Nach Surco
Am Morgen fahren wir mit dem Dicken in den Stadtteil Surco im Osten der Stadt. Hier befindet sich mit dem Gold- und Waffenmuseum die umfangreiche Privatsammlung von Miguel Mujica Gallo, heute eine Stiftung und der Öffentlichkeit zugänglich.
Im Museo „Oro del Perú“ …
Das Kellergeschoss, durch dicke Panzertüren gesichert, beherbergt Unmengen an Gold- und Silberarbeiten, Schmuck, Ritual- und Kultgegenständen, und vieles mehr aus der Chimú- und Inkakultur. Nicht nur die Materialien an sich, sondern auch die handwerkliche Präzision der Verarbeitung versetzen uns in Staunen.
Kein Wunder, dass dieses Museum zu einem der reichsten in ganz Südamerika zählt! Unbedingt sehenswert!
… und „Armas del Mundo“
Waffenliebhaber kommen im Erdgeschoss auf ihre Kosten.
Waffen, Uniformen und Ausrüstungen aus aller Herren Länder und allen möglichen Epochen drängen sich, teilweise wahllos, dicht an dicht. Da hat jemand aber ganz gewaltig seiner Sammelleidenschaft gefrönt! Mir ist es allerdings etwas zu viel, zumal ich auch kein großer Freund von solchem Kriegsgerät bin.
Nach Pachacamac – oder auch nicht
Im Valle Lurín, ca. 30 km südlich von Lima, liegt mit Pachacamac das wichtigste Kultzentrum der Inkas an der Küste.
An Allerheiligen dorthin fahren zu wollen, erweist sich allerdings als keine besonders gute Idee. Bis auf die letzten drei Kilometer kommen wir auf der alten Panamericana ja ganz gut voran. Doch dann geht nichts mehr. Für 100 m stehen wir über eine Stunde im Stau.
Stau, Stau, Stau
Stau ist ein ganz besonderes Erlebnis in Lima. Aus zwei Spuren werden plötzlich vier bis fünf, weil die besonders Ungeduldigen (also nahezu alle Peruaner) sich nicht am Stauende einreihen wollen, sondern lieber ungebremst erst einmal allen Anderen vorbeipreschen müssen. Die Gegenspur ist auch nicht tabu. Egal, wenn keiner mehr durchkommt.
Es gibt ja auch immer noch so ein tolles Männerspielzeug im Auto. Ja, das kommt genau jetzt zum Einsatz! Es wird gehupt, was das Zeug hält. Davon geht’s zwar auch nicht schneller, aber das macht einfach sooooooo viel Spaß!
Die Polizei ist da übrigens keinen Deut besser, zumindest was das Aufmachen von zusätzlichen Fahrspuren betrifft. Beim Hupen halten sie sich jedoch vornehm zurück.
Abbruch
Nach zwei Stunden für 200 m und immer noch kein Ende in Sicht, beschließen wir, diesem Drama ein Ende zu setzen. Bevor wir an der Auffahrt zur neuen Panamericana zurück nach Lima vollends vorbei sind, besinnen wir uns eines Besseren und brauchen nur noch weitere 20 Minuten durchs mehrspurige Chaos bis wir auffahren können.
Manche Tage verlaufen einfach nicht nach Plan. Heute war definitiv so ein Tag.