Im Botanischen Garten Ecuadors: Nationalpark Podocarpus

Bunter Schmetterling im Nationalpark Podocarpus

Gesamte Strecke: 126 km

Zum Einstieg: Ein paar Informationen über den Nationalpark

Der Nationalpark Podocarpus umfasst ein Gebiet von über 146 ha. Er verfügt über eine einzigartige Biodiversität, die ihresgleichen in Ecuador, wenn nicht in ganz Südamerika, sucht. Grund dafür sind das Zusammentreffen von vier verschiedenen Ökosystemen: den nördlichen Anden, den südlichen Anden, dem Amazonas und dem Pazifik.
Ganz grob lässt sich der Nationalpark in zwei Regionen einteilen: die tiefe Region (zona baja) mit Höhen bis zu 1.600 m und der hohen Region (zona alta) mit Höhen von 1.600 bis 3.600 m. Beide Regionen zeichnen sich durch verschiedene Arten von Flora und Fauna aus, wobei noch lange nicht alle Arten entdeckt, geschweige denn erforscht sind.

Unsere Wahl

Von Loja aus gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Nationalpark zu erkunden.
Da Knut wegen etwas zu viel Klimaanlage in Machala mit und gegen eine Erkältung kämpft und wir es mit der Höhe auch nicht übertreiben wollen, entscheiden wir uns für die tiefe Region mit dem Zugang Bombuscara auf ca. 900 m Höhe. Glücklicherweise hält sich die Sonne noch hinter Wolken versteckt. Vielleicht wird es ja dann nicht ganz so heiß. Aber feucht wird es, so viel steht schon einmal fest.

Anfahrt über die E50

Um nach Bombuscara zu kommen, dürfen wir auf der E50 also jetzt erst einmal über 1.000 Höhenmeter nach unten überwinden. Natürlich wieder über die heißgeliebten Kurven und vorbei an winzigen Dörfern. Wieder ist die Umgebung so herrlich grün. Hin und wieder ergießt sich ein Wasserfall über die Steilhänge und wir können sie beim Vorbeifahren bewundern. Wasser scheint schon einmal ein elementarer Bestandteil der Region und auch des Parks zu sein.

Die letzten Kilometer

Nach eineinhalb Stunden Fahrt zweigen wir bei Limón von der E50 auf eine sandige Schotterpiste ab. Auf dieser rumpeln wir noch einige Kilometer bis zum Parkplatz des Nationalparks. Bereits auf der Fahrt dorthin scheuchen wir Hunderte von farbenfrohen exotischen Schmetterlingen von den Wasserpfützen auf dem Weg auf. Was für ein Erlebnis!

Auf dem Parkplatz

Beim Parkplatz angekommen, stellen wir den Dicken ab und werden schon beim Aussteigen von blauschimmernden Schmetterlingen umflattert. Auch hier sind die Wasserpfützen mit Schmetterlingen aller Couleur quasi gefüllt.
In der Zwischenzeit hat sich die Sonne auch durch die Wolkendecke gearbeitet und scheint die Schmetterlinge mit einer gehörigen Portion Energie zu versorgen. Uns dagegen heizt sie ganz schön ein.
Die Landschaft ist bergig; die Hänge mit üppigen Tropenpflanzen bewachsen. Ein schmaler Fluss plätschert unterhalb des Parkplatzes durch sein Bett.

Ausblick vom Parkplatz
Ausblick vom Parkplatz

Im Nationalpark

Kaum beginnen wir unseren einen Kilometer langen Fußmarsch zur Registrierungsstelle, fließt der Schweiß nur so in Strömen. Die Wegführung – auf und ab, aber wie – tut ihr Übriges dazu.
Aber sich mitten durch dieses überbordende Tropengrün mit zahlreichen blühenden Pflanzen zu bewegen, hat schon was.


Und wieder diese Massen an Schmetterlingen! Etwas Vergleichbares habe ich bisher noch nicht erlebt.

Schmetterlingsparade in Bildern:

Rückkehr

Hinter einer Brücke über einen munteren Bachlauf steigt der Weg dann noch einmal richtig steil an. Der Pfad ist komplett verschlammt und rutschig dazu. Hoch würden wir vielleicht ja noch kommen, aber runter wäre es die reinste Schlammrutschpartie.

Point of Return
Unser „Point of Return“

Da es Knut nach unserem Fußmarsch auch nicht besser, sondern zunehmend schlechter geht, beschließen wir, den Rückweg anzutreten. Aber allein dieser kurze Einblick in den Nationalpark hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Saftiges Weideland
Saftiges Weideland im Umland von Loja

Von Machala nach Loja

Bei Catamayo

Gesamte Strecke: 236 km

Weg von der Küste

Wir verlassen das schon am Morgen schwül-heiße Machala wieder über die bereits bekannte Nebenstrecke mit ihren Bananenplantagen und Shrimpsfarmen.

So viele Bananenpflanzen!
Bananen, Bananen, Bananen ….

Auch die Strecke auf der E25 durch die Küstenebene Richtung Süden kommt uns sehr bekannt vor.
Südlich von Santa Rosa biegen wir auf die E50, die Transversal Sur, und halten uns nach Südosten.

Die westliche Andenkordillere hinauf

Bald schon wird es ganz schön kurvig und hügelig. Die Vegetation ist üppig grün. Einzelne Urwaldriesen recken stolz ihre üppigen Baumkronen in die Höhe. Die Gipfel der Hügelketten sind jedoch leider meist von dicken Nebelschwaden bedeckt.

Kleine Dörfer säumen die Straßen. An deren Rändern reiht sich Hühnerfarm an Hühnerfarm. So sieht also Bodenhaltung in Ecuador aus!

Immer tiefer hinein in die Sierra

Je höher wir kommen, desto kühler wird es. Das scheinen genau die richtigen Temperaturen für Kakao und Orangen zu sein.
Es geht munter rauf und runter, von einem Tal ins nächste.
Jetzt sehen wir Kaffeepflanzen an den Hängen und Yuccas mit ihren weißen Glockenblüten entlang der Straße.

Kurven, Kurven, Kurven

Die Steigungen sind zwar moderater als in Peru, aber dafür mäandert der Straßenverlauf mehr. Das ist auf Dauer ein richtig schönes Stück Arbeit für den Gleichgewichtssinn. Und mein Magen mag dieses Gekurve so überhaupt nicht. Aber er – und ich auch – haben keine andere Wahl. Da müssen wir jetzt durch!

Auf der Panamericana nach Loja

Bei Velacruz biegen wir auf die E35, die Troncal de la Sierra, wie die Panamericana hier auch genannt wird. Wir fahren jetzt also auf der Hauptstrecke in der Sierra, im Hochtal zwischen westlicher und östlicher Andenkordillere.
Nach fünf Stunden Fahrt und einigen Pässen (höchste Punkte bei 2.370 m bzw. 2.650 m) erreichen wir tatsächlich Loja auf 2.060 m.
Die Sonne scheint und es ist frühlingshaft warm, wenn auch fast 10 Grad kühler als in Machala. Also genau richtig für uns!

Blick vom Hotelzimmer auf Loja
Blick von unserem Hotelzimmer auf Loja

In Loja

Nach einer kurzen Pause machen wir uns zu Fuß auf den Weg zur Stadterkundung.
Loja hat zwar keine sehenswerten Original-Kolonialbauten, aber trotzdem ist es ein schnuckeliges kleines Städtchen mit einer ordentlichen Restaurantdichte und -auswahl. Nach unserem ersten Rundgang kehren wir auch prompt in einem kleinen Café ein und lassen bei Bier, Saft und einem Snack den heutigen Tag ausklingen.