Von San José de Mayo nach Colonia del Sacramento mit Zwischenstopps in Nueva Helvecia und Colonia Valdense

Gesamte Strecke: Ca. 130 km

Wider Erwarten

Nach dem Frühstück halten wir an der Tankstelle. Ein bisschen Smalltalk mit dem freundlichen Tankwart. Wir geben ihm 10 Pesos Trinkgeld und zum Dank bekommen wir einen kleinen Saft und Kuchen geschenkt!
Gut ausgestattet fahren wir auf der Ruta 11 zuerst nach Nueva Helvecia und anschließend nach Colonia Valdense. Beide Orte bleiben hinter unseren Erwartungen zurück.

In Nueva Helvecia:

In Colonia Valedense:

Willkommen in Colonia del Sacramento

Wir fahren weiter auf der Ruta 1 bis Colonia del Sacramento. Wir sind früh dran. Dennoch dürfen wir schon unser Zimmer beziehen. Wir haben sogar ein Upgrade bekommen und jetzt ein richtig tolles Zimmer für die nächsten zwei Nächte. Wir finden sogar einen Parkplatz schräg gegenüber vom Hotel. Er ist zwar nicht bewacht, aber wir hoffen jetzt einfach mal, dass nichts passiert.

Wir packen unsere Wäschesäcke und trotten damit durch die halbe Stadt zur Wäscherei. Wir vereinbaren die Abholung für Mittwoch Vormittag. Auf dem Weg in die historische Altstadt machen wir gleich einen Friseur- und Fußpflegetermin aus. Bei der Touristeninformation besorgen wir uns einen Stadtplan und werden von dem Angestellten dort so freundlich und hilfsbereit mit weiteren nützlichen Informationen regelrecht überschüttet.

Erste Eindrücke

Bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir das Barrio Historico, Weltkulturerbe der UNESCO.

Colonia Weltkulturerbe
Damit man auch weiß, was jetzt kommt!

In einem kleinen Café machen wir Pause bei schmackhaftem Kaffee und Kuchen. Wir können wieder draußen sitzen (bei 14 Grad gerne wieder im Fleecejäckchen). Im Strauch an dem Haus gegenüber sammeln die kleinen grünen Papageien Material für ihre Nester. Es herrscht reger Flugverkehr!

Danach machen wir gut gestärkt einen ersten Rundgang durch die malerischen Gässchen. Und mit uns richtig viele andere Touristen, die mir einfach nicht aus dem Bild gehen wollen, wenn ich fotografieren möchte. Da wird sogar meine Geduld auf die Probe gestellt, von Knuts ganz zu schweigen.

Suchen und Finden

Nach einer Pause in unserer Superior Suite macht sich langsam, aber sicher unser Hunger bemerkbar. Knut hat im Internet eine nette Location aufgetan. Dort sollen verschiedene Sorten selbstgebrauten Bieres ausgeschenkt werden. Knut hat das Kölsch in Gedanken schon vor sich stehen. Doch als wir dort ankommen, dröhnt die Musik dermaßen laut aus den zahlreich verstreuten Lautsprechern, sodass man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen kann. Außerdem trinken die wenigen Gäste, die sich im Restaurant aufhalten, nur Bier. Keiner nimmt feste Nahrung zu sich. Nach einem Rundgang durch die verschiedenen Räume schüttelt Knut nur den Kopf. Sein Kölsch löst sich gerade in Luft auf. Wir verlassen fast fluchtartig das Etablissement.
Gegenüber entdecken wir eine schicke kleine Bar mit leckeren Cocktails auf der Karte. Das wäre doch etwas für den Absacker danach.

Abendessen

Wir kehren wieder auf die Av. Gral. Flores zurück und wählen ein Restaurant im rustikalen Stil. Wir haben heute keine Lust auf Fleischberge; Nudeln wären eher nach unserem Geschmack. Anders als aus Deutschland bekannt, bestellt man hier Nudeln und Soße separat. Ich bin froh, dass ich zu meinen vegetarischen Raviolones Boloñesa-Soße bestelle. Das schmeckt ganz gut. Knut wählt Rigatoni mit einer Meeresfrüchtesoße. Auch das schmeckt. Der Service ist gut; es gibt – bis auf ein Haar in meiner Soße – nichts zu beanstanden.

In einer Bar in Colonia

In Colonia sind die Portionen deutlich kleiner. Da passt also gut noch ein flüssiger Absacker rein. Wir schlendern um den Block zu der bereits früher entdeckten Bar. Im kleinen Schankraum hat es sich eine größere Männerrunde bereits breit gemacht. Wir gehen nach draußen in den Patio und machen es uns unter einem Heizpilz bequem. Der Innenhof trumpft mit exotischen Pflanzen, einem plätschernden Brunnen, modernen Skulpturen, aufgespannten Sonnenschirmen und dazu einer sagenhaften Lightshow auf. Über uns funkeln die Sterne um die Wette. Wenn es jetzt 15 Grad wärmer wäre, wäre das ultimative Urlaubsfeeling erreicht. Na, dann helfen wir eben mit Frozen Maracuja-Daiquiri und Mojito etwas nach.

Colonia in der Bar
Stimmungsvoll

Wir sind die Einzigen draußen, bekommen aber immer wieder „Besuch“ von dem einen oder anderen Raucher aus dem Innenraum. Mit dem zweiten kommen wir ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass die Männerrunde allesamt Belgier sind, die für ein belgisches Unternehmen den Río de la Plata ausbaggern, damit er für Schiffe befahrbar bleibt. Wir unterhalten uns prächtig, berichten natürlich auch von unseren weiteren Plänen. Auch mit dem Nächsten kommen wir gleich ins Gespräch. Als wir die Bar verlassen, winken uns plötzlich alle aus der Runde zu und wünschen uns für unsere Reise durch Südamerika alles Gute.

Auf dem Rückweg zum Hotel drehen wir noch eine Runde durchs Barrio Historico und genießen die stimmungsvolle Atmosphäre.