Geburtstagsausflug zu Gaucho Gil

Gaucho Gil

Heute ist Knuts Geburtstag!

Am späten Vormittag fahren wir mit dem Auto zur Gedenkstätte von Gaucho Gil.
Zuerst finden wir den Stätte vor lauter Souvenirständen gar nicht, aber dann werden wir doch noch in die richtige Richtung bugsiert. Dem Aberglauben wird hier höchst eindrucksvoll gehuldigt und auch Knut zündet drei Kerzen an. Noch ein kleiner Aufkleber und unsere Fahrt wird hoffentlich unter dem Schutz von Gaucho Gil stehen.

Danach suchen wir vergeblich einen etwas größeren Supermarkt in Mercedes. Geschlossen – ob zeitweise oder generell lässt sich nicht feststellen. Dann tanken wir halt nur.

Zurück auf dem Parkplatz verstauen wir die frisch gefüllten Reservekanister neu und versuchen unseren Stauraum weiter zu optimieren. Plötzlich schließen sich die Tore automatisch. Als wir fertig sind, suchen wir vergeblich einen Türöffner. Es gibt nur einen Schalter, der aber mit der Klingel auf der anderen Seite verbunden ist. Manuell lässt sich das Tor nicht öffnen. Was nun? Ich überlege schon, wie wir einen Passanten auf uns aufmerksam machen können, damit er an der Rezeption Bescheid gibt. Dann öffnen sich auch schon die Tore. Vor uns geht ein Mitarbeiter des Hotels, der offensichtlich nachschauen musste, wer da klingelt.

Am späten Abend gibt’s Pizza mit viel zu viel Käse.

Ein seltsamer Geburtstag.

Erlebnisse in Mercedes

Neuer Wirkungskreis?

Ein Friseurbesuch der ganz besonderen Art

Heute geht’s zum Friseur, zumindest für mich. Am Sonntag habe ich bei unserem Stadtrundgang bereits einen Salon in der Nähe des Hotels entdeckt.
Am Dienstag stellt sich dann allerdings heraus, dass es sich lediglich um ein Geschäft handelt, das Artikel für Friseure verkauft. Ein richtiger Salon soll sich gleich um die Ecke befinden. Das haben wir jetzt auch schön öfter gehört und dann war da doch nichts. Wir biegen in die genannte Einkaufspassage um die Ecke. Da ist Totentanz. Alle Geschäfte haben geschlossen. Als wir schon wieder umdrehen wollen, entdeckt Knut einen ziemlich heruntergekommenen Laden, in dem eine ältere Dame vor ihrem Handy sitzt. Da ich unbedingt einen Haarschnitt brauche, treten wir ein. Es ist tatsächlich der besagte Friseur.

Ich bekomme einen muffig riechenden Umhang um und die Haare mit warmem Wasser gewaschen. Im Raum ist es so kühl, dass das warme Wasser dampft. Danach darf ich mich auf einen alten Schreibtischstuhl setzen. Diverse Bürsten mit Haaren meiner Vorgänger liegen in Reih und Glied vor mir. Sie beginnt mit Kamm und Schere zu schneiden, nachdem ich ihr erklärt habe, was ich möchte. Der Kamm riecht nach altem Kopfhauttalg. Nicht nachdenken, woher das stammt!

Es dauert ewig und so schlage ich ihr vor, sie könne auch die Maschine nehmen „como los hombres“, und jetzt geht’s auch flott voran. Als sie aber zum Föhnen eine der voll gehaarten Bürsten nehmen will, kann ich sie gerade noch im letzten Moment davon abhalten. Es geht auch ohne. Gerade mal 300 Pesos (ca. 6 Euro) kostet der Spaß und ich fühle mich 10 kg leichter. Die Sonne scheint auch und es ist zur Abwechslung warm, was will ich mehr.

Wasser für den Mate
Auf dem „Heimweg“ vom Friseur entdeckt: Heißwasserautomat für Mate

Eine neue Geschäftsidee?

Am Abend spielen wir Karten im Hotelrestaurant. Ich probiere Fernet con Coca, das Nationalgetränk Argentiniens, ist aber nicht so mein Fall. Knut entdeckt Gin an der Bar und dann fließen die Gin Tonics nur so durch seine Kehle.

Sichtlich beschwingt machen wir uns auf zum Hotdogstand. Während wir auf unsere Hotdogs warten, schnorrt Knut den Kumpel des Verkäufers an, ob er mal von seinem Mate probieren dürfe. Übersetzt, getan und alle schauen erwartungsvoll auf Knut. Der gibt sich ganz charmant. Alle sind’s zufrieden. Und dann werden gleich noch ein paar Fotos hinter dem Stand gemacht. Wir vier lachen uns schlapp.

Am Hotdogstand
Hotdogs und Mate …

In der Zwischenzeit sind auch die Hotdogs fertig und wir setzen uns im Park auf eine Bank, um sie zu verdrücken.

Von Corcordia nach Mercedes

Kathedrale in der Abendsonne

Gesamte Strecke: ca. 270 km

Aufbruch nach Nordwesten

Nach dem Frühstück brechen wir auf. Nach einer Woche ist heute der erste Tag, an dem es einmal nicht regnet!

Wir halten kurz bei der Parada de Ayui mit seiner alten Dampflok und den letzten Resten an Bahngleisen.

Und nun fahren wir auf der Ruta Nacional 14 immer nach Norden und verlassen bald die Orangenplantagen rund um Corcordia.

Entlang der RN 14
Verkaufsstände entlang der RN 14

Bei der Abzweigung zur Colonia Alemania müssen wir schon mal raus und schauen, was sich dahinter verbirgt. Nichts Weltbewegendes, also kehren wir nach der Besichtigung des ziemlich verwahrlosten Friedhofs wieder auf die RN 14 zurück. In Cuatros Bocas wechseln wir dann auf die RN 119.

Auf der RN 119
Auf der RN 119

Die gesamte Strecke ist asphaltiert und wir kommen gut voran.

Ankunft in der Gauchometropole Mercedes

Nach viereinhalb Stunden Fahrt inklusive Zwischenstopps erreichen wir Mercedes. Wir checken im besten Hotel am Platz in unsere Suite – das war die letzte akzeptable Option – ein.
Leider hat das hoteleigene Restaurant ab 14:00 h geschlossen. Also müssen wir schauen, was die lokale Gastronomie um diese Zeit so hergibt. Nicht wirklich viel. Einzig die Eisdiele auf der anderen Seite des Platzes ist geöffnet. Dann gibt es jetzt eben ein großes Eis – es schmeckt ganz ausgezeichnet.

Die Stadt wirkt wie ausgestorben und außer ein paar netten alten Häusern im Kolonialstil können wir keine besonderen Highlights entdecken. Die Kathedrale ist auch geschlossen.

Zum Abendessen gibt es einen Hotdog auf die Hand, da alle Restaurants in fußläufiger Entfernung nicht vor 21:00 h ihre Pforten öffnen.