Von Circasia über den „Alto de Las Letras“ nach Honda

Gesamte Strecke: 221 km

Durch die Kaffeezone von Circasia nach Manizales

Zunächst fahren wir auf der sehr gut ausgebauten Ruta 29 in nördliche Richtung. Entlang des Verlaufs der Zentralkordillere geht es mitten durch die wunderschöne Kaffeezone, vorbei an Pereira bis Manizales auf 2.160 m. Da biegen wir ab auf die Ruta 50, um – hoffentlich – unsere letzte Andenquerung hinter uns zu bringen.

Den „Alto de Las Letras“ hinauf…

Ab jetzt geht es die Zentralkordillere erst einmal ordentlich hinauf. Die Vegetation wird zunehmend karger und Temperatur nimmt kontinuierlich ab.
Es sind erstaunlich viele Radfahrer unterwegs. Nur mit ihrer Muskelkraft bezwingen sie Steigung um Steigung. Meine Bewunderung haben sie dafür in jedem Fall sicher!
Während unserer Fahrt von einer Kordillere zur anderen streifen wir auch den Parque Nacional Los Nevados. Hier zeigen sich die Anden noch einmal von ihrer schönsten Seite. Und mit dem 5.311 m hohen Nevado del Ruiz sehen wir auch den zweithöchsten aktiven Vulkan auf der Nordhalbkugel.
Den höchsten Punkt der Strecke bei 3.679 m überfahren wir dann aber einfach mal so.

… und bis Honda wieder hinunter

Dann geht es die Ostflanke der Zentralkordillere hinunter und mit jedem überwundenen Höhenmeter steigt die Temperatur wieder.
Wir kommen auf der durchgängig asphaltierten Straße wirklich gut voran. Es scheinen sich auch nicht ganz so viele LKWs auf dieser Strecke zu tummeln. Kurzum: Im Vergleich zur Ruta 40 ist das ein richtig entspanntes Fahren!
Nach über fünf Stunden interessanter und landschaftlich abwechslungsreicher Fahrt erreichen wir Honda auf 225 m am Fuß der Ostkordillere.

Die erste Überraschung in Honda

Auf der Suche nach unserem Hotel gurken wir zunächst durch die schmalen Gassen der Altstadt. Jetzt noch nach links, dort den Berg hinunter und dann nach rechts. Dann sind wir da. Der PKW vor uns biegt ab, bleibt stehen und macht nichts mehr. Ich steige aus. 36 Grad schwüle Hitze treffen mich völlig unvorbereitet. Ich schaue links um die Ecke und weiß jetzt, warum der PKW stehengeblieben ist. Das Sträßchen hinunter ist mit Treppen durchzogen. Geradeaus geht’s aber auch nicht weiter. Da sind auch Treppen. Wir drehen um, parken den Dicken vor einer Kirche und machen uns zu Fuß auf die Suche nach unserem Hotel.

In Etappen ans Ziel

Wir finden tatsächlich die Posada Boutique Las Trampas, ein stilvolles Hotel in einem großzügigen Kolonialgebäude mit wunderschönem Patio.
Nach einem Begrüßungsdrink und dem Beziehen unseres Zimmers machen sich Knut und ein Angestellter des Hotels auf den Weg zum Dicken. Als sie zurückkommen und Knut den Dicken sicher im Hof geparkt hat, meint er nur: „Das hätten wir nie gefunden!“

Patio in unserem Hotel
Patio in unserem Hotel

Die zweite Überraschung in Honda

Nach einer Pause im kühlen Hotelzimmer wagen wir uns am frühen Abend in die immer noch vorherrschende Hitze und stromern durch die Altstadt von Honda. Wir sind wirklich positiv überrascht, hatten wir Honda doch nur aus rein fahrtechnischen Gründen für unseren Zwischenstopp nach Zipaquirá gewählt.
Honda ist aber ein richtig schnuckeliges Kolonialstädtchen und war vor Bogotá wohl auch mal kurzzeitig die Hauptstadt von Kolumbien.
Es macht richtig Spaß, auf Originalkopfsteinpflaster durch die Gassen zu schlendern.

In einem kleinen Restaurant mit einem wild begrünten Patio lassen wir immer noch vor uns hinschwitzend den Tag bei Bier, frischem Saft und einem leckeren Abendessen ausklingen.

Glücklich beim Feierabend-Bier
Knut glücklich beim „Feierabend-Bier“

Es tut zur Abwechslung richtig gut, in Kolumbien auch einmal positiv überrascht worden zu sein.