Gesamte Strecke: 189 km
Auf zum westlichsten Vulkan in den ecuadorianischen Anden
Nach dem Frühstück – übrigens kein Bravourstückchen für so eine teure Hacienda – schwingen wir uns in den Dicken und brummen bis Latacunga. Dann geht’s in westliche Richtung die Anden hinauf. Die Strecke führt mal wieder in Serpentinen mehr oder weniger steil hinauf. Und es zieht sich. Wir brauchen für die gut 90 km fast schlappe drei Stunden.
Zwischenstopp beim Cañón del Río Toachi
Bei Zumbahua entdecken wir beim Vorbeifahren zufällig ein Schild mit dem Hinweis auf den Cañón del Río Toachi.
Da wir gegen ein kleines Päuschen nichts einzuwenden haben, biegen wir kurzerhand auf den Parkplatz ein. Nachdem wir den Eintritt bei einem der „Locals“ entrichtet haben, lassen wir uns vom kräftigen Wind an den Rand der Schlucht blasen.
Der Fluss hat ganz schöne Furchen in den Fels gewaschen:
Auch die eine oder andere bizarre Form gehört zu seinen Hinterlassenschaften:
Was für ein Schock!
Die letzten Kilometer bis zur Laguna de Quilotoa verlaufen relativ unspektakulär. Als wir am Kratersee bzw. an dem uns zugewiesenen Parkplatz ankommen, sind wir erst einmal geschockt, a) wie viele Autos schon auf den zahlreichen Parkplätzen stehen und b) wie viele Restaurants und vermeintliche Artensanía-Läden im ganzen Dorf und entlang der Straße anzutreffen sind.
Wo geht’s lang?
In Ermangelung von Wegweisern zum Kratersee trotten wir jetzt einfach mal der Masse hinterher. Es sind soooo viele Leute unterwegs und das an einem Freitag! Unglaublich.
Aber die Aussicht von hier oben in 3.914 m Höhe auf den im Kessel liegenden blau, grün bis türkisfarben schimmernden Kratersee ist schon beeindruckend. Voraussetzung dafür ist allerdings ein wenig Sonne.
Gut, dass genügend Platz für alle da ist. So können auch die Ecuadorianer ihrer Lieblingsbeschäftigung stundenlanger Selfies frönen und wir unsere obligatorischen Fotos im eiskalten Wind machen.
Nur schade, dass die dicke Wolkendecke so gut wie nicht aufreißt. Etwas mehr Türkis und weniger Blau bzw. Grün hätte mir schon gefallen.
Leider sah der Kratersee die meiste Zeit so aus:
Nicht mehr als unbedingt nötig
Wir spazieren eine Weile am oberen Kraterrand auf einem gut ausgebauten Weg entlang. Dann reicht’s uns aber auch schon wieder an körperlicher Betätigung.
Diejenigen mit mehr Bewegungsdrang marschieren gerne mal um den gesamten See herum oder steigen zum Ufer des Sees ab. Und wer dann noch nicht genug hat, schwingt sich ins Kajak und paddelt auf dem See herum. Kann man machen! Uns reizt das aber überhaupt nicht.
Unser Fazit
Auch ohne größere körperliche Anstrengung sind wir gut durchgeschüttelt und durchgefroren. Nur zu gerne besteigen wir wieder unseren Dicken und fahren in weiteren knapp drei Stunden zurück zur Hacienda.
Beide sind wir einhellig der Meinung, dass der Kratersee zwar ganz beeindruckend ist. Aber dafür eine knapp dreistündige Anfahrt auf sich zu nehmen, lohnt den Aufwand, die Zeit und die Kosten definitiv nicht.