Gesamte Strecke: 93 km
Auf zum Nationalpark Cotopaxi
Auch heute ist der Himmel wieder wolkenverhangen. Daran ändert sich auch nichts, als wir nach dem Frühstück zum Nationalpark Cotopaxi aufbrechen.
Eher durch Zufall finden wir den zweiten der drei Zugänge zum Nationalpark. Nach einigen Kilometern stehen wir dann auch wirklich vor dem offiziellen Eingang auf 3.200 m. Und mit uns gefühlt hunderttausend Fahrzeuge. Nicht nur wir scheinen auf die glorreiche Idee gekommen zu sein, die Schotterpiste bis zur Schutzhütte José Rivas hoch zu fahren. Wenn man schon mal die Möglichkeit hat, einen Vulkan zu befahren statt ihn mühsam erklimmen zu müssen!
Ihre Majestät hält sich wieder mal bedeckt
Nach der Registrierung dürfen wir die Schranke passieren und schon sind wir im Nationalpark Cotopaxi. Der namensgebende Vulkan ist mit seinen 5.897 m der zweithöchste Vulkan Ecuadors und einer der höchsten aktiven Vulkane überhaupt. Aber leider umhüllt sich Ihre Majestät, wie schon die ganzen Tage zuvor, mit einer undurchdringlichen Wolkendecke. Aber macht nichts, wir haben ja noch einige Kilometer an Schotterpiste bis zum Parkplatz auf ca. 4.600 m vor uns.
Da geht doch noch mehr
An unserem ersten Stopp hat sich die Sonne schon ganz gut durch die Wolken gekämpft und Ihre Majestät gibt sich schon nicht mehr ganz so zugeknöpft.
Auch der Cerro Rumiñahui mit seinen 4.712 m zeigt seine Pracht. Das lässt doch hoffen!
Traumhaft schön
Weiter geht’s und mit jeder Spitzkehre haben wir den Eindruck, dass Ihre Majestät immer noch etwas mehr ihre Hüllen fallen lässt.
Und an einer Stelle ist es dann so weit: Für einige Momente entsteht eine so große Lücke zwischen den Wolkenfeldern, dass Ihre Majestät in ihrer ganzen Pracht erstrahlt.
Was für ein Anblick!
Gar nicht so einfach
Doch schnell muss der Blick wieder auf die Piste zurück. Denn mit uns kämpfen sich richtig viele Autos, Taxis und Busse die zum Teil recht anspruchsvolle Strecke hoch.
So manches der Fahrzeuge ohne Allrad fährt sich in den tiefen Fahrspuren fest und beendet seine Fahrt unfreiwillig vor dem Ziel. Dank Knuts Fahrkünsten und seiner vollen Konzentration umfährt er die „Hindernisse“ rechtzeitig und so erreichen wir problemlos den Parkplatz. Da geht’s schon zu wie auf dem Jahrmarkt.
Unwirklich und unwirtlich
In der Zwischenzeit ist der Gipfel auch schon wieder hinter einer dichten Wolkenwand verschwunden.
Und beim Aussteigen bemerken wir sofort zwei Dinge: es ist saukalt hier oben und es tost ein unangenehmer Wind. Da kann doch den Gipfel stürmen, wer will. Wir nicht!
Natürlich sind auch ohne uns genügend Adrenalinjunkies unterwegs, die dick eingepackt Richtung Schutzhütte marschieren.
Wir genießen lieber für einen unwirklich scheinenden Moment die atemberaubende (nicht nur des Windes wegen) Aussicht über die vermeintlich unwirtliche grünbraune Weite des Nationalparks.
Noch ein letzter Stopp an der Laguna Limpiopungo
Erstaunlich schnell sind wir ordentlich durchgefroren und so kehren wir liebend gerne in die wohlige Wärme des Dicken zurück, um uns uns langsam auf den Rückweg zu machen.
An der Laguna Limpiopungo machen wir noch einmal Halt, genießen den Hochgebirgssee und die friedlich grasenden Wildpferde in spektakulärer Bergkulisse.
Und natürlich erhaschen wir noch einen letzten grandiosen Blick auf Ihre Majestät, die sich immer mehr in Wolken hüllt.
Seelig und beseelt von der Erhabenheit dieses majestätischen Vulkans kehren wir zu unserer Unterkunft zurück.