Von Calama nach Iquique

Gesamte Strecke: Ca. 390 km

Durch die Wüste

Nachdem wir den Dicken sicherheitshalber nochmal vollgetankt und wir uns mit genügend Wasser versorgt haben, starten wir von Calama auf der B-24 grob in westliche Richtung. Zunächst geht es, vorbei an Chuquicamata und seinen riesigen Abraumhalden, auf der gut ausgebauten Straße in Kurven ordentlich bergauf. Oben angelangt verläuft die Fahrt durch die Atacama-Wüste in leichten Auf- und Abwärtsbewegungen. Der Neigungswinkel ist angenehm, sodass wir den Dicken beim Bergabfahren die meiste Zeit rollen lassen können und dabei ordentlich Sprit sparen. Rechts und links werden die Ausläufer der Kordillere sanfter und verschwinden immer mehr in der Ferne.
Bald haben wir das Gefühl, durch eine endlose Salz- und Sandwüste zu fahren. In die Einsamkeit und Weite wurden einige Photovoltaikparks gebaut. Sonne ist ja mehr als genug vorhanden. Auch wir schwitzen in unserem schwarzen Dicken schon wieder vor uns hin.

Durch die Wüste
Durch die Wüste …

Endlich auf der Panamericana

Nach 80 km ist es dann bei Cruceros soweit: Wir biegen nach rechts auf die Ruta 5. Wir sind tatsächlich auf der Panamericana angekommen!
Durch eine unwirtliche Gegend fahren wir an verschiedenen Minen mit so klangvollen Namen wie Santa Isabel, Rica Aventura oder Prosperidad vorbei. Es wird immer heißer im Auto.

Achthung Zoll!

Kaum haben wir die Oase Quillagua und eine Brücke mit dem gleichen Namen passiert, stockt der Verkehr. Wir reihen uns in die Warteschlange zusammen mit einer Vielzahl an LKWs ein. Im Schritttempo geht es nur sehr langsam voran und dann sehen wir auch schon das Schild „Aduana“ – Zoll – mitten in Chile. Es gibt sogar ein Zollhäuschen. Zu diesem begeben sich die LKW-Fahrer. Ich habe ja die Hoffnung, dass sich nur LKWs melden müssen, aber leider bleiben wir nicht verschont.
Aufgrund des Wechsels von Region II nach Region I überprüft der Zöllner das Dokument für unseren Dicken und vermerkt irgend etwas auf dessen Rückseite mit Stempel und Unterschrift. Unsere Pässe will er dagegen nicht sehen.
Wir dürfen weiterfahren, um gleich darauf auf einem der zahlreichen nicht asphaltierten Baustellenabschnitte der Panamericana zu landen. Bei Victoria geraten wir sogar in den ersten Stau unserer Reise, der sich glücklicherweise bald wieder auflöst.

Oase Quillagua
Oase Quillagua – noch ahnen wir nichts von unserem Zollstopp

Auf nach Iquique, der Stadt am Meer

Um nach Iquique zu gelangen, müssen wir die Panamericana wieder verlassen und auf der Ruta 16 in noch knapp 50 km das Küstengebirge talwärts durchqueren. Das Gefälle ist echt nicht zu verachten. Am Straßenrand reiht sich Kreuz an Kreuz bis hin zu regelrechten Gedenkschreinen, deren bunte Fahnen im Wind flattern.

Schrein an der Ruta 16
Schrein an der Ruta 16

Wolken ziehen auf und es wird spürbar kühler. Vorbei an der in der Stadt gelegenen Düne Cerro Dragón (Drachenhügel) tauchen wir nach fünfeinalb Stunden Fahrt in Iquiques Innenstadtbereich ein. Die Sonne ist in der Zwischenschenzeit hinter einer dicken Wolkendecke verschwunden und es ist gefühlt bestimmt 10 Grad kälter. Dafür sind wir am Pazifik.
Wir passieren ein Straßenschild, das auf die Gefahren- und Evakuierungszone im Falle eines Tsunamis hinweist. Unser Hotel liegt auf einer kleinen Landzunge genau am Wasser, also sowas von im Gefahrenbereich.
Es wird schon in den nächsten Tagen nichts passieren.

Verkehrsschild
Gefahrenzone voraus!