Auf den Spuren der Sicán-Kultur

Gesamte Strecke: 77 km

Nach Norden

Unser heutiger Ausflug führt uns zunächst zum Museo Nacional Sicán. Wir fahren und rumpeln auf der LA-111 bis wir zur Abzweigung nach Ferreñafe kommen.

Auf der Fahrt nach Ferrañafe
Auf der Fahrt nach Ferrañafe

Nach gut 28 km stehen wir vor den Toren des modernen Museums.

Museo Nacional Sicán
Vor den Toren des Museo Nacional Sicán

Die Sicán-Kultur im Museo Nacional Sicán

Das Museum ist der Sicán-Kultur gewidmet. Sicán bedeutet in der alten Mochica-Sprache „Haus des Mondes“. Die Sicán-Kultur, deren Zentrum in der Nähe von Batan-Grande (ca. 55 km nordöstlich von Chiclayo) lag, dauerte von 750 bis 1375 n. Chr. mit ihrer Hochzeit von 900 bis 1100 n. Chr.. Bekannt ist die Sicán-Kultur vor allem für ihre ausgezeichneten Metallarbeiten, insbesondere Tumi (Zeremonienmesser) und Totenmasken aus Gold.

Und wieder ein Herr: El Señor de Sicán

In der archäologischen Stätte von Batan-Grande fand man in der Huaca de Oro das Grab eines Sicán-Herrschers. In Analogie zum Señor de Sipán benannte ihn sein Entdecker Señor de Sicán. Der 40-45 Jahre alte Mann lag nicht allein in seinem Grab. Neben ihm fand man zwei junge Frauen und Mädchen: Menschenopfer, die ihn ins und im Jenseits begleiteten. Äußerst bizarr ist doch auch die Position, in der man ihn fand, oder?

Nachbildung des Grabes des Señor de Sicán
Nachbildung des Grabes des Señor de Sicán

Genau wie sein Namensvetter war auch er reichlich mit wertvollen Grabbeigaben aus Gold, Silber, Bronze, Edelsteinen und Keramik ausgestattet. Das meiste der 1,2 Tonnen fiel jedoch Grabräubern zum Opfer und ist heute über die Museen der Welt verteilt als Inka-Gold zu bewundern. Was für eine Ironie!
Trotzdem bekommen wir in dem kleinen, aber feinen Museum einen guten Überblick über diese spannende präkolumbianische Kultur.

Auf kürzestem Weg nach Túcume

Da wir noch etwas Zeit haben, fahren wir zunächst auf der LA-111 weiter und biegen dann nach einigen Kilometern nach links auf die LA-606 ab. Ab jetzt hat uns die Ripio entlang eines nagelneuen Kanals voll im Griff. Viel Platz zum Ausweichen haben wir da wahrlich nicht und so sind wir froh, wenn uns nur Autos und Mototaxis entgegenkommen. Nur einmal haben wir Pech und ein LKW will an uns an vorbei.

Im Tal der Pyramiden von Túcume

Wir können es gar nicht glauben, dass wir wirklich am Ziel sind, als wir nach etwa 12 km den Dicken auf dem Parkplatz vor dem Museum abstellen.

Musseo Túcume
Vor den Toren des Museo Túcume

In einem Anflug von Größenwahnsinn nehmen wir dann gleich noch das Gesamtpaket, d.h. Museum, zwei Huacas (Pyramiden) und den Mirador (Aussichtspunkt).

Karte am Eingang
Plan von Túcume

Vom Museum zur Huaca Las Balsas und wieder zurück

Also beginnen wir voll motiviert mit dem vom Norweger Thor Heyerdahl erbauten Museum.

Weiter geht’s in der gnadenlosen Mittagssonne in weiten Teilen ohne jeglichen Schatten in knapp einem Kilometer zur Huaca Las Balsas.

Selbst die sonst so sonnenhungrigen Eidechsen verkriechen sich unter den dürren Akazien und meiden lieber den heißen Wüstensand.

Eidechse im Schatten einer Akazie
Eidechse im Schatten einer Akazie

Vor Wind und Wetter geschützt können wir die gut erhaltenen und freigelegten Reliefs dieser Pyramide bestaunen.

Genug für heute

Wieder zurück am Ausgangspunkt beschließen wir, auf die zweite Pyramide und den Aussichtspunkt zu verzichten. Wir sind auch so schon geschafft genug.
Kurz bevor wir auch diese Ausgrabungsstätte verlassen, flitzt nochmal eine dieser prächtigen Eidechsen über den Weg. Ihre Füßchen berühren dabei nur ganz kurz den heißen Sand. Das sieht echt witzig aus!

Eidechse über heißen Sand flitzend
Eine Eidechse flitzt über den heißen Sand

Über Lambayeque fahren wir auf der 1N zurück nach Chiclayo und erholen uns den restlichen Tag von den Strapazen der Highlights der Sicán-Kultur.