Von Quito nach Mindo

Gesamte Strecke: 117 km

Gut und schlecht

Als wir gestern Abend nach zwei Wochen Deutschland wieder in Quito gelandet sind, war das schon etwas komisch.
Der Fahrer des Campingplatzes erwartete uns aber schon am Ausgang und so kamen wir schnell und problemlos zu unserer Unterkunft. Der Dicke stand auch noch da, wo wir ihn verlassen hatten. So weit, so gut.
Beim Betreten des gemieteten Tiny House fiel uns erst mal der ranzige Geruch auf, dessen Zentrum von uns eindeutig im Schlafzimmer lokalisiert werden konnte. Die Matratze müsste dringend einmal ausgetauscht werden. Es gab zwar neue (Plastik-!)Bettwäsche, aber trotzdem lagen überall schwarze lange Haare auf der Bettdecke herum. Das ist soooo eklig!!!! So weit, so schlecht.

Was tun?

Nach einer unruhigen Nacht und einem bescheidenen Frühstück mussten wir dann auch noch erfahren, dass es für das Tiny House keinen Schlüssel gibt. Aber mit all unseren Wertsachen darin und den vielen Leuten, die auf dem Gelände unterwegs sind, müssten wir entweder den ganzen Tag in der Nähe bleiben oder alle Wertsachen zu unserem geplanten Ausflug zum Bioreservat Maiquipucuna mitnehmen. Beides wollen wir aber nicht. Außerdem graust uns vor einer weiteren Nacht in dem schmuddeligen Bett. Also beschließen wir kurzerhand, dieses Etablissement schnellstmöglich zu verlassen.

Tranquilo

Schnellstmöglich dauert dann aber immer noch knapp zwei Stunden.
Denn zuerst wollten die Angestellten das Schloss austauschen und dann noch ein paar Dinge mehr versuchen, die aber alle nicht funktionierten. Und dann durfte das Mädel an der Rezeption den Betrag nicht zurückerstatten. Dafür brauchte sie die Genehmigung der Eigentümer. Die waren aber beide nicht erreichbar, obwohl sich die niederländische Eigentümerin im ersten Stock aufhielt. Wahrscheinlich war sie mit ihrem Baby voll ausgelastet und konnte keine so schwierige Entscheidung treffen. Irgendwann kam dann doch noch das OK. Allerdings muss die Rückerstattung über die Kreditkarte erfolgen. Naja, auch vollends egal. Hauptsache wir kommen endlich mal von hier weg.

Flucht nach Westen

Kurz nach 12:00 h können wir dann tatsächlich aufbrechen.
Unser Weg führt uns wieder zum Flughafen. Mitad del Mundo lassen wir links liegen und fahren auf der E28 in westliche Richtung. Es geht auf und ab, aber mehr ab als auf. Und die Straße wird zunehmend enger und schlechter. Dann fängt es auch noch an zu regnen. Je stärker es regnet, desto weniger bekommen wir von der saftig grünen tropischen Berglandschaft mit. Die Straßenführung erfordert jetzt aber auch unsere volle Aufmerksamkeit.

Schon wieder tranquilo

Gegen 13:30 h können wir unser Magenknurren nicht länger ignorieren und so stoppen wir an einem geöffneten und halbwegs passabel aussehenden Restaurant neben der Straße. Wir ergattern nur noch einen Platz im zugigen Eingangsbereich. Wir warten bis wir unsere Bestellung aufgeben können. Und dann heißt es weiter: warten, warten, warten. Obwohl außer uns nur fünf Gäste im Lokal sind, dauert es ewig bis Knut seine gegrillte Forelle und ich meine Hühnersuppe bekommen. Aber dafür schmeckt das Essen ganz vorzüglich!

Ankunft in Mindo

Im Dauerregen tuckern wir weiter bis zur Abzweigung nach Mindo. Bei immer stärker werdendem Regen durchqueren wir den Ort auf 1.250 m Höhe und kämpfen uns am Ortsrand über eine nunmehr matschige Lehmpiste bis zu unserem idyllischen Hotel durch. Es regnet und regnet und regnet. Aus unserem geplanten Ausflug in die Umgebung wird also nichts. Und alles, was wir uns im Ort noch anschauen könnten, schließt um 16:00 h. Also in nicht mal einer halben Stunde. Das können wir also auch vergessen.
Dann kurieren wir eben unseren Jetlag, erfreuen uns an dem schönen Garten des Hotels und hören nebenbei dem Regen und dem Wasserrauschen um uns herum zu.