Von Cuenca nach Ingapirca

Die Ruinen von Ingapirca

Gesamte Strecke: 77 km

Auf der Panamericana weiter nach Norden

Bei leichtem Nieselregen verlassen wir Cuenca über die Avenida de las Américas. Diese mündet in die E35, die Panamericana, auf der wir unseren Weg nach Norden fortsetzen.
Wenn es gerade mal nicht regnet, hängen die Wolken ganz schön tief und hüllen die umliegende Landschaft in ihren grauen Schleier.
Der Zustand der Straße ist recht abwechslungsreich. Von der mehrspurigen asphaltierten Straße bis hin zur holprigen Schotterpiste ist alles dabei. Dazu geht es häufiger bergauf als bergab. Irgendwie müssen wir die fast 700 Meter an Höhe ja auch gewinnen.

Auch das ist die Panamericana
Auch das ist die Panamericana

Ankunft in Ingapirca

Vor Cañar verlassen wir die Panamericana und biegen nach rechts auf die Vía a Ingapirca ein. In Serpentinen schlängeln wir uns talwärts bis Ingapirca auf knapp 3.200 m.

Auf dem Weg nach Ingapirca
Auf dem Weg nach Ingapirca

Nachdem wir einmal durch den Ort gekurvt sind, rumpeln wir am Ortsrand auf einem Schotterweg bis zu unserer Unterkunft, einer Posada mit Blick auf die Ruinen von Ingapirca. Nach einer zweistündigen, eher unspektakulären Autofahrt stellen wir den Dicken auf dem Parkplatz ab und beziehen unser Zimmer.

Zu Fuß zu und durch die Ruinen von Ingapirca

Nach einem einfachen Mittagssnack machen wir uns am frühen Nachmittag zu Fuß auf den Weg zu den 500 m entfernten Ruinen von Ingapirca.
Zusammen mit der Bronchitis verlangt die dünne Luft meinem Organismus schon Einiges ab.
Auf einer gemütlichen Tour werden wir in einer kleinen Gruppe durch die Anlage geführt und erfahren so einiges über die Erbauer und ehemaligen Nutzer der Anlage.

Sonnenkult der Inkas trifft auf Mondkult der Cañari

Ingapirca (Inkamauer) gilt als die bedeutendste Inka-Fundstätte Ecuadors.
Die Anlage selbst wurde jedoch nicht von den Inkas, sondern vom Volk der Cañari vermutlich als Kultstätte erbaut. Daher rührt auch der zweite Name Hatun Cañar (Groß Cañar).
Nachdem die Inkas die Cañari in ihr Reich integriert hatten, nutzten die Inkas die vorhandene Anlage und bauten sie zu einer Festung aus. Da der Inka Trail durch die Anlage führt, könnte sie auch ein Pausenstopp auf dem Weg nach Cuzco gewesen sein.

Bis auf die Grundmauern von Ingapirca
Die Grundmauern von Ingapirca und Reste des Inkatrails (rechts oben im Bild)

Auf jeden Fall thronen weithin sichtbar die Reste eines Sonnentempels auf den elliptischen Grundmauern der Cañari. Die perfekt behauenen grünen Flusssteine und die trapezförmigen, erdbebensicheren Türstöcke gehen ebenfalls auf die Inkas zurück.

Zeugnis von der Cañari-Kultur dagegen gibt der Mondkalender aus Stein. Und natürlich der Vulkanstein Huanca Cañari, der auf dem Grabmal eines bedeutenden Cañari-Fürsten steht.

Fazit

Mit den Inkastätten in Peru, wie z.B. Machu Picchú, kann Ingapirca natürlich nicht mithalten. Trotzdem ist es interessant zu erfahren, wie weit der Einflussbereich der Inkas in Südamerika reichte.
Und dennoch: Wenn man in Peru bereits auf den Spuren der Inkas unterwegs war, kann man sich Ingapirca getrost sparen, ohne das Gefühl haben zu müssen, etwas verpasst zu haben.

Nach getaner Arbeit ist gut ruh’n

Obwohl es nur 500 m zurück bis zu unserer Posada sind, geht es leider immer nur bergauf. Dadurch wird der Rückweg zur wahren Plackerei für uns angeschlagene Kreaturen. Ziemlich erledigt und außer Atem erreichen wir unser Zimmer und beschließen, den restlichen Tag ohne weitere Anstrengungen ausklingen zu lassen.

Feuer im Kamin

Nach Sonnenuntergang wird es kalt bei sechs Grad. Feucht ist es sowieso. Also richtig ungemütlich. Auf unsere Nachfrage hin wird der Kamin in unserem Zimmer – wenn auch unter Zuhilfenahme des guten alten Diesels – in Gang gesetzt. So lässt sich die feuchte Kälte schon besser ertragen.

In Cuenca, der Hauptstadt des Panamahutes

Cuenca bei Nacht

Zwei Anläufe

Cuenca, die drittgröße Stadt Ecuadors, liegt in einem andinen Hochlandbecken in Höhen zwischen 2.450 und 2.600 m. Aus der geographischen Lage leitet sich übrigens auch der Name ab: cuenca bedeutet übersetzt Becken.
Aufgrund unseres angeschlagenen Gesundheitszustandes müssen wir die Stadt jedoch in zwei Etappen besichtigen. Und auch dann schaffen wir nicht alles, was wir uns vorgenommen haben. Aber einen kleinen Eindruck von der UNESCO-Weltkulturerbestätte bekommen wir dann doch. Und dazu noch einen eleganten klassischen Panamahut!

Wandmalerei im Zeichen des Panamahutes
Wandmalerei im Zeichen des Panamahutes

Impressionen unserer beiden Stadtrundgänge in Bildern

Rund um den Parque Abdón Calderón, Cuencas Herz:

Rund um La Catedral Nueva, das Wahrzeichen der Stadt:

In der weiteren Umgebung des Parkes:

Märkte und mehr:

Im seenreichsten Nationalpark der Anden: Nationalpark Cajas

Laguna Toreadora im Nationalpark Cajas

Gesamte Strecke: 74 km

Nationalpark Cajas: Ein paar Informationen

Etwa 35 km westlich von Cuenca liegt der 28.808 ha große Nationalpark Cajas im ecuadorianischen Hochland. In Höhen zwischen 3.100 und 4.450 m liegen ungefähr 270 Seen und Lagunen in der hügeligen tundraartigen Landschaft verteilt. Seit Mitte der 1990-er Jahre wird er als Ramsar-Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung eingestuft. Außerdem dient er als Trinkwasserreservoir für die Stadt Cuenca.

Anfahrt über die E582

Die E582 verbindet die Städte Cuenca und Guyaquil miteinander und durchschneidet in ihrem Verlauf den Nationalpark. Auch wir benutzen von Cuenca aus diesen Anfahrtsweg durch hügeliges Weideland, das uns ganz stark an Österreich oder die Schweiz erinnert.
Die Straße führt stetig bergauf und die Landschaft wird zunehmend karger. Nebel und dicke graue Wolken ziehen über die braunen, mit dunkelgrauen Felsen durchsetzten Hügel. Es regnet. Jetzt erinnert uns die Landschaft eher an die Hardangervidda in Norwegen oder die Highlands in Schottland. Auch würde es mich nicht wundern, wenn plötzlich ein Hobbit aus dem Nebel auftauchen würde.

Optionen im Nationalpark

Am Eingang zum Nationalpark angekommen, haben wir eine Höhe von 3.900 m erreicht. Die Wolken hängen gefühlt noch tiefer über uns, es regnet auch immer noch und es ist s..kalt bei gerade mal 6 Grad.
Wir werfen uns in unsere Regenklamotten und trotten zur Registrierung. Dort erklärt uns der Ranger die verschiedenen Wanderwege.
Da Knut immer noch kränkelt und seine Bazillen in der Zwischenzeit auch bei mir eine handfeste Bronchitis zustande gebracht haben, wird es schlussendlich die einfachste aller Möglichkeiten. Also ein kleiner Spaziergang statt einer mehrstündigen Wanderung.

Logo des Nationalparks Cajas
Logo des Nationalparks Cajas

Water comes from everywhere

Bei ausgiebigem Nieselregen steigen wir schniefend und triefend zur Laguna Toreadora ab.

Dichte Wolken und Regen über der Laguna Toreadora
Dichte Wolken und Regen über der Laguna Toreadora

Zunächst biegen wir vom Aussichtspunkt auf die Laguna Toreadora nach links, stapfen auf Wegen, die nur noch aus Wasser zu bestehen scheinen, durch gefährdeten Polylepsis-reticulata-Baumbestand.

Wasser! Überall Wasser! Ist ja auch ein Feuchtgebiet. Theoretisch schon klar. Praktisch hört für uns der Weg auf, als ein Wasserfall den Wanderweg für seinen weiteren Verlauf Richtung Lagune wählt. Wir kehren um und trotten in die andere Richtung.

Artenvielfalt

Jetzt geht es bergauf: mal mehr, mal weniger steil. Die dünne Luft und unsere angeschlagene Gesundheit machen das Gehen auch nicht leichter. Wir husten, keuchen, japsen nach Luft wie ein Fisch an Land.

Mäßige Steigung
Zur Abwechslung auch mal nur eine mäßige Steigung

Wir müssen oft anhalten, um wieder zu Atem zu kommen. Da bleibt genug Zeit für einen Blick nach unten, rechts und links. Farbenfrohe Flechten und Moose, gelbbraune Gräser, vertrocknete Agavenblütenstände, aber auch blühende Sträucher und sattgrüne Bodendeckerpflanzen formieren sich zu dieser auf den ersten Blick braunen Hochmoorlandschaft.

Mystische Landschaft

Glücklicherweise hat der Regen jetzt auch einmal aufgehört.
Was für eine Stille über der Landschaft liegt! Nur ein leises Wasserrauschen in der Ferne, dazwischen ab und zu mal etwas Vogelgezwitscher. Dazu die sich nur zögerlich lichtenden Wolken – geradezu mystisch.

Ich hätte niemals vermutet, so eine Landschaft und Stimmung in Südamerika zu erleben!

Genug für heute

Irgendwann wird es Knut zu viel, zu langweilig – was auch immer – und er kehrt zum Parkplatz zurück.

Blick in die Ferne
Blick in die Ferne und gleich schon keine Lust mehr?

Ich schleppe mich noch über die nächste Kuppe und um die nächste Kurve. Dort verliert sich der Weg links von einem kleinen Spiegelsee in einer sumpfigen Wiese.

Kleiner Mirror Lake
Mirror Lake im Kleinformat

Nun kehre auch ich zum Parkplatz zurück. Ziemlich erledigt, aber schwer beeindruckt, treten wir die Rückfahrt nach Cuenca an.

Von Loja nach Cuenca mit einem Zwischenstopp in Saraguro

Die Anden auf dem Weg nach Cuenca

Gesamte Strecke: 210 km

Von Loja nach Saraguro

Wir starten von Loja aus in nördliche Richtung. Bald schon sind wir wieder auf der E35, der Troncal de la Sierra bzw. der Panamericana.
Im Hochtal zwischen den beiden Andenkordilleren geht es in der Sierra mal wieder auf und ab, auf und ab. Zwischendurch erwischt uns auch der eine oder andere Regenschauer. Nach Monaten ohne auch nur einen einzigen Regentropfen ist das auf jeden Fall ein Foto wert!

Zwischenstopp in Saraguro

In Saraguro legen wir einen Zwischenstopp ein, ist der Ort doch bekannt für seinen ursprünglichen Sonntagsmarkt und für seine indigenen Einwohner in schwarz-weißer Tracht.
Unser erster Weg führt uns zur Kirche am zentralen Platz. Gerade ist Gottesdienst und der Innenraum der Kirche gerammelt voll. Die überwiegend indigene Bevölkerung lauscht auch ganz andächtig den Worten des Priesters.
Nachdem wir eine Weile durch den Ort gestromert sind, entdecken wir auch den Markt. Hauptsächlich gibt es Lebensmittel zu kaufen, aber auch Kleidung, Schuhe, elegante Hüte und Plastikzeug aus China. Wir decken uns mit Ananas, Bananen und Mangos ein und trotten zurück zum Auto.

Weiter nach Cuenca

Wir setzen unsere Fahrt fort, weichen den häufig auf der Straße liegenden Steinen aus und folgen dem Auf und Ab der Panamericana.

Immer wieder fahren wir an auf einer Art Grill aufgespießten Schweinen vorbei, die so gut sichtbar am Straßenrand vor sich hin garen und auf hungrige Mäuler warten. Spanferkel à la Ecuadoriana!

Schwein vom Grill
Schwein vom Grill

Ankunft in Cuenca

Nach insgesamt knapp vier Stunden geht’s noch einmal abwärts und dann erreichen wir Cuenca, UNESCO-Weltkulturerbe, auf 2.560 m.
Unsere Unterkunft, ein Haus am Rande des historischen Zentrums, finden wir ohne Probleme. Unsere Vermieterin wartet schon auf uns, um uns in Empfang zu nehmen. Es ist alles da, was wir die nächsten Tage so brauchen werden.

Im Botanischen Garten Ecuadors: Nationalpark Podocarpus

Bunter Schmetterling im Nationalpark Podocarpus

Gesamte Strecke: 126 km

Zum Einstieg: Ein paar Informationen über den Nationalpark

Der Nationalpark Podocarpus umfasst ein Gebiet von über 146 ha. Er verfügt über eine einzigartige Biodiversität, die ihresgleichen in Ecuador, wenn nicht in ganz Südamerika, sucht. Grund dafür sind das Zusammentreffen von vier verschiedenen Ökosystemen: den nördlichen Anden, den südlichen Anden, dem Amazonas und dem Pazifik.
Ganz grob lässt sich der Nationalpark in zwei Regionen einteilen: die tiefe Region (zona baja) mit Höhen bis zu 1.600 m und der hohen Region (zona alta) mit Höhen von 1.600 bis 3.600 m. Beide Regionen zeichnen sich durch verschiedene Arten von Flora und Fauna aus, wobei noch lange nicht alle Arten entdeckt, geschweige denn erforscht sind.

Unsere Wahl

Von Loja aus gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Nationalpark zu erkunden.
Da Knut wegen etwas zu viel Klimaanlage in Machala mit und gegen eine Erkältung kämpft und wir es mit der Höhe auch nicht übertreiben wollen, entscheiden wir uns für die tiefe Region mit dem Zugang Bombuscara auf ca. 900 m Höhe. Glücklicherweise hält sich die Sonne noch hinter Wolken versteckt. Vielleicht wird es ja dann nicht ganz so heiß. Aber feucht wird es, so viel steht schon einmal fest.

Anfahrt über die E50

Um nach Bombuscara zu kommen, dürfen wir auf der E50 also jetzt erst einmal über 1.000 Höhenmeter nach unten überwinden. Natürlich wieder über die heißgeliebten Kurven und vorbei an winzigen Dörfern. Wieder ist die Umgebung so herrlich grün. Hin und wieder ergießt sich ein Wasserfall über die Steilhänge und wir können sie beim Vorbeifahren bewundern. Wasser scheint schon einmal ein elementarer Bestandteil der Region und auch des Parks zu sein.

Die letzten Kilometer

Nach eineinhalb Stunden Fahrt zweigen wir bei Limón von der E50 auf eine sandige Schotterpiste ab. Auf dieser rumpeln wir noch einige Kilometer bis zum Parkplatz des Nationalparks. Bereits auf der Fahrt dorthin scheuchen wir Hunderte von farbenfrohen exotischen Schmetterlingen von den Wasserpfützen auf dem Weg auf. Was für ein Erlebnis!

Auf dem Parkplatz

Beim Parkplatz angekommen, stellen wir den Dicken ab und werden schon beim Aussteigen von blauschimmernden Schmetterlingen umflattert. Auch hier sind die Wasserpfützen mit Schmetterlingen aller Couleur quasi gefüllt.
In der Zwischenzeit hat sich die Sonne auch durch die Wolkendecke gearbeitet und scheint die Schmetterlinge mit einer gehörigen Portion Energie zu versorgen. Uns dagegen heizt sie ganz schön ein.
Die Landschaft ist bergig; die Hänge mit üppigen Tropenpflanzen bewachsen. Ein schmaler Fluss plätschert unterhalb des Parkplatzes durch sein Bett.

Ausblick vom Parkplatz
Ausblick vom Parkplatz

Im Nationalpark

Kaum beginnen wir unseren einen Kilometer langen Fußmarsch zur Registrierungsstelle, fließt der Schweiß nur so in Strömen. Die Wegführung – auf und ab, aber wie – tut ihr Übriges dazu.
Aber sich mitten durch dieses überbordende Tropengrün mit zahlreichen blühenden Pflanzen zu bewegen, hat schon was.


Und wieder diese Massen an Schmetterlingen! Etwas Vergleichbares habe ich bisher noch nicht erlebt.

Schmetterlingsparade in Bildern:

Rückkehr

Hinter einer Brücke über einen munteren Bachlauf steigt der Weg dann noch einmal richtig steil an. Der Pfad ist komplett verschlammt und rutschig dazu. Hoch würden wir vielleicht ja noch kommen, aber runter wäre es die reinste Schlammrutschpartie.

Point of Return
Unser „Point of Return“

Da es Knut nach unserem Fußmarsch auch nicht besser, sondern zunehmend schlechter geht, beschließen wir, den Rückweg anzutreten. Aber allein dieser kurze Einblick in den Nationalpark hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Saftiges Weideland
Saftiges Weideland im Umland von Loja

Von Machala nach Loja

Bei Catamayo

Gesamte Strecke: 236 km

Weg von der Küste

Wir verlassen das schon am Morgen schwül-heiße Machala wieder über die bereits bekannte Nebenstrecke mit ihren Bananenplantagen und Shrimpsfarmen.

So viele Bananenpflanzen!
Bananen, Bananen, Bananen ….

Auch die Strecke auf der E25 durch die Küstenebene Richtung Süden kommt uns sehr bekannt vor.
Südlich von Santa Rosa biegen wir auf die E50, die Transversal Sur, und halten uns nach Südosten.

Die westliche Andenkordillere hinauf

Bald schon wird es ganz schön kurvig und hügelig. Die Vegetation ist üppig grün. Einzelne Urwaldriesen recken stolz ihre üppigen Baumkronen in die Höhe. Die Gipfel der Hügelketten sind jedoch leider meist von dicken Nebelschwaden bedeckt.

Kleine Dörfer säumen die Straßen. An deren Rändern reiht sich Hühnerfarm an Hühnerfarm. So sieht also Bodenhaltung in Ecuador aus!

Immer tiefer hinein in die Sierra

Je höher wir kommen, desto kühler wird es. Das scheinen genau die richtigen Temperaturen für Kakao und Orangen zu sein.
Es geht munter rauf und runter, von einem Tal ins nächste.
Jetzt sehen wir Kaffeepflanzen an den Hängen und Yuccas mit ihren weißen Glockenblüten entlang der Straße.

Kurven, Kurven, Kurven

Die Steigungen sind zwar moderater als in Peru, aber dafür mäandert der Straßenverlauf mehr. Das ist auf Dauer ein richtig schönes Stück Arbeit für den Gleichgewichtssinn. Und mein Magen mag dieses Gekurve so überhaupt nicht. Aber er – und ich auch – haben keine andere Wahl. Da müssen wir jetzt durch!

Auf der Panamericana nach Loja

Bei Velacruz biegen wir auf die E35, die Troncal de la Sierra, wie die Panamericana hier auch genannt wird. Wir fahren jetzt also auf der Hauptstrecke in der Sierra, im Hochtal zwischen westlicher und östlicher Andenkordillere.
Nach fünf Stunden Fahrt und einigen Pässen (höchste Punkte bei 2.370 m bzw. 2.650 m) erreichen wir tatsächlich Loja auf 2.060 m.
Die Sonne scheint und es ist frühlingshaft warm, wenn auch fast 10 Grad kühler als in Machala. Also genau richtig für uns!

Blick vom Hotelzimmer auf Loja
Blick von unserem Hotelzimmer auf Loja

In Loja

Nach einer kurzen Pause machen wir uns zu Fuß auf den Weg zur Stadterkundung.
Loja hat zwar keine sehenswerten Original-Kolonialbauten, aber trotzdem ist es ein schnuckeliges kleines Städtchen mit einer ordentlichen Restaurantdichte und -auswahl. Nach unserem ersten Rundgang kehren wir auch prompt in einem kleinen Café ein und lassen bei Bier, Saft und einem Snack den heutigen Tag ausklingen.

Reiseroute Ecuador

An der Südküste Ecuadors

Bei Huaquillas haben wir die Grenze zu Ecuador überschritten.
In nicht allzu weiter Entfernung von der Grenze legen wir auch schon den ersten Stopp ein: Machala, an der Südküste Ecuadors gelegen.

Hinauf ins Hochland

Von dort brechen wir ins südliche Hochland nach Loja auf.
Neben dem kleinen Städtchen selbst ist Loja einer der Orte, von dem aus der Podocarpus Nationalpark besucht werden kann. Der Botanische Garten Ecuadors, der bis ins Regenwaldgebiet Amazoniens reicht, ist für seine hohe Biodiversität bekannt.

Auf der Andenkordillere geht es im südlichen Hochland über Saraguro und seinem ursprünglichen Sonntagsmarkt in die Weltkulturerbestadt Cuenca. Von dort aus wollen wir auch den Cajas Nationalpark erkunden.

Weiter nach Norden fahrend, kommen wir zu einer der wenigen archäologischen Ausgrabungsstätten Ecuadors: Ingapirca.

Nach Westen und zurück an die Südküste

Von dort schwenken wir nach Westen, verlassen damit die Anden wieder und kehren erst einmal in tiefere Gefilde zurück: nach Guayaquil, der größten Stadt des Landes.

Wir halten uns südwestlich und arbeiten uns dann über El Morro weiter nach Norden entlang der südlichen Küste bis Puerto López vor.
Puerto López wählen wir als Ausgangspunkt zur Besichtigung des Nationalparks Machililla, dem einzigen küstennahen Nationalpark des ecuadorianischen Festlands. Dazu gehört dann auch die Isla de la Plata, das „Galapágos en miniatura“.

Über Montechristi, bekannt für die Herstellung von Panamahüten – ja genau, der Original-Panamahut stammt aus Ecuador und nicht aus Panama – geht es wieder zurück ins Landesinnere nach Guayaquil.

Zurück in die Sierra

Und von dort starten wir einen neuen Anlauf in die Anden.
Alausí wird das nächste Ziel sein. Hier wollen wir mit dem Zug die Nariz del Diablo, die Teufelsnase, befahren.

Zurück in Alausí geht es entlang der Straße der Vulkane erst einmal bis Baños und seinen Thermalquellen.

Abstecher nach Amazonien

Von Baños geht es auf einer landschaftlich reizvollen Strecke nach Puyo, im mittleren Teil von Amazonien gelegen. Hier wollen wir etwas Regenwaldluft schnuppern.

Zurück in die Sierra

Nach unserem Abstecher kehren wir auf die Straße der Vulkane zurück. Unser nächster Stopp ist dann in Latacunga geplant.
Latacunga wird unser Ausgangspunkt für den Cotopaxi Nationalpark und den Quilotoa-Kratersee sein.

Immer weiter nach Norden entlang der Straße der Vulkane fahrend, peilen wir dann auch schon die zweite Weltkulturerbestätte Ecuadors und gleichzeitig die höchstgelegene Hauptstadt der Welt an: Quito.
Dort wollen wir einige Tage, möglichst auch den Jahreswechsel, verbringen.
Neben Quito selbst gibt es auch einige interessante Ausflugsziele in der Umgebung, die wir uns während dieser Zeit vornehmen können.

Nördlich des Äquators

Im neuen Jahr schaffen wir hoffentlich den Sprung auf die Nordhalbkugel.
Über Otavalo mit seinem bekannten Kunsthandwerksmarkt und einem Abstecher zum Cuicocha-Kratersee geht es weiter nach Tulcán, der Grenze zu Kolumbien.