Gesamte Strecke: 106 km
Einsicht
So langsam macht sich die Einsicht breit, dass die Wahrscheinlichkeit, Tiere (außer Insekten und Frösche) in freier Wildbahn zu sehen, gegen Null geht. Aber so ganz ohne Eindrücke von Flora und Fauna wollen wir Amazonía nun auch wieder nicht verlassen. Wie gut, dass es den Bioparque Yana Cocha in der Nähe von Puyo gibt. Da fahren wir hin in der Hoffnung, dass der Wildpark auch am Weihnachtstag geöffnet hat.
Flora und Fauna in Yana Cocha
Wir haben Glück: der Wildpark ist geöffnet.
Außer uns haben sich auch nicht allzu viele Besucher eingefunden. Sehr schön. So können wir ganz gemütlich unseren zweistündigen Rundgang durch den liebevoll angelegten Park machen…
Prachtvolle Papageien:
Reptilien und Spinnen:
Ein paar Säugetiere gibt’s auch:
Und natürlich allerlei exotische Pflanzen:
Jardín Botánico Las Orquídeas
Es ist gerade mal Mittag, als wir den Park verlassen. Also können wir doch auch noch gleich den Orchideengarten besichtigen. Doch leider – als wir ihn endlich gefunden haben – stehen wir vor verschlossenen Toren. Auch auf unser Rufen und Läuten hin meldet sich niemand. Schade! Was nun?
Wie wär’s mit Kakao im Oriente?
Wenn wir schon mal in einem Land sind, in dem Kakao im großen Stil angebaut und der Anbau von der Regierung auch noch kräftig gefördert wird, dann müssen wir uns doch so eine Kakaofarm mal von Nahem anschauen. Sie liegt ohnehin (fast) auf dem Rückweg zur Finca Heimatlos.
Jetzt eine heiße Schokoloade…
Doch zuerst kurven wir noch ein wenig durch die beeindruckende Landschaft. Den Mirador lassen wir Mirador sein. Uns steht der Sinn jetzt eher nach einer heißen Schokolade. Und als Sahnehäubchen oben drauf vielleicht noch ein Stück Kuchen dazu?
Festegefahren
Doch bis es so weit ist, vergeht noch eine ganze Weile.
Denn: Ein junger Bursche hat sich bei einer Auffahrt im Schlamm festgefahren und kommt ohne fremde Hilfe nicht mehr raus. Seine drei Mitfahrer (und -innen) machen schon einen ziemlich frustrierten Eindruck. Da müssen wir helfen! Zumal wir ja auch durch verzweifeltes Winken um Hilfe gebeten wurden!
Rettung in der Not
Leider kommen wir mit dem Dicken nicht an ihm vorbei, ohne zu riskieren, selbst den Hang hinabzustürzen.
Aber wir haben ja unsere Seilwinde! Doch da hat die Batterie für die Fernbedienung wohl schon ihren Geist aufgegeben. Genau die richtige Gelegenheit, um das festzustellen.
Aber wir haben ja auch noch den guten und brandneuen Klappspaten. Den drückt Knut jetzt dem jungen Mann völlig selbstlos in die Hand. So schaufelt der sich etwas frei.
Gemeinsam mit drei weiteren Touristen, die in der Zwischenzeit dazu gekommen sind, schaukeln und schieben wir das Auto frei.
Vier glückliche Ecuadorianer (und -innen) schütteln uns allen zum Dank die Hand und wir setzen anschließend beruhigt unsere Fahrt fort.
Schokolade von der Finca El Paraíso: alles „hand made“
Wir kommen genau zur rechten Zeit auf der Finca El Paraíso an, um den Prozess der Schokoladenherstellung live und in Farbe mit zu erleben.
Der Rohstoff: Kakao
Zunächst dürfen wir aber mal die Bohnen bzw. die weißliche Schutzhülle in der Konsistenz des Fruchtfleisches einer Lychee, mit der die Bohnen überzogen sind, probieren. Schmeckt angenehm säuerlich und nur ganz leicht nach Kakao.
Die Bohnen ohne Schutzhülle werden schonend an der Luft getrocknet:
Die getrockneten Kakaobohnen werden dann auf dem offenen Feuer unter Rühren geröstet. Danach dürfen wir die Schale von den noch heißen Bohnen puhlen. Und dann geht’s ab in den „Fleischwolf“. Jetzt heißt es: kurbeln, kurbeln, kurbeln. Unten kommt die cremigweiche, fetthaltige Kakaomasse heraus. Zusammen mit süßer Banane: ein wahrer Hochgenuss!
Diese Masse wird in Blätter gehüllt und eingefroren. Von der Platte werden Stücke abgebrochen und zusammen mit Zucker in Milch erhitzt. Heraus kommt die köstlichste heiße Schokolade, die wir je getrunken haben!