Cusco: Der Nabel der Welt

Unser Aufenthalt dort: Vom 6. bis 10. Oktober 2019

Der Nabel der Welt

Auch wenn heute die Kolonialgebäude das Stadtbild Cuscos dominieren, so spürt man trotzdem noch ganz stark das Erbe der Inkas, die mit Qosqo (Quechua für „Zentrum“) ihren Nabel der Welt hatten.
Die auf 3.430 m gelegende Hauptstadt des Inkareiches wurde in Form eines Pumas angelegt. Zentraler Platz war Haukaypata, die heutige Plaza de Armas. Um den Platz herum waren die Tempelanlagen und Gebäude angeordnet.

Spanische Eroberung

Und was machen die spanischen Eroberer?
Durch Lügen und Wortbruch gelingt es Pizarro und seinen Truppen, Cusco im November 1533 kampflos zu erobern. Die Rückeroberung durch die Inkas scheitert. Ein Großteil der Stadt liegt in Trümmern.
Wie praktisch. Denn jetzt gibt es Baumaterial im Überfluss. So lässt sich die Stadt nach kolonialen Vorstellungen gestalten und auf den erdbebensicheren Grundmauern der Inkagebäude wieder aufbauen.

Cusco heute

Diese Mischung aus Inkamauern und Kolonialbauten prägt auch heute noch das Stadtbild von Cuscos Zentrum. Und wahrscheinlich genau diese ganz besondere Ausstrahlung lockt Scharen von Touristen in die Fast-Millionen-Stadt. Um deren zahlungskräftige Gunst buhlen – auch, aber nicht nur – schwer bepackte Indigenas, die ihre Kunsthandwerkserzeugnisse an den Mann bzw. die Frau bringen möchten. Trotz des bestimmt harten Lebens sind die Nachkommen der Inkas in Cusco stolz auf ihr indigenes Erbe. Das imponiert mir.

Falscher Glanz

Erdrückend und beschämend dagegen empfinde ich die in Unmengen von Gold und Silber, die zu überbordender Sakralkunst verarbeitet wurden. Ganz besonders üppig geht’s dabei in der Kathedrale und in der Iglesia de la Compañía (Kirche der Jesuiten) zu.
Pizarro und der ihn begleitende Priester hatten dem gefangenen Inkaherrscher ja genug Gold und Silber als vermeintliches Lösegeld für dessen Freilassung abgepresst, um ihm dann aber am Ende doch lieber das Genick zu brechen anstatt ihm seine Freiheit wiederzugeben.
Dafür trägt Judas jetzt Pizarros Konterfei im riesigen Abendmahlbild in der Kathedrale (mit gegrilltem Meerschweinchen statt Lamm). Und noch ein paar weitere Seitenhiebe ließen die indigenen Handwerker (fast) unbemerkt in die Ausstattung der Kathedrale einfließen.

Bilder sagen mehr als tausend Worte

Doch genug davon. Cusco ist eine tolle und beeindruckende Stadt. Allein im Zentrum kann man sich ohne Probleme mehrere Tage aufhalten, ohne sich zu langweilen.
Das zeigen hoffentlich auch diese Fotos …

Rund um die Plaza de Armas:

Im näheren und weiteren Stadtzentrum:

Indigenes Erbe:

Ein ganz besonderer Augen-und Ohrenschmaus war der farbenfrohe Umzug an einem Feiertag:

Museen, z.B. Inka- und Machu Picchu-Museum, aber insbesondere das MAP – Museo de Arte Precolombino:

Unsere gastronomischen Favoriten: Tagsüber das Café im Kaffeemuseum und abends die Indigo Bar:

Noch mehr Sehenswertes außerhalb des Zentrums …

Die Festungsanlage von Saqsaywamán – der Kopf des Pumas:

Tambomachay – das Wasserheiligtum:

Pukapukara – die Mautstelle:

Q’enqo – der Kult- und Opferplatz: