Aufstieg zum Einstieg
Nach dem Frühstück machen wir uns zu Fuß auf den Weg zur Salzkathedrale, die südwestlich des Stadtzentrums liegt.
Wir quälen uns die Anhöhe hinauf, während Autos mühelos an uns vorbeiflitzen. Warum haben wir uns eigentlich für die schweißtreibende Alternative „per pedes“ entschieden?
Nach einer guten halben Stunde haben wir den Anstieg erfolgreich hinter uns gebracht und stehen schwitzend in der ersten Warteschlange. Als wir dran sind, erfahren wir, dass hier nur die Audioguides ausgegeben werden. Die eigentliche Kasse befindet sich am Ende der Souvenirstände in der Nähe des Parkplatzes.
Teurer Spaß
Also begeben wir uns zur Kasse und reihen uns in die nächste Warteschlange ein, um ein für kolumbianische Verhältnisse richtig teures Ticket (ca. 15 € pro Person!!) zu kaufen. Mit dem Ticket in Händen kehren wir zur Audioguideausgabe zurück und holen uns einen in deutscher Sprache. Und dann geht’s auch schon über die Plaza del Minero hinein in den Stollen.
Zweifelhaftes Vergnügen
Ein Kreuzweg führt hinab zum Höhepunkt: der dreischiffigen Höhlenkirche mit Lightshow – weltweit die größte dieser Art.
Da wir beide nicht besonders gläubig sind, sind die sphärischen Klänge und religiös-schwülstigen Interpretationen der einzelnen Stationen nur sehr schwer für uns zu ertragen. Bald schon lassen wir den Audioguide ganz aus und gehen zügig weiter.
Das bzw. die Kirchenschiffe sind zwar echt imposant, aber die superkitschige Illumination in den schrillsten Farbkombinationen nimmt der beachtlichen Leistung der Bergleute die Größe und Würde und deklassiert das Ganze eher zu einem Jahrmarktsspektakel.
Enttäuscht treten wir den Rückweg auf dem selben Pfad wie auf dem Hinweg an.
Einhellig kommen wir zu dem Schluss, dass sich der Besuch der Salzkathedrale von Zipaquirá nur lohnt, wenn man extrem katholisch ist oder auf total kitschige Lightshows steht. Ansonsten besser das teure Eintrittsgeld anderweitig sinnvoller investieren!