Im Zeichen der Mumien

Museo del Sitio Colón 10

Heute starten wir unseren zweiten Anlauf zur Besichtigung des Museums Sitio Colón 10. Es hat geöffnet.

2004 fand man bei Bauarbeiten einen riesigen Friedhof mit mehreren tausend Jahre alten Skeletten und Grabbeigaben aus der Chinchorro-Kultur. Zuerst wollte man die Fundstücke in ein anderes Museum bringen. Jedoch stellte sich dies als nicht zu lösende Aufgabe heraus, sodass man kurzerhand das Museum an Ort und Stelle errichtete. Ein kleines, aber feines Museum. Unbedingt sehenswert.

Museo Arqueológico San Miguel de Azapa

Ca. 12 km außerhalb von Arica im Azapa-Tal befindet sich eines der besten archäologischen Museen Chiles.

Fast die gesamte Strecke besteht aus Baustellen. Deshalb dauert die Fahrt dorthin länger als erwartet.
Das Tal ist geprägt von Obst- und Gemüseanbau. Insbesondere die dort angebauten Oliven gehören angeblich zu den besten in ganz Chile.

Im Museum selbst bekommt man anhand zahlreicher Ausstellungsstücke einen guten Eindruck von den präkolumbianischen Kulturen der Region. Nur schade, dass die Erläuterungen dazu nur in spanisch zu finden sind.

Absoluter Höhepunkt sind die Chinchorro-Mumien. Ihr Alter wird ca. 7810 Jahre (+/- 180 Jahre) geschätzt. Somit sind sie wohl die ältesten Mumien der Welt. So sehen sie auch aus.

In Arica

Sonnenuntergang in Arica

Feiertage

Am 18. September feiert Chile seine Unabhängigkeit. Und am 19. September wird dann gleich noch mit dem Tag des Heeres dasselbe geehrt. Es herrscht Ausnahmezustand im Sinne von einer Woche Party. In Arica sind zumindest am 18. alle Geschäfte und Restaurants geschlossen. Um die Plaza Colón bis hinunter zum Fischereihafen reiht sich Verkausbude an Verkausbude. Kunsthandwerk, Seife, Kräuter, Schokolade, Käse und diverse andere Ess- und Getränkestände… Alles, was das chilenische Herz erfreut, ist vertreten. Die ganze Familie ist unterwegs und feiert bis in die Nacht. Beliebter Cocktail scheint der Terremoto (Erdbeben) zu sein. Wie charmant – in einem Erdbebengebiet! Natürlich haben wir uns gestern auch ins Getümmel gestürzt und uns von der ausgelassenen Stimmung mitreißen lassen.

Rundgang durch Arica

Nachdem die Militärparaden endlich alle durch sind und die Sonne sich heute auch mal wieder am Himmel zeigt, schauen wir uns Arica an. Am Wasser entlang schlendern wir bis zur Plazoleta Estación. Dort steht eine Lok von 1924, die von der Maschinenfabrik Esslingen gebaut wurde und einst den Zug von Arica nach La Paz (genau das La Paz in Bolivien) zog.

Wir werfen einen Blick über einen Bauzaun und entdecken das ehemalige Zollgebäude von 1874, das von Gustave Eiffel entworfen wurde. Weiter geht es über die Plaza Colón zur Iglesia San Marcos von 1875. Auch sie stammt von Gustave Eiffel.

Zu guter Letzt kämpfen wir uns steile Gassen bis zum Museo del Sitio Colón 10 hoch, um dort festzustellen, dass das Museum wegen des Feiertages geschlossen hat. Den noch steileren Fußweg auf den Morro sparen wir uns. Mehr hat die Stadt Arica dann auch schon nicht mehr zu bieten.

Wandbemalung
Farbenfrohe Häuserwand in der Nähe des Museums

Von Iquique nach Arica

Cerro Unita mit El Gigante de Tarapacá

Gesamte Strecke: Ca. 350 km

Abstecher zum Cerro Unita

Wir verlassen Iquique auf der Ruta 16 und biegen dann wieder auf die Ruta 5 (die Panamericana). Bei Huara biegen wir auf die Ruta 15, der wir 14 km folgen bis wir zur Abzweigung zum Cerro Unita kommen. Von dort sind es noch zwei km bis zum Parkplatz. In der Zwischenzeit sind wir schon wieder auf 1.200 m angelangt.

Zufahrt zum Cerro Unita
Zufahrt zum Cerro Unita

Die Geoglyphe „El Gigante de Tarapacá“

Auf der Westseite des Cerro Unita – der einzigen Erhebung weit und breit – befindet sich eine Geoglyphe. „El Gigante de Tarapacá“ stellt die andine Gottheit Tunupa dar. Mit ihren 86 m Höhe ist sie die größte Darstellung einer menschenähnlichen Figur, die bisher weltweit gefunden wurde. Ihre Entstehung wird auf die Zeit zwischen 1.000 und 1.400 n. Chr. datiert.

El Gigante de Tarapacá
El Gigante de Tarapacá

Abwechslungsreich

Nach diesem Abstecher kehren wir zurück auf die Panamericana und setzen unsere Fahrt in nördliche Richtung fort. Und wieder einmal führt uns unser Weg in mehr oder weniger steilen und engen Serpentinen bergauf und bergab. Menschenleere Wüstenhochebenen wechseln sich ab mit dicken runden Bergketten und engen Schluchten. Ein Teil der Strecke trägt sogar den Namen „Circuito de las Quebradas“ (Rundweg der Schluchten). Nachdem wir auch die Cuestas de Chiza und Acha hinter uns gelassen haben, geht es entlang einer sich immer weiter öffnenden Schlucht geradewegs nach Arica, einer wichtigen Hafenstadt unweit der peruanischen Grenze.

Ankunft in Arica

Am späten Nachmittag erreichen wir nach über sechs Stunden Fahrt unsere Unterkunft. Vom 13. Stock haben wir einen tollen Blick auf den Hafen, die Stadt und den Morro, den „Hausberg“ Aricas.