wir auch den Markt. Hauptsächlich gibt es Lebensmittel zu kaufen, aber auch Kleidung, Schuhe, elegante Hüte und Plastikzeug aus China. Wir decken uns mit Ananas, Bananen und Mangos ein und trotten zurück zum Auto.

Weiter nach Cuenca

Wir setzen unsere Fahrt fort, weichen den häufig auf der Straße liegenden Steinen aus und folgen dem Auf und Ab der Panamericana.

Immer wieder fahren wir an auf einer Art Grill aufgespießten Schweinen vorbei, die so gut sichtbar am Straßenrand vor sich hin garen und auf hungrige Mäuler warten. Spanferkel à la Ecuadoriana!

Schwein vom Grill
Schwein vom Grill

Ankunft in Cuenca

Nach insgesamt knapp vier Stunden geht’s noch einmal abwärts und dann erreichen wir Cuenca, UNESCO-Weltkulturerbe, auf 2.560 m.
Unsere Unterkunft, ein Haus am Rande des historischen Zentrums, finden wir ohne Probleme. Unsere Vermieterin wartet schon auf uns, um uns in Empfang zu nehmen. Es ist alles da, was wir die nächsten Tage so brauchen werden.