Von Olmos nach Máncora

Landschaft auf der Fahrt nach Máncora

Gesamte Strecke: 354 km

Morgenstund‘ hat Gold im Mund – oder auch nicht

Gegen 5:00 h findet unsere Nachtruhe ein abruptes Ende. Unser Zimmer liegt im Erdgeschoss quasi direkt an der Straße. Und um just 5:00 h schmeißt der Fahrer des vor unserem Fenster parkenden LKWs seinen Motor an, um ihn gebührend warmlaufen zu lassen. Der Lärm weckt uns. Der langsam den Raum ausfüllende Dieselgestank nervt uns. Wir können erst wieder einschlafen, nachdem der LKW abgefahren ist.

Frühstück in Olmos

Wieder einmal bietet das von uns gebuchte Hotel kein Frühstück an. Nach dem Auschecken machen wir uns an der Plaza de Armas auf die Suche nach einem Restaurant, wo wir die erste Mahlzeit des Tages einnehmen können. Schnell werden wir fündig.
Während Knut den Dicken wendet, gehe ich schon mal rein und frage den Wirt, ob sie auch Frühstück anbieten. Mit Brot und so. Jaja, wir sollen gerne reinkommen. Ein paar Einheimische sitzen auch schon da.
Kaum sitzen wir, werden uns auch schon die Frühstücksoptionen aufgezählt. „Wie wär’s mit Reis mit Huhn oder gebratenem Fisch?“

Service am Kunden

„Och, lieber wäre uns eigentlich ein Milchkaffee mit etwas Brot, Butter und Marmelade.“ „Ach, nur so ein kleines Frühstück? Also Marmelade haben wir nicht, Butter eigentlich auch nicht.“
Aber sie schaut mal, was sie für uns arrangieren kann. Wieviel Brot bzw. Brötchen wir denn möchten.
Während die gute Fee Butter bzw. Margarine organisiert, können wir schon einmal an unserem Nescafé-Milchkaffee nippen. Nach kurzer Zeit stehen auch Brötchen und Margarine auf dem Tisch, über die wir uns genüsslich hermachen.
Mit gefülltem Bauch schwingen wir uns in den Dicken und auf die Panamericana Norte.

Durch die Wüste bis Sullana

Wüste in unterschiedlichen Variationen prägt die ersten 210 km unserer Fahrt bis Sullana.

Hey, und da sind ja auch wieder die Zuckerrohrlaster!

Zuckerrohrtruck
Da ist er wieder, der vollbeladene Zuckerrohrlaster!

Besonders fasziniert bin ich von den knallroten Blüten einiger Bäume am Straßenrand. Diese Farbtupfer sehen soooo schön aus!

Knallroter Farbtupfer
Knallroter Farbtupfer

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus

Da Máncora keinen Supermarkt hat, wollen wir uns im Supermarkt von Sullana mit allem Nötigen für die nächsten Tage am Meer eindecken.
Als wir auf dem Parkplatz aus dem Auto steigen, dröhnt uns „Felíz Navidad“ in voller Lautstärke aus den Lautsprechern entgegen. Und am Eingang prangt auch schon der geschmückte Plastikbaum mit Rentierschlittengespann. Ja, ist denn schon wieder Weihnachten?

¡Felíz Navidad, felíz Navidad!
¡Felíz Navidad, felíz Navidad!

Nach einer Ehrenrunde im Anschluss ans Tanken am Kreisverkehr finden wir auch den Einstieg auf die 1N wieder.
Da! Ein Schild, gleich hier rechterhand: nur noch 66 km bis zur ecuadorianischen Grenze! Aber nicht für uns. Wir bleiben noch ein kleines Weilchen in Peru.

Die Karawane zieht weiter

Die letzten 144 km bis Máncora bestehen aus …?
Richtig: Wüste, Wüste, Wüste. Zum Teil wird es etwas hügeliger, manchmal fast canyonartig.

Erdölvorkommen liegen in der Tiefe unter dem Sand, die mit Pumpen wacker aus dem Erdreich befördert werden. Eine Pipeline am Straßenrand und vereinzelte Gasflammen runden das Bild ab.

Pipeline und Gasflamme
Pipeline und Gasflamme

Nach insgesamt sechs Stunden Fahrt geht’s noch einmal in einer Kurve den Hügel hinunter. Dann sehen wir auch schon den Pazifik und kurze Zeit später passieren wir die Ortsgrenze von Máncora.

Da vorne ist schon der Pazifik!
Da vorne ist schon der Pazifik … und Máncora nicht mehr weit!

Die letzten Tage in Peru

Das Haus, das wir für unsere letzten Tage in Peru gemietet haben, liegt etwas außerhalb, aber doch in fußläufiger Entfernung zu Strand, Restaurants und Geschäften.
Auf einem großzügigen Anwesen steht das komfortable Haus inmitten eines fast paradiesischen Gartens mit schattenspendenden Palmen und Sträuchern. Ein kleiner, aber feiner Pool gehört auch mit dazu.
Eine kühle Brise vom Meer umweht uns. Sehr angenehm bei den herrschenden sommerlichen Temperaturen bis knapp unter 30 Grad. Aber genau so hatten wir uns das vorgestellt!

Haus mit Palmen und Pool
Haus mit Garten, Palmen und Pool

Unsere letzten Tage verbringen wir mit Entspannen, Lesen, Poolen, Grillen und der Reiseplanung für Ecuador.
Nur einmal spazieren wir am Strand entlang. Dafür nutzen wir die abwechslungsreiche Gastronomie am Ort umso ausgiebiger!
Und leckeres exotisches Obst und bekanntes Gemüse kaufen wir für kleines Geld in der Markthalle im Ort.

Das ist Südamerika von seiner schönsten Seite!

Von Cocachimba nach Olmos

Am Río Marañón

Gesamte Strecke: 318 km

Abschied von der Amazonas-Region

Unser Abstecher ins Amazonasgebiet neigt sich heute dem Ende zu.
Während der ganzen Zeit, die wir dort verbracht haben, blieben wir tagsüber von Regen verschont. Ab und zu blinzelte sogar die Sonne durch die Wolken. Nur nachts fielen ein paar Regentropfen, die uns aber nicht weiter störten. Glück gehabt!
Bevor wir Peru nun tatsächlich verlassen, möchten wir gerne noch einmal ein paar Tage am Meer entspannen und dort auch die Reiseplanung für Ecuador in Angriff nehmen. Doch dafür müssen wir erst mal wieder ans Wasser kommen.

Noch einmal durchs malerische Utcubambatal

Wieder geht es also über die bereits bekannte Strecke auf der 8B und der 5N durchs fruchtbare, saftige und feucht-heiße Utcubambatal. Noch einmal will uns Google Maps auf der schnellsten Route an einer Stelle mitten durch den Fluss lotsen. Die Straße, die es vielleicht irgendwann einmal hier gab, ist längst den Wassermassen zum Opfer gefallen. Stattdessen führt die 5N nun über und um den nächsten Berg herum.

Zwischen Bagua Grande und Jaén wechseln wir wieder zum Río Marañón. Wieder auf der 3N angelangt, entfernen wir uns immer mehr von der Tropenkulisse.

Über die Anden zurück zur Küstenwüste

Langsam, aber sicher klettern wir wieder so manchen Höhenmeter nach oben. Die Landschaft wird trockener und karger. Die imposanten rostroten Berge dominieren jetzt wieder die Landschaft.

Noch einmal passieren wir an der Abra Porcuya auf 2.137 m die höchste Stelle, um uns dann über die Serpentinen bergab wieder talwärts vorzuarbeiten. Wir halten uns links, überwinden auf der 4B noch einmal die letzten Ausläufer der Anden bevor wir uns durch immer trockener werdendes Gebiet den Ausläufern der Küstenwüste nähern.
Bei Case Cruze Jaen Nuevo verlassen wir die 4B und biegen auf die 1N ab. Die Panamericana Norte hat uns wieder!
Noch ein paar Kilometer und wir erreichen nach sechs Stunden spektakulärer Berg- und Talfahrten unser Ziel für heute: Olmos. Notwendiger Zwischenstopp auf der Fahrt ans Meer.

In Olmos

Auch Olmos verfügt über keinerlei touristische Attraktionen und zudem über kaum asphaltierte Straßen. Dafür über staubige Pisten und trockenen heißen Wüstenwind.
Wieder einmal endet unsere Suche nach etwas Essbarem am Abend in der Hähnchenbraterei.
Zugegeben: wir hätten uns auch an einer der zahlreichen winzigen Garküchen rund um die Plaza de Armas versorgen können, doch da trauen wir uns einfach immer noch nicht so ganz ran.
Das Essen ist gut und reichlich und wir kehren nach unserem kurzen Rundgang durch Olmos satt und glücklich zum Hotel zurück.

Von Nuevo Tingo nach Cocachimba

Der imposaten Gocta-Wasserfall

Gesamte Strecke: 76 km (inklusive Abstecher nach Chachapoyas)

Größenunterschiede

Nachdem wir gestern Abend wieder bewegungsfähig waren, begaben wir uns ins Restaurant im ersten Stock des Hotels. Nach ein paar Drinks zur Einstimmung wurde uns gebratene Forelle aus dem Fluss mit Kartoffeln und Salat serviert. Die hiesigen Forellen sind höchstens halb so groß wie die uns aus Deutschland bekannten, schmecken aber mindestens genauso gut.

Erschütternd

Bedient wurden wir dabei von einem jungen Mann, der uns schon seit unserem Eintreffen eine unglaublich positive Ausstrahlung und Freundlichkeit entgegenbrachte. Wir kamen ins Gespräch und sein Schicksal bewegte uns zutiefst. Denn der junge Mann hat nur noch ein Bein. Der Mann verfügt zwar über eine Prothese, aber für jede notwendige Anpassung muss er zu seiner orthopädischen Werkstatt. So weit, so gut.
Der Haken ist jedoch, dass sich die Werkstatt in Lima befindet und somit über 1.200 km entfernt. Um dorthin zu kommen, braucht er allein zwei Tage. Dann doch lieber ohne Prothese und nur mit Krücke. Und dem Traum von einer besseren und gut sitzenden Prothese!
Und wir jammern über das deutsche Gesundheitssystem! Unsere Probleme wirken geradezu lächerlich angesichts der katastrophalen Zustände bei der medizinischen Versorgung in Peru.

Einblicke

Auch mit der in der Zwischenzeit wieder ansprechbaren Hotelbesitzerin entspann sich eine äußerst angeregte Unterhaltung. Wir erfuhren viel Interessantes über das Leben in Peru im Allgemeinen und den erschwerten Bedingungen auf dem Land im Besonderen. Außerdem auch wie schwierig es ist, sich als Frau in einer durch und durch vom Machismus geprägten Gesellschaft zu behaupten.

Versöhnlicher Abschluss

Es ist schon erstaunlich, wie sich durch ein Gespräch ein erster negativer Eindruck noch in einen positiven wandeln kann. Nach dem gestrigen Abend fällt unser Abschied heute denn auch etwas emotionaler als sonst aus.

Von Nuevo Tingo nach Chachapoyas

Doch wir müssen und wollen weiter.
Zunächst fahren wir die uns bekannte Strecke auf der 8B zurück. In die andere Richtung eröffnen sich noch einmal ganz andere Ansichten auf diese spektakuläre Bergkulisse.

Die Teilsperrung vom Samstag ist in der Zwischenzeit auch wieder komplett aufgehoben. Nur Staub auf und Dellen in der Fahrbahn zeugen noch von dem letzten Erdrutsch.
Nach einer scharfen Rechtskurve befinden wir uns auch schon auf dem Weg den Berghang hinauf nach Chachapoyas, das wir nach einer knappen Stunde Fahrzeit erreichen.

In Chachapoyas

Chachapoyas, Hauptstadt der Region Amazonas, der Provinz und des Distrikts Chachapoyas liegt auf 2.335 m. Das Tor zum Amazonastiefland ist bekannt für seine weißen Kolonialbauten mit den schön dazu kontrastierenden braunen Holzbalkonen. Rund um die Plaza de Armas bietet sich uns dieses harmonische Bild.
Das Städtchen wirkt so herrlich entspannt. Warum nur? Na klar, hier fahren keine drängelnden, knatternden und nach potentiellen Fahrgästen hupenden Mototaxis herum. Wie angenehm!

Unerwartete Wendung

Nach unserem kurzen Stadtrundgang kehren wir zum Dicken zurück, den wir in einer Seitenstraße am Straßenrand geparkt hatten. Ein Mann mittleren Alters fotografiert unser Auto. Haben wir vielleicht falsch geparkt? Aber hier parken doch noch mehr Autos!
Während Knut die letzten Züge aus seiner Zigarette nimmt, kommt der Mann auf mich zu. Er deutet auf unser Auto bzw. das Dachzelt und meint, dass er genauso so etwas noch für sein Auto sucht und was wir für doch für ein tolles Auto haben. Dann klopft er mir ganz sanft auf die Schulter, wünscht uns einen wunderschönen Aufenthalt in Chachapoyas und geht seiner Wege.

Von Chachapoyas nach Cocachimba

Wir verlassen Chachapoyas auf dem selben Weg, den wir hergekommen sind und fahren auf der 8B bis wir zur Abzweigung nach Cocachimba kommen.
Ab hier geht es fünf Kilometer auf holpriger, aber glücklicherweise trockener Lehm-Stein-Piste hinauf in das kleine abgelegene Bergdorf auf 1.796 m.
Um die Mittagszeit erreichen wir unsere Unterkunft, eine komfortable Lodge mit direktem Blick auf die Catarata Gocta. Mit seinen 774 Metern Fallhöhe gehört der Wasserfall damit zu den höchsten zehn Wasserfällen der Welt.

Entspannen in imposanter Kulisse

Leider müssen wir noch fast drei Stunden warten bis wir unser Zimmer beziehen können. Wir vertreiben uns deshalb die Wartezeit mit Saft und Snack im Restaurant, genießen dabei den Ausblick auf die Gocta-Wasserfälle.

Blick vom Restaurant auf den Wasserfall
Blick vom Restaurant auf den Wasserfall

Von der Lodge aus kann man zum Wasserfall wandern. Kann man machen, muss man aber nicht.
Wir entscheiden uns für den Blick aus der Ferne, entspannen lieber umgeben von dieser einzigartigen Kulisse und beobachten die quirligen Kolibris an der bereitgestellten Futterquelle.
Lediglich einen halbstündigen Spaziergang bekommen wir während unseres Aufenthaltes hin. Immerhin.

Kuélap: Die Festungsanlage der Chachapoya

Die Mauern von Kuélap

Mit Bus und Seilbahn nach Kuélap

Von unserem Hotel sind es nur wenige Kilometer in Serpentinen den Berg hinauf bis nach Nuevo Tingo. Von dort startet der Bus, der uns zur Talstation der Seilbahn nach Kuélap bringt. Noch sind genügend Parkplätze frei und so können wir den Dicken ganz bequem vor dem neuen Gebäude abstellen. Nachdem wir unser Ticket am Schalter gelöst haben, besteigen wir pünktlich um 9:30 h den Bus und kurze Zeit später auch die Seilbahn. Bei richtigem Sonntagswetter sitzen wir zusammen mit einer peruanischen Familie in der Gondel und lassen uns so gänzlich ohne Anstrengung auf über 3.000 m befördern.

Voller Erwartung: Gleich geht's los!
Voller Erwartung: Gleich geht’s los!

An der Bergstation von Kuélap

Oben angekommen hüpfen wir aus der Gondel und müssen uns erst einmal orientieren. Ok, da hinten sind die obligatorischen Artesaníastände und gleich daneben das Restaurant. Davor ein kleines Museum. Ah, da müssen wir uns auch registrieren. Also zur Einstimmung erst mal ins Museum. Englische Texte wieder mal Mangelware. Auch den Prospekt gibt’s nur in Spanisch. Der Besuch fällt also sehr kurz aus, zumal sich auch schon ganz schön viele Leute hier drin rumtreiben.
Führungen in englischer Sprache gibt es auch keine. Dann eben wieder mal ohne Führer!

Die Bergstation
Die Bergstation

Ab jetzt zu Fuß

Gegenüber von den Souvenirständen geht’s auf einem gut ausgebauten Pfad ganz schön steil den Berg hoch. Indígenas sitzen am Fuße des Berges im Schatten, stricken und warten darauf, dass sich der eine oder andere Tourist für die bequeme Variante mit Pferd entscheidet. Die Pferde stehen zu diesem Zweck auch schon für alle Fälle bereit.
Nach unserem ersten und vorläufig auch letzten Reitausflug in Nicaragua vertrauen wir lieber unseren eigenen zwei Beinen.

Der erste Aufstieg
Der erste Aufstieg

Erste Eindrücke

Der Weg führt für geraume Zeit in einer ganz ordentlichen Steigung nach oben.

Da geht's weiter!
Da geht’s weiter!

Wir müssen immer wieder anhalten und nach der dünnen Luft schnappen. Dabei können wir schon einmal grandiose Ausblicke auf die umliegende Berglandschaft genießen.

In der näheren Umgebung entdecken wir die auch in Europa vorkommenden üblichen Waldrandsträucher und -blumen und sogar Brombeersträucher. Daneben reckt Pampasgras seine weiß bis purpurfarbenen Federbüschel in die Morgensonne. Und dazwischen leuchtet auch schon mal die eine oder andere exotische Blüte aus dem satten Grün hervor. Das Blumenkind freut sich!

Mann, ist das anstrengend!

Irgendwie hört der Weg überhaupt nicht mehr auf. Die meiste Zeit geht es mehr oder weniger bergauf. An mehreren Stellen wurden überdachte Sitzplätze aufgestellt, von denen wir regen Gebrauch machen. Unsere peruanische Familie übrigens auch. Obwohl wir überwiegend im Schatten marschieren können, fließt der Schweiß nur so in Strömen. Oh Mann, ist das anstrengend! Und dabei ist die Festungsanlage noch nicht mal in Sicht!

Ein erster Blick auf die Festungsmauer
Ein erster Blick auf die Festungsmauer

Kuélap und die Chachapoya-Krieger

Die Chachapoya waren ein sehr streitbares Kriegervolk in der Zeit von 500 bis 1570 n.Chr.. Die großgewachsenen, eher weißhäutigen Krieger mit rotbemalten Gesichtern, kahlrasierten Schädeln und ausgeprägtem Nasenschmuck waren berüchtigt für ihren unbeugsamen Kampfgeist.
Eine ganz schön harte Nuss für die Inkas, denen die vollständige Unterwerfung auch nie so ganz gelingen wollte. Ständig musste mit Aufständen und Unruhen aus dieser Ecke des Reiches gerechnet werden.
Auch interessant: bei Kriegsverhandlungen mit dem Feind waren bei den Chachapoayas immer auch eine oder mehrere Frauen anwesend.

Infotafel zu Kuélap
Infotafel zu Kuélap

Wir sind da!

Nach über einer Stunde mega-anstrengendem Fußmarsch ist es dann endlich so weit: Wir haben den die dicke und hohe Festungsmauer umrundet und stehen vor dem Eingang zur Festungsanlage. Leider nicht der fotogene „Haupteingang“; der wird gerade renoviert.

Durch diesen Eingang geht's hinein
Durch diesen Eingang geht’s hinein

Wir dürfen den zweiten der drei schmalen Zugänge zur Anlage nehmen und wieder heißt es: The only way is up!

Hier entlang bitte
Bitte hier entlang …

Rundgang durch die Festung der Wolkenkrieger

Die Festung erstreckt sich über drei Ebenen. Bei unserem Rundweg geht es also munter weiter mit dem Rauf und Runter. Apropos rund: Die Chachapoya bauten ihre Häuser und Gebäude in einer runden, halbrunden oder ovalen Form. Zickzack, Rhombus und Mäander zieren einige der Ruinen. Gut positionierte Wachtürme sorgen für den nötigen Rundumblick.
Bis heute ist allerdings nicht geklärt, ob es sich bei der Anlage um eine dauerhafte Besiedlung oder um einen Rückzugsort der umliegenden Dörfer im Notfall handelte.

Rückweg

Nach Beendigung des Rundweges müssen wir den selben Weg zur Bergstation zurückgehen. In der Zwischenzeit brennt die Mittagssonne gnadenlos auf den Weg herunter. Von Schatten keine Spur mehr! Eine gute Idee, dass wir uns für den Aufstieg am Vormittag entschieden haben.
Zurück in der Bergstation nehmen wir nach einer kurzen Pause die erste freie Gondel zurück zur Talstation.

Auf Talfahrt
Auf Talfahrt

Unser Fazit

In der Gondel, die wir dieses Mal ganz für uns alleine haben, lassen wir unseren heutigen Ausflug noch einmal Revue passieren.
Kuélap wird neben Machu Picchu als die zweite überragende archäologische Sehenswürdigkeit Perus gehandelt.
Sehenswert ist die Anlage auf jeden Fall, aber an Machu Picchu kommt sie unseres Erachtens bei Weitem nicht heran.
Allerdings sind die Arbeiten der Archäologen auch noch nicht abgeschlossen, sodass sich das Blatt in Zukunft bestimmt noch etwas zugunsten von Kuélap wenden wird.
Uns hat’s auf jeden Fall sehr gut gefallen, auch wenn der Trip echt anstrengend war. Den Rest des Tages brauchen wir jetzt unbedingt, um uns von diesen Strapazen zu erholen.

Blick aus der Gondel auf tiefe Täler
Ein letzter Blick aus der Gondel auf tiefe Täler

Von Bagua nach Nuevo Tingo

Weites Utcubambatal

Gesamte Strecke: 254 km (inklusive der Exkursion nach Leymebamba)

Tropenfeeling am Morgen

Dank Klimaanlage und Ventilator finden wir bei angenehmen 25 Grad im Zimmer den ersehnten Schlaf. Doch bereits morgens um 8:30 h laufen wir gegen eine schwülwarme Wand von 28 Grad, als wir unsere Zimmertür öffnen.

Kundenservice der besonderen Art …

Beim Frühstück haben wir einen wunderschönen Ausblick auf einen Betonrohbau. Versteckt hinter mehreren alten Holzschränken befindet sich aber wohl die Küche.
Zunächst interessiert sich niemand für unsere Wünsche. Dafür sitzt die junge Frau von der Rezeption gemütlich an einem der Tische und genießt sichtlich ihr Frühstück. Als sich dann doch noch jemand erbarmt, wird unser Wunsch nach einem Milchkaffee gleich mit dem Hinweis quittiert, dass wir die Milch extra bezahlen müssten, weil die nicht in unserem Frühstückspaket enthalten sei. Diesen massiven Einschnitt in unser Budget werden wir gerade noch mal verkraften können. Zu unserem Bedauern bekommen wir dann nicht mal frische Milch, sondern eine große Kanne Kondensmilch. Auch das werden wir überstehen.

… auch beim Bezahlen

Beim Auschecken sticht mir wieder das große Schild auf der Theke in die Augen, wonach man hier mit VISA bezahlt. Hätten wir gestern ja auch gerne, aber eben besagte junge Frau bestand ganz vehement auf Barzahlung. Wir bezahlen Knuts Bier von gestern Abend und die Kondensmilch von heute Morgen zu Preisen wie im Fünf-Sterne-Hotel. Egal. Machen wir, dass wir weiterkommen.

Aus Río Marañón wird Río Utcubamba

Im Dicken zeigt das Innenraumthermometer stolze 29 Grad. Und das um nicht mal 10:00 h morgens!
Zunächst gurken wir auf der AM-101 durch die von Landwirtschaft geprägte Landschaft. In der Nacht muss es etwas geregnet haben, denn in den Schlaglöchern auf der Straße dümpeln kleine Pfützen.
In Bagua wechselt auch der unseren Weg begleitende Fluss. Der Río Marañón nimmt hier den Río Utcubamba auf. Und somit fahren wir jetzt an den Ufern des Río Utcubamba entlang.
Da die Straße zunächst etwas oberhalb des Flusses entlangführt, haben wir von oben einen schönen Ausblick auf den Fluss, die umliegenden Berge und natürlich die Reis-, Gemüse- und Zuckerrohrfelder. Auf einem Feld werden auch gerade riesige Wassermelonen geerntet.

Fruchtbares Flusstal

In Bagua Grande stoßen wir wieder auf die 5N, füllen schnell noch unseren Tank und dann geht die Fahrt entlang des Río Utcubamba auch schon weiter. Der beachtliche Fluss hat hier eine ganz schön breite Schneise in die Anden getrieben. An seinen Ufern wachsen auch hier Reis, Mais, Gemüse, Bananen und wohl auch Baumwolle. Die kann ich jedoch nirgends ausmachen. Wahrscheinlich flitzen wir einfach zu schnell vorbei.

Noch mehr Reisfelder
Noch mehr Reisfelder

Eine Naturgewalt fordert ihren Tribut

War schon auf der 5N die eine oder andere Unebenheit auf der Straße zu erkennen, so wird es deutlich ungemütlicher, als wir beim Verkehrsknotenpunkt Pedro Ruíz die 5N verlassen und nach rechts auf die 8B einbiegen.

Langsam geht's wieder bergauf
Langsam geht’s wieder bergauf und noch ist die Straße in Topzustand …

Selbst in der Trockenzeit führt der Río Utcubamba immer ordentlich Wasser. Jetzt zur beginnenden Regenzeit füllt er sein breites Flussbett aber schon sehr gut aus. Da die Straße oft sehr nah am Fluss entlangführt, kommt es häufig zu Unterspülungen und Fahrbahnabsenkungen. Ganz zu schweigen von den Steinschlägen und Erdrutschen von den teilweise senkrecht emporragenden Steilwänden.

Wir erweitern unseren spanischen Sprachschatz um Wörter wie „Falla Geológica“, „Hundimiento“ und „Zona de Derrumbes“. Und all das erleben wir auch live während unserer Fahrt. Wie auch eine partielle Straßensperrung. Da müssen Bauarbeiter erstmal die von einem Erdrutsch verschüttete Straße wieder freischaufeln. Der Straßenabschnitt sieht entsprechend demoliert aus. Trotzdem: Wir können weiterfahren. Das ist die Hauptsache!

Fahrbahn nach Erdrutsch
Die Fahrbahn nach einem Erdrutsch

Ankunft in Nuevo Tingo

Nach dreieinhalb Stunden Fahrzeit haben wir die 150 Kilometer bis zu unserer Unterkunft in Nuevo Tingo auf ca. 1.700 m hinter uns gebracht.
Wobei das neue Hotel zwischen 8B und Fluss liegt und somit eigentlich doch nicht in Nuevo Tingo. Denn das wurde auf einem Hügel neu gebaut, nachdem Tingo Viejo infolge eines Erdrutsches, ausgelöst durch ein Erdbeben, unter den Wassermassen des Río Utcubamba begraben worden war. Aber lassen wir solche Spitzfindigkeiten.

Unbekannte Baumfrucht
Unbekannte Baumfrucht

Oh! Aber wie angenehm frühlingshaft und erträglich sind hier die Temperaturen! Was so ein paar Höhenmeter gleich ausmachen!

Anders als erwartet

Vor dem Hotel tummeln sich eine Menge junger Leute. Es ist Samstag Nachmittag und es herrscht ausgelassene Wochenendpartystimmung. Heiße Latinorhythmen umgeben das Hotel.
Eine junge Frau mit Sonnenbrille begrüßt uns kurz und stellt sich als die Eigentümerin des Hotels vor. Dann reicht sie uns gleich an eine ihrer Mitarbeiterinnen weiter, die uns unser Zimmer zeigt. Im Flur dröhnen die Bässe. Aber wie! Man versteht sein eigenes Wort nicht mehr. Und wir erhalten die Information, dass das den ganzen Nachmittag und Abend auch noch so weitergehen wird. Also nichts von wegen ruhiger Fluss- und Alpenpanoramaidylle!

Flucht nach vorne

Da es erst früher Nachmittag ist, beschließen wir, der Geräuschkulisse zu entfliehen und uns das viel gelobte Museum in Leymebamba anzuschauen.
Wir fahren also etwa weitere 50 km auf der 8B, immer entlang des Flusses, quasi bis zu seiner Quelle in Leymebamba.

Landschaft entlang der 8B
Flusslandschaft entlang der 8B nach Leymebamba

Abenteuer 8B

Diese eineinhalb Stunden Fahrt sind echt ein Erlebnis, mitunter geradezu abenteuerlich.
Die Stellen, an denen die Straße aufgrund der geographischen Gegebenheiten – rechts der Fluss, links der Steilhang oder umgekehrt – zwangsweise einspurig wird und immer gerade dann auch ein Auto oder gar ein LKW entgegenkommt, lassen zumindest meinen Adrenalinspiegel das eine oder andere Mal ansteigen.
Auch die Fahrt mit dem Dicken durch die schmalen Gassen der auf dem Weg liegenden Bergdörfer kann in puncto Adrenalinkick problemlos mithalten.
Knut meistert aber jede dieser Situationen mit Pokerface und Bravour!

Wilder Utcubamba
Wilder Río Utcubamba

Ankommen. Runterkommen.

Beim Museum in Leymebamba auf 2.210 m angekommen, brauchen wir jetzt erstmal eine Pause – und etwas zu essen – bevor wir uns dem Museum mit seinen vielen Mumien widmen könn.

Während wir so vor uns hin mümmeln, erfahren wir von einer Einheimischen, dass wir klingeln müssen, wenn wir ins Museum wollen. Danke für den Tipp!

Im Museo Leymebamba Centro Mallqui

Nachdem wir auch diese Hürde genommen haben, starten wir unseren Rundgang durch das erstaunlich kleine Museum.
Ausgestellt wird vor allem der Inhalt der bei der Laguna de los Cónderes gefundenen Begräbnisstätte der Chachapoya aus der Präinkazeit.
Das heißt für uns, dass wir 200 Mumienbündel, zusammengefercht in einem abgeschlossenen klimatisierten Raum, bestaunen dürfen. Ganz schön makaber!

Die Mumien von der Laguna de los Cóndores
Die „ausgepackten“ Mumien von der Laguna de los Cóndores …
Holzummantelung der Mumien in den Sarkophagen
… und ihre Holzummantelungen in den Sarkophagen

Im Gegensatz dazu werden die Grabbeigaben aus allen möglichen Materialien ganz anschaulich und ansprechend in Glasvitrinen präsentiert.

Skurril: Ein Täschchen aus Meerschweinchenhaut
Für uns die skurrilste Grabbeigabe: Ein Täschchen aus Meerschweinchenhaut!

Nach all den Vorschusslorbeeren hatten wir uns unter dem Museum so etwas in Richtung bahnbrechend spektakulär vorgestellt und sind nun von der Realität doch ein klein wenig enttäuscht.

Originalfundort versus Museum

Wie auch die Grabhäuschen von Revash oder die Sarcófagos de Karajía wurden die Mausoleen der Laguna de los Cóndores in eine schmale Felsnische gebaut und durch einen Felsüberhang vor Regen geschützt.
Alle drei Stellen können in zum Teil mehrtägigen Trekkingtouren durch schlammiges bis unwegsames Gelände erreicht werden. Trittsicher und schwindelfrei sollte man zudem sein. So weit geht unsere Abenteuerlust dann doch nicht. Diese Touren überlassen wir gerne den jüngeren oder wagemutigeren Perureisenden.
Uns reichen die Modelle und Anschauungsstücke im Museum oder vom Souvenirshop.

Zurück nach Nuevo Tingo

Wir fahren auf demselben abenteuerlichen Weg wieder zurück bis zum Hotel.

Auf der Fahrt vom Museum zurück ins Utcubambatal
Auf der Fahrt vom Museum zurück ins Utcubambatal

Die Sonne steht jetzt so gegen 17:00 h schon recht tief und überzieht die Berghänge mit einem weichen und warmen Licht.

Im Spätnachmittagslicht
Flusslandschaft im Spätnachmittagslicht

Schwer was los

In der Zwischenzeit hat das im Garten des Hotels stattfindende Beachvolleyballturnier seinen Höhepunkt erreicht. Knut stürzt sich mit ins Getümmel, das gefühlt aus dem gesamten Dorf besteht. Ich dagegen brauche eine Verschnaufpause. Ruhe ist mir jedoch aufgrund der ohrenbetäubenden Beschallung der gesamten Umgebung nicht vergönnt.

So hatten wir das nicht gebucht …

Obwohl in der Hotelbeschreibung die Rede von einem Restaurant in fußläufiger Entfernung war, müssen wir feststellen, dass das Restaurant entweder geschlossen oder noch gar nicht eröffnet worden ist.
Jedenfalls kommen wir gegen Entgelt in den Genuss der lokalen Grillspezialitäten wie Hühnerspieß und kalte Kartoffeln. Zum Essen werden wir aber von den anderen Partygästen getrennt und auf dunklen Pfaden zu einer Art Rastplatz geführt.
Außerdem funktioniert das WLAN nicht. Und Netzabdeckung gibt’s hier auch keine. Willkommen in der abgeschiedenen Bergwelt Nordperus!

… und das definitiv auch nicht!

Ach, wie schön wäre jetzt endlich auch einmal noch etwas Ruhe!
Die ist uns aber bis weit nach Mitternacht nicht vergönnt.
Ich muss immer wieder an unser Hotel in Chiclayo denken. Dort hatten wir uns extra noch ein ruhigeres Zimmer geben lassen, weil die gebuchte Suite (wie angeblich alle Suiten) zur Hauptstraße hin lag und uns der Verkehrslärm zu laut erschien.
Nach dieser Nacht wissen wir, wie sich echter Lärm in Peru anhört!

Von Chiclayo nach Bagua

Gelbgrüne Reisfelder wogen im Wind

Gesamte Strecke: 313 km

Eigentlich

Eigentlich könnten wir jetzt ganz gemütlich die Panamericana Norte immer weiter nach Norden fahren bis wir irgendwann mal an der ecuadorianischen Grenze landen. Aber eigentlich haben wir schon genug vermüllte peruanische Küstenwüste gesehen. Davon brauchen wir eigentlich nicht nochmal 500 Kilometer.
Eigentlich könnten wir doch stattdessen einen Abstecher in die nördlichen Anden und vielleicht sogar noch bis ins Amazonasbecken machen. Zeit hätten wir eigentlich ja auch noch genug. Eigentlich. Warum eigentlich nicht?
Andererseits beginnt jetzt eigentlich so langsam die Regenzeit in den Anden. Aber vielleicht haben wir ja Glück dank El Niño und Klimawandel. Sollen wir es wirklich wagen?

¡Claro que sí!

Natürlich wagen wir es!
Das ist dann Andenquerung Nummer Vier.
Allerdings schaffen wir die komplette Strecke von Chiclayo bis Nuevo Tingo nicht in einem Tag. Dafür gibt es zu viele Kurven und Steigungen bzw. Gefälle auf der Route. Machen wir halt einen Zwischenstopp irgendwo auf der Strecke.
Na dann, auf geht’s in die erste Runde!

Hä?

Wir verlassen Chiclayo auf der LA-111 und der 1N. Im Stau und Gewimmel von Chiclayos Straßen hupt plötzlich mehrmals ein Nissan Pick-Up. Nicht, dass das etwas Besonderes wäre! Aber der Fahrer gestikuliert wild in unsere Richtung und kurbelt dann auch noch die Scheibe runter. Und dann ruft er dauernd was auf Spanisch, aber was nur? Ah, jetzt fällt der Groschen bei uns. “¡Bonito!“ Das ruft er uns die ganze Zeit über zu und meint nicht Knut damit (ihm völlig unbegreiflich!), sondern unseren Dicken! Wir lachen ihm zu, den Daumen nach oben gereckt. Ihn freut’s, uns auch. Weiter geht’s!

Von Chiclayo zur Abra Porcuya

Bis Lambayeque bzw. Túcume kennen wir den Weg auf der 1N ja schon.

Entlang der 1 N Richtung Norden
Entlang der 1 N Richtung Norden

Immer wieder hört zwischendurch mal die Asphaltierung auf und wir rumpeln über Schotterpiste. Wir rumpeln auch über die zahlreichen „Bumps“ in den Ortschaften. Das ist wirklich die einzige Möglichkeit, um die rasenden Peruaner zum Tempodrosseln zu bringen.
Nach und nach werden die vollbeladenen Zuckerrohrtrucks immer weniger und langsam, aber sicher geht’s bergauf.

Vollbeladener Zuckerrohrtruck
Vollbeladener Zuckerrohrtruck

Es wird hügeliger und zunächst auch etwas grüner.

Serpentine um Serpentine kämpfen wir uns nach oben, dann wieder nach unten. Nur um das Spiel beim nächsten Berg von vorne beginnen zu lassen.

Blick auf die Andenkordillere
Blick auf die Andenkordillere

Die Ortschaften werden kleiner. Die Häuser sind schon kriminell nah am Abgrund gebaut. Und der nächste Erdrutsch kommt bestimmt!
Wir fahren weiter, halten uns rechts und setzen unsere Fahrt jetzt auf der 4B fort. Es wird merklich kühler und auch wieder trockener.

Diesen Teil der Strecke haben wir schon geschafft
Diesen Teil der Strecke haben wir schon geschafft!

Nach drei Stunden Fahrzeit, 146 Kilometern gefahrener Strecke und 2.110 überwundenen Höhenmetern erreichen wir den höchsten Punkt der Strecke: Die Abra Porcuya auf 2.137 m.

Der höchste Punkt ist erreicht!
Der höchste Punkt ist erreicht!

Verhalten an Baustellen

Dann geht es auch schon wieder runter. Serpentine um Serpentine. Die kahlen Berge auf der anderen Seite des Tals leuchten in mattem Rostrot.

Berg in mattem Rostrot vor uns
Vor uns: Berg in mattem Rostrot

Im Tal angekommen halten wir uns rechts und biegen auf die 3N. Und plötzlich stehen wir in der Gluthitze unvermittelt vor einem Stoppschild. Bauarbeiten. Wie so oft auf Perus Straßen. Nichts geht mehr. Wir warten … und warten … und warten …. Die Schlange hinter uns wird immer länger.

Aaaah! Auf den peruanischen Autofahrer ist doch wieder mal Verlass. Der letzte in der Reihe – ein Toyota Pick-Up, was sonst – prescht mal wieder in vollem Tempo an allen vorbei auf die Sperre zu. Der vermummte Bauarbeiter lässt ihn sogleich wissen, dass er da jetzt auch nicht durchkommt. Also fährt er rückwärts. Nein, nicht wieder ganz zurück. Vor dem Dicken ist doch noch ein ganz klein wenig Platz. Genau da presst er sich nun rein, steht aber ein gutes Stück auf der Gegenfahrbahn. Egal. Sollen die Anderen doch zusehen, wie sie an ihm vorbeikommen. Hauptsache, er kann als Erster losheizen, wenn’s dann irgendwann mal weitergeht. Und so geschieht es dann nach einer halben Stunden Wartezeit auch.

Auch mal haarscharf am Abgrund vorbei
Peruanische Straßenführung: Auch mal haarscharf am Abgrund vorbei…

Ein Hauch von Amazonas-Feeling

Wir fahren auf der 3N weiter entlang der Schlucht, die der Río Marañón (der größere der beiden Quellflüsse des Amazonas) in die Anden gefräst hat. Mal fließt der Fluss rechts, mal links von uns.

Entlang seines Ufers wogen die Reispflanzen im Wind. Das satte Gelbgrün bildet einen schönen Kontrast zum Rotgrün der Berge.

Windschutz, Reisfeld und Berg
Windschutz, Reisfeld und Berg

Es ist merklich wärmer – und feuchter – geworden. An den Straßenständen werden jetzt Kaffee, Kakao und Schokolade angeboten. In und um die Ortschaften stehen stattliche schattenspendende Mangobäume. Da hängen sogar kleine Mangos dran!
Wir halten uns rechts und landen damit auf der 5N. Bald schon beginnt die Provinz Bagua und damit eine der Amazonas-Provinzen Perus. Ja, wir spüren es auch ganz deutlich: Es ist über 30 Grad heiß bei einer Luftfeuchtigkeit von so um die 90%. Im Dicken haben wir die 40 Grad auch mal wieder geknackt.

Ankunft in Bagua

Nach insgesamt fast sechs Stunden im mollig warmen Auto erreichen wir die Provinzhauptstadt Bagua. Sie ist Teil des Amazonasbeckens und liegt auf etwa 430 m. Es ist logischerweise immer noch schwül-heiß und daran wird sich auch während unseres kurzen Aufenthalts nicht viel ändern. Glücklicherweise verfügt unser Zimmer über eine Klimaanlage und einen Ventilator. Sonst wäre es echt nicht auszuhalten!

In Bagua

Bagua ist vom Tourismus noch nicht entdeckt worden, hat aber auch nicht wirklich etwas für den mitteleuropäischen Touristen zu bieten. Zumindest haben wir auf unserem kurzen Rundgang am frühen Abend und damit bei Dunkelheit nichts entdeckt. Selbst die örtliche Kirche ist eher ein bescheidenes Exemplar sakraler Baukunst.

Kirche von Bagua
Die Kirche von Bagua – vom Hotelzimmer gesehen

Was die Gastronomie betrifft, so gibt es entweder die obligatorischen Hähnchenbratereien oder Schnellrestaurants mit peruanischer Küche. Als wir schon aufgeben und hungrig den Rückweg ins Hotel antreten, entdecken wir doch noch eine Resto-Bar in einer spärlich beleuchteten Straße. Das Essen ist gut und reichlich, auch wenn die Farbe von Knuts Essen gewöhnungsbedürftig ist.

Yummy, yummy!
Yummy, yummy!

Und aus meiner Speisekarte flüchtet eine kleine Kakerlake unter die Tischdecke, als ich die Karte öffne. Na ja, in heißen Gegenden, konkret bei 29 Grad um 20 Uhr abends, kann das schon mal vorkommen!

Die Museen von Lambayeque

Museo Tumbas Reales de Sipán

Gesamte Strecke: 29 km

Museo Tumbas Reales de Sipán

Wir fahren auf der 1N in nördliche Richtung bis wir nach einer guten halben Stunde das Museum der königlichen Gräber von Sipán erreichen. Das ist das erste Mal, dass wir sogar fürs Parken bezahlen müssen, wenn auch nur 2 Soles (also ca. 0,50 €).

Museo Tumbas Reales de Sipán
Museo Tumbas Reales de Sipán: Über die Rampe rechts Bild betritt man das Museum

Vor dem Eingang zum Museum stehen mehrere Schulklassen in langen Schlangen. Das kann ja heiter werden!
Der Zerberus am Eingang winkt uns jedoch zu sich und dirigiert uns erst einmal ums Gebäude herum ins Untergeschoss. Dort müssen wir alles, wirklich alles abgeben. Selbst die Smartphones werden uns abgeknöpft und ein Pass zusätzlich als Pfand einbehalten.

Wir kehren zurück zum Eingang und werden über eine Rampe in den dritten Stock zum Eingang ins Museum geführt. Die Räume des desselben sind dunkel und klimatisiert. Leider haben die englischsprachigen Führer kein Interesse, eine Führung durchzuführen. Knut hat ganz offensichtlich auch keine Lust auf eine Führung. Dann erkunden wir das Museum eben auf eigene Faust!

Überall funkelt es aus den Glasvitrinen von Gold, Silber und Edelsteinen. Präkolumbianische Handwerkskunst vom aller feinsten!
Auch Keramik, diverses Kriegsgerät sowie Mumien und Skelette dürfen natürlich nicht fehlen.

Der Höhepunkt ist aber auf jeden Fall das Originalgrab des Señor de Sipán, das man zunächst von oben bestaunen und dann später, also ein Stockwerk tiefer, nochmals genauer in Augenschein nehmen kann.
Schade, dass man nicht fotografieren darf, denn die Schätze des Museums in allen drei Etagen sind echt der absolute Oberhammer!

Museo Arqueológico Nacional Brüning

Dagegen wirkt das kleine, aber feine Museum Brüning, das wir im Anschluss besichtigen, fast ein wenig bescheiden.

Museo Arqueológico Nacional Brüning
Museo Arqueológico Nacional Brüning

Dennoch sind auch hier über mehrere Etagen Keramiken, Gold- und Silberarbeiten, Stoffe, Schmuck und auch noch ein paar Mumien zu sehen.

Allerdings merken wir, dass wir so langsam ans Limit unseres Fassungsvermögens kommen, was Ausgrabungsstätten und deren Inhalte betrifft. Dabei gibt es in Peru noch so viel mehr davon!

Auf den Spuren der Sicán-Kultur

Spiegelreflexe im Museo Nacional Sicán

Gesamte Strecke: 77 km

Nach Norden

Unser heutiger Ausflug führt uns zunächst zum Museo Nacional Sicán. Wir fahren und rumpeln auf der LA-111 bis wir zur Abzweigung nach Ferreñafe kommen.

Auf der Fahrt nach Ferrañafe
Auf der Fahrt nach Ferrañafe

Nach gut 28 km stehen wir vor den Toren des modernen Museums.

Museo Nacional Sicán
Vor den Toren des Museo Nacional Sicán

Die Sicán-Kultur im Museo Nacional Sicán

Das Museum ist der Sicán-Kultur gewidmet. Sicán bedeutet in der alten Mochica-Sprache „Haus des Mondes“. Die Sicán-Kultur, deren Zentrum in der Nähe von Batan-Grande (ca. 55 km nordöstlich von Chiclayo) lag, dauerte von 750 bis 1375 n. Chr. mit ihrer Hochzeit von 900 bis 1100 n. Chr.. Bekannt ist die Sicán-Kultur vor allem für ihre ausgezeichneten Metallarbeiten, insbesondere Tumi (Zeremonienmesser) und Totenmasken aus Gold.

Und wieder ein Herr: El Señor de Sicán

In der archäologischen Stätte von Batan-Grande fand man in der Huaca de Oro das Grab eines Sicán-Herrschers. In Analogie zum Señor de Sipán benannte ihn sein Entdecker Señor de Sicán. Der 40-45 Jahre alte Mann lag nicht allein in seinem Grab. Neben ihm fand man zwei junge Frauen und Mädchen: Menschenopfer, die ihn ins und im Jenseits begleiteten. Äußerst bizarr ist doch auch die Position, in der man ihn fand, oder?

Nachbildung des Grabes des Señor de Sicán
Nachbildung des Grabes des Señor de Sicán

Genau wie sein Namensvetter war auch er reichlich mit wertvollen Grabbeigaben aus Gold, Silber, Bronze, Edelsteinen und Keramik ausgestattet. Das meiste der 1,2 Tonnen fiel jedoch Grabräubern zum Opfer und ist heute über die Museen der Welt verteilt als Inka-Gold zu bewundern. Was für eine Ironie!
Trotzdem bekommen wir in dem kleinen, aber feinen Museum einen guten Überblick über diese spannende präkolumbianische Kultur.

Auf kürzestem Weg nach Túcume

Da wir noch etwas Zeit haben, fahren wir zunächst auf der LA-111 weiter und biegen dann nach einigen Kilometern nach links auf die LA-606 ab. Ab jetzt hat uns die Ripio entlang eines nagelneuen Kanals voll im Griff. Viel Platz zum Ausweichen haben wir da wahrlich nicht und so sind wir froh, wenn uns nur Autos und Mototaxis entgegenkommen. Nur einmal haben wir Pech und ein LKW will an uns an vorbei.

Im Tal der Pyramiden von Túcume

Wir können es gar nicht glauben, dass wir wirklich am Ziel sind, als wir nach etwa 12 km den Dicken auf dem Parkplatz vor dem Museum abstellen.

Musseo Túcume
Vor den Toren des Museo Túcume

In einem Anflug von Größenwahnsinn nehmen wir dann gleich noch das Gesamtpaket, d.h. Museum, zwei Huacas (Pyramiden) und den Mirador (Aussichtspunkt).

Karte am Eingang
Plan von Túcume

Vom Museum zur Huaca Las Balsas und wieder zurück

Also beginnen wir voll motiviert mit dem vom Norweger Thor Heyerdahl erbauten Museum.

Weiter geht’s in der gnadenlosen Mittagssonne in weiten Teilen ohne jeglichen Schatten in knapp einem Kilometer zur Huaca Las Balsas.

Selbst die sonst so sonnenhungrigen Eidechsen verkriechen sich unter den dürren Akazien und meiden lieber den heißen Wüstensand.

Eidechse im Schatten einer Akazie
Eidechse im Schatten einer Akazie

Vor Wind und Wetter geschützt können wir die gut erhaltenen und freigelegten Reliefs dieser Pyramide bestaunen.

Genug für heute

Wieder zurück am Ausgangspunkt beschließen wir, auf die zweite Pyramide und den Aussichtspunkt zu verzichten. Wir sind auch so schon geschafft genug.
Kurz bevor wir auch diese Ausgrabungsstätte verlassen, flitzt nochmal eine dieser prächtigen Eidechsen über den Weg. Ihre Füßchen berühren dabei nur ganz kurz den heißen Sand. Das sieht echt witzig aus!

Eidechse über heißen Sand flitzend
Eine Eidechse flitzt über den heißen Sand

Über Lambayeque fahren wir auf der 1N zurück nach Chiclayo und erholen uns den restlichen Tag von den Strapazen der Highlights der Sicán-Kultur.

Huaca Rajada oder die Grabstätten von Sipán

Ausgrabungsstätte von Sipán

Gesamte Strecke: 57 km

Rauch und Ruß

Unser heutiges Ziel liegt etwa 28 km östlich von Chiclayo. Für die Fahrt dorthin auf der 6A und der holprigen LA-116 benötigen wir fast eine Stunde. Es ist bewölkt und die Berge auf der rechten Seite können wir nur erahnen. Dafür sind die Müllberge am Straßenrand wieder einmal nicht zu übersehen.
Außerhalb der Ortschaften säumen saftige Zuckerrohrfelder den Weg. An manchen Stellen sind die Felder auch schon abgeerntet. Deren kahle Überreste werden jetzt gleich an Ort und Stelle niedergebrannt. Die Schwelbrände kokeln dabei gänzlich unbewacht vor sich hin. Das ist richtig unheimlich, denn der böige Wind versorgt die Feuer mit reichlich Sauerstoff. Zusätzlich treibt er riesige dunkle Rauchschwaden und dicke schwarze Rußpartikel vor sich her. Auch das Museumsgelände und die Huaca Rajada bleiben davor nicht verschont.

Museo de Sitio

Zunächst versorgen wir uns im Museo de Sitio mit Informationen zur Ausgrabungsstätte und den Gepflogenheit der Mochica. Wobei uns bei Letzterem das Meiste schon sehr bekannt vorkommt. An Exponaten ist vor allem der Inhalt des Grabes Nummer 14 sehenswert.

Gestern bei der Señora de Cao und heute beim Señor de Sipán

Zu Fuß machen wir uns auf den Weg zur Ausgrabungsstätte. Hauptattraktion der Huaca Rajada ist zweifellos das Grab des Herrn von Sipán.

El Señor de Sipán
El Señor de Sipán

Vermutlich handelt es sich bei dem 40 bis 45 Jahre alten Mann um einen Mochica-Herrscher. Dementsprechend waren die Grabbeigaben so zahlreich und wertvoll, dass zusammen mit den anderen freigelegten Gräbern sogar ein ganzes Museum in Lambayeque damit gefüllt werden konnte. Am Originalschauplatz befinden sich lediglich schlechte und billige Attrappen.
Trotzdem ist allein die Anzahl der bereits freigelegten Gräber und Skelette beeindruckend. Hier muss eine ganze Dynastie, zum Teil in mehreren Schichten übereinander, zur letzten Ruhe gebettet gewesen sein!

Von Trujillo nach Chiclayo

Museo CAO

Gesamte Strecke: 242 km

Durch Wüste und Zuckerrohr

Unser Weg führt uns zunächst über die 10A und die 1N noch einmal durch das Fischerdorf Huanchaco. Auf der asphaltierten Schlaglochstrecke LI-104 fahren wir mitten durch die fast einsame Küstenwüste, immer den Pazifik in Sicht und die kühle Brise von links.
Einige Zeit später entfernen wir uns nach und nach vom Meer. Nun führt uns die nur noch teilweise asphaltierte LI-103 endlose Kilometer durch Zuckerrohrfelder. Dazwischen taucht auch schon mal eine Zuckerfabrik auf. Diese sind Ziel der auf der Strecke zahlreich anzutreffenden LKWs, deren Laderaum von getrocknetem Zuckerrohr überquillt. Nur zu gerne entledigen sie sich dort ihrer süßen Fracht.

Jetzt ist es nicht mehr weit

Noch einmal biegen wir ab, fahren auf der LI-102 durch das Dorf Magdalena de Cao. Viele Häuserwände zieren dort indigene Motive.

Häuserwand in Magdalena de Cao
Häuserwand in Magdaelena de Cao

Nur noch wenige Kilometer auf staubiger Piste und wir erreichen den Complejo Arqueológico Huaca el Brujo mitten in der Wüste.

Bald sind wir am Ziel
Bald sind wir am Ziel …

Am Ziel erwarten uns ein supermodernes Museum und noch eine Ausgrabungsstätte aus der Mochica-Kultur.

Museo Cao

Leider ist kein englischsprachiger Führer verfügbar. Also versuchen wir unser Glück auf eigene Faust.
Jetzt um die Mittagszweit wimmelt das Museum nur so von Schulklassen jeder Altersstufe. Ohrenbetäubender Lärm brandet durch die Ausstellungsräume. Kurzerhand verschieben wir deshalb unseren Museumsbesuch auf das Ende unseres Rundgangs.

Rundweg unter heißer Wüstensonne

Typisch deutsch beginnen wir unseren Rundweg rechts herum. In Peru geht man jedoch besser mit der Masse und damit links herum (das vergessen wir aber immer wieder).
Der Pfad steigt zunächst sanft an und führt uns zur Huaca Cao Viejo. Die Mauern der Pyramide zieren prachtvolle mehrfarbige Reliefs. In Hauptgebäude und Zeremonienplatz dominieren Darstellungen von gefesselten Kriegern auf dem Weg zu ihrer Opferung. Natürlich darf auch der Mochegott Ai Apaec in verschiedenen Erscheinungsformen nicht fehlen.

Auch den Geiern scheint es hier zu gefallen. Majestätisch ziehen sie ihre Runden über der Anlage. Die Mauern bilden außerdem den idealen Pausenplatz in der Sonne.

Ein sensationeller Fund

Folgt man dem nun sehr steil nach oben führenden Pfad, so gelangt man in einen weiteren Raum. Neben dem mehrfarbigen Ai Apaec leuchten uns auch andere stilisierte Fabelwesen entgegen. So sieht das zumindest für mich aus.

Farbenfroh
Farbenfroh

In diesem farbenfrohen Raum wurde 2006 eine sensationelle Entdeckung gemacht. Man fand die Mumie einer Frau, mit Baumwolle umwickelt und reich mit Gold und Edelsteinen geschmückt. Vermutlich handelte es sich bei der Señora de Cao um eine Schamanin, Priesterin oder hochrangige Soldatin. Zum Zeitpunkt ihrer Bestattung dürfte sie zwischen 18 und 23 Jahre alt gewesen sein. Ihre Arme, Hände und Füße sind auffallend mit Schlangen und Spinnen tätowiert.
Nach 1.700 Jahren im Wüstensand revolutionierte dieser Fund das Wissen um die präkolumbianischen Kulturen Perus. Denn bisher war davon ausgegangen worden, dass Frauen keine hochrangigen religiösen oder politischen Ämter bekleideten.

Ganz oben

Noch einmal kraxeln wir in der gnadenlosen Wüstensonne steil nach oben. Im letzten „Stockwerk“ befindet sich ein Tempel, der dem Mochegott geweiht war.

Ai Apaec
Ai Apaec – den kennen wir doch schon von der Huaca de la Luna in Moche

Von hier oben haben wir einen tollen Blick auf den Museumskomplex, die weiteren „unbehandelten“ Huacas im Wüstensand und die auch noch heute landwirtschaftlich genutzte Fläche bis zum Ufer des Pazifiks.

Noch einmal ins Museum

Zum Abschluss starten wir noch einen zweiten Versuch im Museum. Jetzt ist es wesentlich ruhiger und wir können in Ruhe die bisher gefundenen Artefakte begutachten. Die Mumie der Señora de Cao sowie der gesamte Grabinhalt befinden sich ganz professionell aufbereitet in einem separaten Raum (Fotografieren verboten). Wirklich ganz große Klasse!

Vom Museum Cao bis Chiclayo

Die restlichen 180 Kilometer bis Chiclayo führen auf der Panamericana Norte entweder durch Wüste oder vorbei an Reis-, Kartoffel- und Zuckerrohrfeldern.

Nach insgesamt sechs Stunden Fahrt erreichen wir am Nachmittag gut verstaubt und durchgeschwitzt das heiße und trockene Chiclayo.

In Chiclayo

Die Stadt zeichnet sich durch keinerlei touristische Attraktionen aus. Lediglich die Kathedrale sowie die Gebäude der Stadtverwaltung und des Kaufhauses Ripley sind ganz nett anzuschauen.

Zudem scheint die Gastronomie, wenn überhaupt vorhanden, eher auf den Geschmack der Einheimischen ausgelegt zu sein. Verständlich, denn außer uns Beiden schleicht während unseres mehrtägigen Aufenthaltes sonst kein Europäer durch die staubigen und autoverstopften Straßen.

Warnung vor dem Basecap
In einer Bar in Chiclayo: Kein Basecap! Aus Sicherheitsgründen.