Heiligabend in Amazonía

Ausblick auf tropischen Regenwald

Nach dem Regen

Heute Morgen hat sich der Regen verzogen und nun sehen wir auch mal, wie es um uns herum aussieht. Was für ein Weitblick! Und so viel Grün um uns herum! Herrlich.

Weitblick
Weitblick

Rundgang über die Finca

Nach dem Frühstück stapfen wir in Gummistiefeln – mein linker hat einen riesigen Riss – mit unserem Gastgeber über die Finca. Rauf und runter jagt er uns über rutschige, glitschige Matschpfade. Die drei Hunde der Finca sind natürlich auch mit von der Partie. Die haben so gar kein Problem mit den örtlichen Gegebenheiten und rasen auf ihren eigenen Wegen durchs Dickicht. Aber wehe, wenn wir gerade mal ihren Weg kreuzen! Aus voller Fahrt halten die doch nicht für uns an. Da rettet uns nur der – hoffentlich trittsichere – Schritt zur Seite.

Unterschiedliche Interessen

Unser Gastgeber hat einen Faible für Pilze und Insekten. Die sind aber nicht wirklich mein Fall. Da um diese Tageszeit keine Säugetiere oder Vögel unterwegs sind, beschränke ich mich eben auf das, was ich im Vorbeigehen so blühen sehe oder was mir sonst so ins Auge sticht. Nicht viel, aber immerhin…

Völlig ermattet

Nach diesem schweißtreibenden Rundgang brauchen wir erst einmal eine ausgiebige Pause. Alle weiteren – geplanten oder noch nicht geplanten – Aktivitäten entfallen daher für den Rest des Tages. In der Hängematte liegen und die Seele baumeln lassen, ist schon Anstrengung genug.
Oder einfach mal nur die Aussicht genießen und die Variationen ein und derselben Landschaft auf sich wirken lassen…

Abends in den Regenwald

Am Abend haben wir uns so weit wieder berappelt, dass wir uns nach dem Abendessen (Tilapia, den Knut ja soooooo langweilig fand) dann tatsächlich aufraffen, den gestern ins Wasser gefallenen Nachtspaziergang nachzuholen. Es regnet gerade mal nicht und so nutzen wir die Gunst der Stunde.

Und was wir zu sehen bekommen, ist äußerst interessant. Auch wenn’s wieder „bloß“ Insekten, Spinnen – und nachtaktive Frösche – sind. Aber was für welche…

Auch die Nachtfalterparade auf dem Whiteboard der Finca kann sich sehen lassen…

Das war mal ein so ganz anderer Heiligabend!

Von Alausí nach Canelos – na ja, fast

Der Río Pastaza in der Región Amazónica

Gesamte Strecke: 246 km

Nichts wie weg aus Alausí

So lange wir nach Alausí hinein gebraucht haben, so schnell sind wir jetzt wieder draußen. Es herrscht heute richtig trübes Gebirgswetter. Wehmut kommt also keine auf. Im Gegenteil. Auf der E35, der Troncal de la Sierra, fahren wir deshalb nur zu gerne nach Norden.

Auf der Allee der Vulkane

Ab Riobamba führt die E35 den schönen Beinamen „Allee der Vulkane“. Alexander von Humboldt lässt grüßen.
Doch wir sehen weder den Chimborazo, den mit 6.310 m höchsten Berg Ecuadors, noch sonst irgendeinen der entlang der Strecke stehenden Vier- bis Fünftausender. Alle hüllen sie sich in einen undurchdringlichen Wolkenmantel.
Dann eben nicht.

Nach Osten

Vor Ambato verlassen wir die E35 und biegen nach Osten auf die E30 ab. Und da können wir doch tatsächlich ganz kurz einen Blick auf den Vulkan Tungurahua erhaschen bevor auch der wieder hinter einer dichten Wolkendecke verschwindet.

Der Vulkan Tungurahua ganz kurz fast ohne Wolken
Der Vulkan Tungurahua: Ganz kurz fast ohne Wolken

Water comes from everywhere

Hinter Baños ist es dann so weit. Der Himmel öffnet seine Schleusen und es schüttet, was das Zeug hält.
Die kurvige Straße führt nun am Río Pastaza entlang. Da die Hänge aber so steil sind, können wir den stattlichen Fluss nur wenige Male kurz in seinem Bett dahinfließen sehen. Mehrere Tunnel versperren zudem die Sicht.
Apropos Sicht. Regen von oben zusammen mit feucht-warmer Luft und über 30 Grad im Dicken – eine ganz unglückliche Mischung. Die Scheiben beschlagen nur so. Und die Klimaanlage hilft dagegen nur bedingt. Fenster können wir leider auch keins mehr aufmachen, sonst werden wir geflutet.
Überhaupt ist hier überall Wasser. Wasser von oben, Wasser unten im Fluss, Wasser als imposante Fälle von den Steilhängen, das neben oder auf der Straße aufschlägt.

Dazu die Kurven und eine Kolonne LKWs, die bei den Straßenverhältnissen auch nicht groß überholt werden kann. Fahrspaß sieht anders aus.

Ein Hauch von Amazonas im Oriente

Vor Mera stoppen wir beim Mirador. Gerade nieselt es nur und so können wir durchaus den Blick auf den Río Pastaza wagen. Er rauscht und tost nur so unter uns in seinem nunmehr breiten Bett. Genauso stelle ich mir den Amazonas vor. Nur vielleicht noch etwas größer.
Mit dem Überfahren der Provinzgrenze Pastaza haben wir nun auch die dritte der vier Regionen Ecuadors erreicht: die Región Amazónica, so der offizielle Name des tropischen Regenwaldgebietes im Oriente.

Der Río Pastaza in der Región Amazónica
Der Río Pastaza in der Región Amazónica

Hinein in den Regenwald

Bei Puyo biegen wir auf die E45, die Troncal Amazónica, ab. Nach gut 20 km verlassen wir auch diese und biegen auf die schmale Straße nach Canelos ab. Bereits wenige Kilometer später erreichen wir nach insgesamt fünfeinhalb Stunden Fahrt die Abzweigung zu unserer Unterkunft mitten im Regenwald: die Ökolodge und Farm mit dem für Ecuador so völlig untypischen Namen Finca Heimatlos.

Finca Heimatlos im Regen
Die Finca Heimatlos im Regen

Zur Einstimmung: Regen, Regen, Regen

Wir haben Glück und können unser Gepäck während einer kurzen Regenpause in unser Zimmer schaffen. Doch bald schon gießt es schon wieder, aber wie. Der geplante „Nightwalk“ fällt für uns heute deshalb buchstäblich ins Wasser. Stattdessen lassen wir uns die hausgemachte Pizza mit Salat im regensicheren Freiluftrestaurant schmecken und hören entspannt dem Rauschen und Plätschern des Regens um uns herum zu.

Es regnet und regnet und regnet
Es regnet und regnet und regnet

Von Alausí nach Sibambe: Mit dem Zug über die Nariz del Diablo

Mit dem Zug über die Teufelsnase

Warten auf den Zug

Nach einem mittelmäßigen Frühstück schlendern wir gemütlich zum nahe gelegenen Bahnhof des Städtchens.

Trachtenmode à la Ecuadoriana in Alausí
Auf dem Weg zum Bahnhof: Trachtenmode à la Ecuadoriana

Dort warten bisher nur wenige Passagiere auf den Zug. Nach und nach füllt sich der Bahnsteig jedoch mit Touristen. Fast nur Ausländer, denn die meisten Ecuadorianer können sich die Zugfahrt nicht leisten und fahren deshalb mit dem Bus.

In den Startlöchern

Mit einem Pfeifen in der Ferne kündigt der Zug seine Rückkehr von der 8:00 h-Tour an.

Die Lok
Da kommt die Lok….

Jetzt kommt Bewegung in die Menge auf dem Bahnsteig. Jeder bringt sich an seinem ausgeschilderten Zustiegspunkt in Stellung. Nachdem die Fahrgäste ausgestiegen sind und die Abteile grob gereinigt wurden, heißt es für uns Tickets bereithalten und: „Einsteigen bitte!“

Einsteigen bitte!
Einsteigen bitte!

Falsche Seite

Beim Kauf der Tickets in Guayaquil wurden uns Plätze zugewiesen. Wie sich jetzt herausstellt, befinden sich diese auf der linken Seite. Und das ist leider die Seite mit dem unattraktiven „Bergblick“. Den spektakulären „Talblick“ hat man nur auf der rechten Seite und da ist natürlich kein einziger Platz mehr frei. Außerdem sitzen wir auf der Sonnenseite. Und die brennt ganz ordentlich durch die Scheiben.

Los geht’s!

Mit einem „Puu-puuh, Chuku-chuku,Puu-puuh“ (so stand das gestern Abend auf der Speisekarte eines sehr empfehlenswerten Restaurants gleich neben dem Bahnhof) setzt sich der Zug ganz gemächlich in Bewegung. Vorbei an den bunten Häuschen von Alausí rumpeln wir aus dem Ort. Mit einem Blick auf die kahlbraune Bergkulisse der Anden geht es von 2.356 m nun erst einmal immer abwärts.

Durch saftig-grünes Weideland und duftenden Eukalyptus am Ufer des Río Chanchán geht es um die Kurve.

In der Kurve
In der Kurve

Streckenführung

In nicht mal 13 Kilometern werden über 500 Höhenmeter bis Sibambe auf 1.806 m überwunden. Um dies zu bewerkstelligen, führt die Strecke manchmal fast senkrecht übereinander im Zickzack den Berg hinab (und dann natürlich auch wieder hinauf). Höchste Präzision ist hier gefordert; für den Lokführer, den Assistenten und insbesondere den „Frenero“, den Bremser.
Wir bekommen davon allerdings nicht besonders viel mit. Nur dass das Umstellen der Weiche in der jeweiligen Spitzkehre seine Zeit dauert.

Bahngleis mitten durch den Berg
Bahngleis mitten durch den Berg

Fotostopp

Nach einer knappen halben Stunde sind wir unten angekommen. Der Zug hält jetzt auf freier Strecke und spuckt seinen Inhalt – also uns Touristen – aus. Der Stopp wurde nicht einfach willkürlich gewählt. Denn von hier aus hat man einen grandiosen Blick auf den Berg, den wir gerade hinuntergetuckert sind und der der Strecke seinen Namen verlieh: Nariz del Diablo – Teufelsnase.

Nariz del Diablo - Teufelsnase
Die Teufelsnase – Nariz del Diablo

Nach dem obligatorischen Foto geht es zurück in den Zug und das letzte kurze Stück weiter bis Sibambe.

Folkore in Sibambe

In Sibambe werden wir schon von der ortsansässigen Tanzgruppe erwartet. In farbenprächtige Kostüme gekleidet bemühen sie sich redlich, den Touristen ecuadorianische Kultur näher zu bringen.

Die Tanzgruppe steht schon bereit
Die Tanzgruppe steht schon für uns bereit

Nach der ersten Darbietungsrunde gönnen wir uns eine Stärkung im Bahnhofscafé.
Dann gibt es nochmal eine Runde folkloristischer Tänze. Zum Abschluss wird auch das Publikum einbezogen.

Nach fast zwei Stunden Aufenthalt in Sibambe besteigen wir den Zug, um die ganze Strecke bis Alausí, nun in umgekehrter Richtung, zurückzufahren. Wieder bzw. immer noch sitzen wir auf der linken Seite und bekommen wieder nicht wirklich viel von den atemberaubenden Ausblicken ins Tal zu sehen.

Auf der Rückfahrt nach Alausí
Auf der Rückfahrt nach Alausí

Bleibt uns nur der Blick nach hinten. Der ist aber auch ganz nett. Und in einer halben Stunde hat das ganze Spektakel ja auch ein Ende.

Blick zurück
Blick zurück

Zurück in Alausí

Wieder in Alausí angekommen, fragen wir uns schon, was an der berühmtesten Zugfahrt Ecuadors nun so besonders gewesen sein soll. Vielleicht hätte ein Platz auf der rechten Seite für mehr Begeisterung gesorgt. Unsere hält sich jedenfalls sehr in Grenzen.

Willkommenskomitee
Willkommenskomitee

Auf dem Rückweg zum Hotel machen wir noch einen Abstecher in die Markthalle von Alausí. Der Sonntagsmarkt neigt sich so langsam seinem Ende zu. So manche Marktfrau ist bereits müde von einem langen Markttag.

Nach einem langen Markttag

Aber das farbenfrohe und liebevoll drapierte Obst und Gemüse bringt unsere Augen immer wieder zum Leuchten.

Obst und Gemüse in der Markthalle von Alausí
Obst und Gemüse in der Markthalle von Alausí

Von Puerto López nach Alausí

Abends in Alausí

Gesamte Strecke: 379 km

Von der Pazifikküste hinein ins Landesinnere

Die Woche am Meer ist wieder einmal viel zu schnell vergangen. Doch unsere Reise will fortgesetzt werden und so verlassen wir heute die Costa, um wieder in die Sierra zurückzukehren.
Zunächst fahren wir auf der E15, der Ruta del Spondylus, fast kontinuierlich am Pazifik entlang in nördliche Richtung. Bei Puerto Cayo biegen wir auf die E483 ab und schlängeln uns schon einmal ein paar Höhenmeter hinauf Richtung Osten. Das zunächst üppige Grün rechts und links der Fahrbahn weicht bald dürrem Trockenwald. Der wird allerdings durch eine Baumart mit saftig grünen, fast leuchtenden Blättern durchbrochen. Was für ein aparter Kontrast!

Faszinierend, wie schnell sich die Landschaft auf dieser Etappe verändert:

Nach Süden

Je mehr wir uns von der Küste entfernen, desto heißer wird es wieder. Die erfrischende Brise vom Pazifik fehlt uns jetzt ganz gewaltig.
Bei Jipipapa biegen wir auf die E482 Sur und fahren nach Süden Richtung Guayaquil und damit wieder in die Tiefebene hinunter.

Auch Flüsse müssen überquert werden
Auch Flüsse müssen überquert werden

Knapp 60 km vor Guayaquil, kurz nach der Mautstelle, geraten wir in eine Polizeikontrolle und werden auch prompt angehalten.

Da gibt’s doch bestimmt etwas zu meckern…

Der junge Polizist erklärt uns, dass wir unerlaubter Weise mit getönten Scheiben auf Ecuadors Straßen unterwegs sind. Dabei sind nur die hinteren Scheiben getönt. Wenn wir uns die anderen herumfahrenden Fahrzeuge so anschauen: Da sieht man garnicht mehr, dass da überhaupt jemand im Auto sitzt.
Vom Allgemeinzustand der Vehikel ganz zu schweigen!

Einblicke in die ecuadorianische Straßenverkehrsordnung

Jedenfalls beginnt er sofort, den entsprechenden Paragraphen aus der Straßenverkehrsordnung vorzulesen. Ich unterbreche ihn und bitte ihn, mir das Pamphlet zu geben, damit ich selber lesen kann, was da steht.
Alles klar! Da steht doch nur, dass die Sichtbarkeit des Fahrers nicht beeinträchtigt sein darf. Das ist bei unseren Scheiben aber sowas von gewährleistet. Das sage ich ihm. Jetzt tut er so, als ob ich ihn nicht verstehen würde. Dabei verstehe ich ihn ganz genau. Und auch welches Ziel er mit dieser Aktion verfolgt.

Vielleicht klappt’s ja damit…

Als der erste Versuch nicht zieht, fordert er uns auf, die hinteren Scheiben herunterzulassen. Er beginnt, mit dem Fingernagel die Folie von der Scheibe zu kratzen und argumentiert nun, dass wir die Folie nachträglich selbst angebracht hätten und dass das verboten sei.
Ich argumentiere zurück, dass das Auto schon ab Fabrik mit der Tönung versehen war, sich die Folie lediglich im Laufe von über 10 Jahren etwas zusammengezogen hat. Nun tut er so, als ob er mich nicht verstehen würde.

Nur unter einer Bedingung!

Wieder und wieder reitet er nun auf diesem Punkt herum. Als wir endlich genervt einlenken und gleichzeitig nach der Höhe der Strafe fragen, kommt die Antwort prompt: 80 US-Dollar.
Ich sage ihm, er solle uns dann eben den Strafzettel ausstellen, aber mir bitte seinen Namen und Dienstnummer gleich mit aufschreiben.
Denn da wir in ein paar Tagen ohnehin in Quito sein werden, werden wir dort gleich zum zuständigen Ministerium gehen und uns nach der Richtigkeit des von ihm praktizierten Verfahrens erkundigen.

Überraschende Wendung

Und plötzlich unterbricht der Polizist den während des ganzen Prozederes ununterbrochen anhaltenden Eisverzehr. Wieder schwafelt er etwas davon, dass ich ihn nicht verstehe.
Dann, auf einmal, meint er ganz generös, dass er uns die „Strafe“ für dieses Mal erlassen würde, aber natürlich stünden wir ab jetzt „unter Beobachtung“ (von wem denn bitte schön?).
Nonchalant gibt er uns mit Handzeichen den Weg frei. Wir dürfen weiterfahren.

Gut pariert!

Wir waren ja schon durch diverse Foren und Blogs vorgewarnt, dass Polizisten ganz gerne mal unter dem Vorwand vermeintlicher Vergehen die Hand aufhalten. Aber einem solchen korrupten Staatsdiener dann persönlich zu begegnen, ist schon ein ganz besonders unangenehmes und befremdliches Erlebnis.
Umso froher und auch stolz bin ich, dass es mir gelungen ist, dem Polizisten die Stirn zu bieten und ihn nicht ans Ziel kommen zu lassen.

Die nächsten Hürden lassen nicht lange auf sich warten

Keine 20 km weiter wird dann auch noch just in dem Moment, als wir einbiegen wollen, die E48 für Reparaturarbeiten gesperrt. Umleitungsschilder: Fehlanzeige! Wir sind schließlich in Südamerika.
Ich frage einen Polizisten (nach dem Vorfall von gerade eben, deutlich weniger unbefangen), welche Alternative wir haben. Er deutet nur vage auf die nächste Ausfahrt und meint, es würde nur unmerklich länger dauern als auf der E48. Auf einen normalen Tag mag diese Aussage ja zutreffen, aber heute fahren nun einmal jetzt alle hier lang und so bildet sich auf der E485 Este in Nullkommanix ein kilometerlanger Stau.

Stauimpression: Reisfeld im feucht-heißen Flachland
Stauimpression: Reisfeld im feucht-heißen Flachland

Vom heißen Flachland ins kühle Hochland

Mühsam arbeiten wir uns Meter um Meter bis zur Abzweigung auf die E486 Sur vor. Danach geht es auf der E 486A um Guayaquil herum auf die E49. Über die E40, E25, wieder E40 und E487 gelangen wir schließlich die E47. Auf ihr fahren wir die letzten Kilometer durchs feucht-heiße Flachland. Vorbei an großflächigen Mango-, Teak- und Kakaoplantagen geht’s langsam, aber sicher über Serpentinen die Anden hinauf. Mit jedem Höhenmeter wird’s kühler. Zunehmend wabert der Nebel feucht über die in üppigem Urwaldgrün bewachsenen Berghänge.

Ankunft in Alausí

Am frühen Abend erreichen wir nach 8 Stunden, statt der geplanten 6,5, unser Ziel für heute: das Bergdorf Alausí auf 2.356 m. Die Höhe hat uns wieder!
Über schmale steile Stichstraßen suchen wir unser Hotel. Google Maps hat offensichtlich einen falschen Ort gespeichert. Ich steige aus und versuche besser zu Fuß mein Glück.
Bei meiner Suche kreuzen einige junge Indígenas meinen Weg. Ich frage sie nach dem Hotel. Das kennen sie nicht. Ok, weitersuchen.
Durch Zufall entdecke ich die Straße und dann auch irgendwann das Hotel. Denn die Hausnummerierung folgt hier keiner fortlaufenden Nummerierung, sondern einer eher willkürlichen Zuordnung. Wieder eine neue Erfahrung in Südamerika.

Was für eine Enttäuschung!

Unser Hotel entpuppt sich als Zimmer im Keller mit Fenster zur vom Nachbarhaus stark frequentierten Treppe. Auf und im Bett liegen überall lange schwarze Haare herum. Es ist sehr kühl hier unten. Heizung gibt es natürlich auch keine.
Bei Zahlung mit Kreditkarte wird zudem ein Zuschlag verlangt. Davon war im Buchungsportal aber keine Rede.
Also: Alles in allem geht der Wohlfühlfaktor gegen Null.

À la Ecuatoriana: Wellness in Agua Blanca und maritimes Flair in Puerto López

Fregattvögel auf ihrem täglichen Beutezug

Gesamte Strecke nach Agua Blanca: 26 km hin und zurück

Noch einmal im Machililla Nationalpark

Auf Empfehlung unserer Gastgeberin machen wir uns noch einmal auf den Weg in den Machalilla Nationalpark. Etwa 12 km nordöstlich von Puerto López liegt dort die kleine Gemeinde Agua Blanca.
Nach dem Besuch des Museums (nichts Besonderes) holpern wir einen Kilometer durch Trockenwald bis zu unserem eigentlichen Ziel für heute.

Da müssen wir hin
Da müssen wir hin….

Was ist denn das?

Wir stehen am Eingang zur Schwefellagune, bezahlen den Eintrittspreis und bekommen einen Plastikbecher in die Hand gedrückt. Darin befindet sich dunkelgrüngrauer, nach faulen Eiern riechender, Schlamm.

Wellness mit Schlammpackung

In Badehose bzw. Badeanzug setzen wir uns auf eine freie Bank. Nun beginnt das gegenseitige Einreiben mit dem Schlamm. Gesund soll er sein und ein wahrer Jungbrunnen für die Haut.

Schlammpackung
Schlammpackung

Gut eine viertel Stunde Einwirkzeit später geht es zum Abspülen in den rustikalen Naturpool. Auch der bzw. das Wasser darin riecht leicht nach Schwefel. Es dauert zwar eine Weile bis wir den festen, krustigen Schlamm abgewaschen bekommen. Aber das Bad im Pool ist sehr angenehm, herrlich erfrischend und kühlend.

Rustikaler Pool mit Schwefelwasser
Naturpool mit Schwefelwasser

Noch ein paar Runden im kühlen Nass und wir krabbeln mühsam die recht weit auseinander liegenden Stufen der improvisierten Badeleiter nach oben.
Um den Schwefelgeruch loszuwerden, springen wir noch schnell unter die Außenduschen.
Wir hätten es ja nicht für möglich gehalten! Aber wir sind echt begeistert, wie weich und zart sich unsere Haut nach dieser Behandlung anfühlt.

Alltag im Fischerdorf Puerto López

Zum Abschluss unseres einwöchigen Aufenthaltes in Puerto López pilgern wir noch einmal zum Hafen mit seinem improvisierten Fischmarkt. Voller Andacht schauen wir dort den Fischern zu, wie sie ihren Fang zu den Ständen bringen. Und nur zu gerne beobachten wir, wie Fregattvogel, Pelikan und Möwe vorwitzig versuchen, den einen oder anderen Happen zu ergattern.

Beim Strandspaziergang oder von unserem Fenster aus beobachten wir Vögel zu Wasser und zu Lande bei der Nahrungssuche.

Wochenende in Puerto López

Zum Wochenende hin verwandelt sich der sonst so beschauliche Ort besonders am Abend in eine grellbunte Partymeile mit Latinomusik in ohrenbetäubender Lautstärke.
Nur gut, dass wir etwas außerhalb des Zentrums unser Quartier haben. Dort lässt sich die Geräuschkulisse ganz gut ausblenden bzw. ertragen.

Los Frailes: Traumstrand am Pazifik

Los Frailes

Gesamte Strecke: 20 km hin und zurück

Badewetter

Nach einem bewölkten Tag gestern strahlt heute die Sonne wieder von einem herrlich blauen Himmel auf uns herab. Es ist warm, geradezu heiß. Also genau das richtige Badewetter. Den passenden Strand dafür haben wir uns auch schon ausgesucht: Los Frailes. Nur 10 km von Puerto López entfernt.

Nicht alles, was in einem Reiseführer steht, stimmt auch

Der Strand von Los Frailes liegt im Nationalpark Machalilla. Im Reiseführer stand etwas von wunderschönem einsamem Strand. Genau so stellen wir uns unseren Strandtag vor!
Nachdem wir aber am Eingang zum Nationalpark bereits beim Bezahlen des Parkeintritts auf eine kleine Gruppe Strandhungriger stoßen und den Parkplatz schon mehrere Geschäfte säumen, schwant uns, dass zumindest das Attribut „einsam“ auf diesen Strand nicht (mehr) zutrifft.

Los Frailes

So ist es dann auch. Aber die Bucht ist so weitläufig, dass theoretisch genug Platz für alle Sonnenhungrigen da ist.
Das zweite Attribut hingegen trifft definitiv noch zu: Der Strand ist wirklich wunderschön.

Wir suchen uns also ein schönes Plätzchen in der Sonne (Schatten gibt es nirgends) und breiten unsere Badetücher aus.

Hinein in die Fluten des Pazifiks…

Raus aus den Klamotten und rein ins Wasser! Das ist das Motto der Stunde. Und schon geht’s los!
Immer weiter hinein ins kühle Nass! Angenehm warm und dennoch kühlend ist das Wasser. Neben sanften Wellen kommen schon auch einmal ein paar höhere auf uns zu gewogt.
Knut ist hin und weg. Das ist sein Element!
Noch eine Welle nehmen wir mit bevor es zurück aufs Badetuch geht, ok? Ok.

… und wieder hinaus

Und die Welle kommt. Aber was für eine! Mit einer gewaltigen Wucht reißt sie uns buchstäblich den Boden unter den Füßen weg. Für einen Moment weiß ich nicht mehr, wo oben und wo unten ist. Das fühlt sich an wie Schleudern auf höchster Stufe und ich mittendrin! Als ich wieder auftauche, merke ich, dass mich die Welle quasi an Land gespült hat. Wow! Das war ein echter Hammer!
Selbst Knut stimmt mir zu, als er den Kopf aus dem Wasser reckt. Im Gegensatz zu mir wurde er ordentlich in den Sand gedrückt und von dort mitgerissen. Schürfwunden inklusive.
Und dabei hatte ich doch noch gelesen, dass die Strömung in der Mitte der Bucht am stärksten sein soll! Aber so? Unglaublich – diese Naturgewalt!

Dann halt nicht

Nur kurze Zeit der friedlichen Entspannung soll uns nach diesem Erlebis vergönnt sein. Denn ein Neuzugang (ein junges Paar) auf dem Strand findet unseren Liegeplatz wohl genauso schön wie wir und presst sich keinen Meter entfernt neben uns hin. Dabei gibt es doch wahrlich noch genug Platz! Das glaub‘ ich jetzt einfach nicht!
Als unsere Badesachen halbwegs trocken sind, treten wir etwas genervt den Rückzug an.

Mit dem Boot zur Isla de la Plata

Isla de la Plata

Vorbereitende Maßnahmen

Pünktlich um 9:15 h stehen wir an der Mole und warten gespannt darauf, dass unsere gebuchte Tour beginnt. Aber wie das eben in Südamerika so ist, dauert es aus unerfindlichen Gründen immer etwas länger bis es losgeht.
Bevor also ein Dutzend europäischer Touristen das Boot besteigen dürfen, bekommen alle erst einmal Schwimmwesten in die Hand gedrückt. So viel Sicherheit muss sein!
Im Gegenzug müssen wir dann an Bord alle unsere Schuhe abgeben. Diese verschinden dann in einem Drybag und derselbe irgendwo im Bauch des Bootes.
Nachdem jeder seinen Platz eingenommen hat, rauscht das Boot auch schon los Richtung Isla de la Plata.

Isla de la Plata: Ein paar Informationen

Die knapp 6 qkm große Isla de la Plata („Silberinsel“) liegt gut 40 km vor der Festlandsküste bei Puerto López. Sie ist Teil des Machalilla Nationalparks und derzeit von Menschen unbewohnt. Dafür gibt es umso mehr Tiere auf diesem trockenen und heißen Eiland. Nicht umsonst trägt die Insel unter Touristen den Beinamen „Galápagos für Arme“.
Im Moment ist Brutzeit bei den Blaufußtölpeln und nun hoffen wir natürlich, neben den ausgewachsenen Tölpeln auch ein paar Jungtiere zu Gesicht zu bekommen.

Land in Sicht

Nach einer mir endlos scheinenden Fahrt mit dem Boot sehen wir Land und kurze Zeit später nähern wir uns auch schon der Anlegestelle der Insel. Es schaukeln bereits einige Boote vor uns im seichten Wasser.
„Galápagos für Arme“ scheint sehr beliebt zu sein.

Zu Wasser …

Unser Führer – Mitarbeiter des Nationalparks – nutzt die Zeit vor dem „Anlegen“, um mit Salatblättern Meeresschildkröten anzulocken. Allerdings nur auf der Seite des Bootes, auf der wir nicht sind. Und so kann ich zwar einen Blick auf die Schildkröten erhaschen, aber für ein Foto reicht die Zeit leider nicht.
Trotzdem: Imposante Tiere und definitiv zu schade für den Suppentopf!

… und zu Lande

Hätte mir vorher jemand gesagt, dass man die Insel nur nach einem „wet landing“ betreten kann, hätte ich mir vielleicht noch einmal überlegt, ob es mir den Aufwand wert ist. Aber jetzt sind wir schon mal da und so tief ist das Wasser ja auch wieder nicht. Kalt auch nicht. Im Gegenteil!
Und an Land gibt es sogar ein kleines Bassin mit Wasser, um die Füße vom Sand zu befreien.

Landgang

Zu Fuß – in der Zwischenzeit jetzt auch wieder mit Schuhen – machen wir uns auf den 400 m langen Weg zum höchsten Punkt der Insel.
Das bedeutet, jetzt also erst einmal in der brütenden Mittagshitze durch kahles und dürres Gestrüpp zu marschieren. Denn um diese Jahreszeit wirken nahezu alle Bäume und Sträucher wie abgestorben. Lediglich ein Baum, dessen Name ich schon wieder vergessen habe, strahlt uns mit seinen knallgelben Blüten an.

Gelbe Blüten
Knallgelbe Blüten

Über steile Treppen erklimmen wir die 167 m bis zum Aussichtspunkt. Von hier oben haben wir einen tollen Blick über die Insel.

Blick über die Insel
Blick über die Insel

Hier oben entscheiden wir uns dann auch für eine der einfacheren der angebotenen Rundwanderungen.

Blaufußtölpel im Brutmodus

Schon bald erblicken wir die ersten Blaufußtölpel. Und es kommen noch so viele mehr dazu im Laufe unserer kleinen Rundwanderung.
Während der Brutzeit haben die Tölpel auch keinerlei Scheu vor dem Menschen und so kann man diesen lustigen Gesellen recht nah kommen.

Hier also unsere Blaufußtölpelhitparade:

Übrigens: Die Männchen sind die kleineren Exemplare. Und je blauer die Füße der Männchen, desto attraktiver sind sie für die Weibchen. Denn die Intensität der blauen Farbe ist abhängig von der Menge der gefangenen und verzehrten Fische. Somit sind die blauen Füße das für alle sichtbare Qualitätssiegel eines Blaufußtölpelmannes.

Schnorcheln vor der Küste der Isla de la Plata

Nach der Rückkehr zum und aufs Boot fahren wir ein kurzes Stück an der Küste entlang.
Nach einem kleinen und leichten Mittagssnack (den Crew und Führer nur ungern mit uns Touristen teilen) können sich diejenigen, die wollen, zum Schnorcheln in den Pazifik stürzen.
Ich will nicht und genieße lieber die Zeit an Bord.
Knut will und schnorchelt wacker durchs farbenprächtige Korallenriff. Beim Wiedereinsteigen donnert er jedoch unsanft mit dem Schienbein gegen die Badeleiter.

Genug für heute

Nachdem sich alle wieder an Bord eingefunden haben, tuckern wir gemütlich nach Puerto López zurück.
Den Rest des Tages lassen wir gemütlich ausklingen. Meerblick inklusive.

Von Guayaquil nach Puerto López mit einem Abstecher nach El Morro

Puerto López

Gesamte Strecke: 294 km

Nach Südwesten auf die Halbinsel Santa Elena

Wir verlassen Guayaquil in südwestliche Richtung. Auf der E40, der Transversal Austral, fahren wir durch wenig spektakuläre Landschaft über die Halbinsel Santa Elena. Etwa in der Mitte der Strecke zwischen Guayaquil und Santa Elena nehmen wir die Abzweigung auf die E489 nach Süden. Auch hier finden wir wenig Spektakuläres: trockene steppenähnliche Landschaft trotzt der heißen Sonne.

Perfektes Timing

Nach ca. eineinhalb Stunden eher langweiliger Fahrt erreichen wir unser angepeiltes Zwischenziel: El Puerto de Morro.
Wir werden professionell in die letzte Parklücke des kleinen Hafens bugsiert. Voller Vorfreude schlendern wir zu Fuß die wenigen Meter bis zum Bootsanleger und freuen uns riesig, dass das nächste Boot in gut 10 Minuten startet. Wenn das kein Timing ist!

Mit dem Boot bis zur Mündung

Nachdem wir die bereitgestellten Schwimmwesten angelegt haben, besteigen fünf Ecuadorianer und wir das Boot. Vorbei an der alten Garnelenfischerflotte nehmen wir auf dem kleinen Flüsschen Kurs Richtung Pazifik. Mangroven säumen beide Flussufer.

In der Mitte des Flusses versuchen Taucher ihr Glück. Ohne technischen Hilfsmittel tauchen diese wackeren Männer im Fluss nach riesigen Herzmuscheln. Lediglich ein in den Grund gerammter dünner Holzstock dient zur Orientierung.

Glück muss man haben

Und wir haben Glück! Und was für eins! Wir sehen gleich mehrere der Delfine, die sich in der Mündung zum Estero Salado im klaren Wasser tummeln. Meist flüchten die Tiere, wenn wir ihnen mit dem Boot zu nah oder gar in die Quere kommen. Trotzdem können wir uns wirklich nicht beklagen. Im Gegenteil.

… und ich muss wieder auf die Straße zurück

Etwas flotter verläuft nun die Rückfahrt zum Ausgangspunkt, den wir auch sicher wieder erreichen. Nach eineinhalb Stunden ist unser Abstecher zu den Flussdelfinen von El Morro auch schon wieder vorbei und wir kehren auf die Straße zurück. Zuerst auf die E489 und dann auf die E40, die wir in westliche Richtung fahren und kurz vor Santa Elena wieder verlassen.

Auf der Ruta del Spondylus

Wir biegen auf die E15 mit dem so klangvollen Beinamen „Ruta del Spondylus“. Diese Straße führt die ganze Pazifikküste entlang bis fast zur kolumbianischen Grenze.
Ganz so weit wollen wir natürlich nicht. Uns reichen erst einmal die knapp 87 km von San Pablo bis Puerto López. Es macht wirklich Freude, durch die kleinen Dörfer (oder daran vorbei) zu fahren, die kühlende Brise vom Pazifik durch den aufgeheizten Dicken wehen zu lassen, salzige Luft zu schnuppern und das Blau und Türkis des Pazifiks zu sehen.

Zimmer mit Aussicht … in Puerto López

Fünfeinhalb Stunden nach unserem Aufbrechen von Guayaquil erreichen wir gut gelaunt, aber völlig verschwitzt unsere Unterkunft am Ortsrand von Puerto López. Der Dicke passt gerade so auf den Parkplatz. Glück gehabt!
Unser Zimmer ist das einzige Zimmer, das unsere kanadische Gastgeberin vermietet und liegt im zweiten Stock. Vom Balkon sowieso, aber auch vom Bett aus haben wir eine grandiose Aussicht auf den Strand und den Pazifik genau vor uns. Nochmal Glück gehabt!

Zimmer mit Aussicht
Die Aussicht vom Zimmer mit Aussicht

Und unsere Gastgeberin entpuppt sich bereits nach kürzester Zeit als wahre Perle. Aber so was von Glück gehabt!

Ich glaube, heute war einer dieser Tage, an dem es das Glück ganz besonders gut mit uns gemeint hat!

Da kommt Freude auf!
Bei so viel Glück haben wir gut Lachen!

In Guayaquil, der heißen Stadt am Río Guayas

Willkommen in Guayaquil!

Eine traurig-schöne Legende

Der Legende nach stammt der Name der Stadt von dem Häuptling der Puruhá-Indianer Guayas, der seine aus dem Hochland stammende Gemahlin Quill tötete und sich anschließend ertränkte. Und das alles, um nicht den Spaniern in die Hände zu fallen!

Guayaquil früher und heute

Die Millionenstadt Guayaquil mit ihrem Hafen Puerto Marítimo ist das wichtigste Wirtschaftszentrum Ecuadors. Noch bis vor wenigen Jahren galt die Stadt als recht unsicheres Pflaster. Doch dank einer gelungenen Städteplanung unter dem Motto „Beleuchtung, Bewachung und Bewahrung“ wurde zumindest die Innenstadt runderneuert und sicherer gemacht. Vor allem aber der Malecón 2000, die moderne Uferpromenade, zieht Einheimische und Touristen gleichermaßen in ihren Bann. Jung und Alt schlendern gerne bei tropischer Hitze und einer sanften Brise vom Fluss über die Flanieremeile.
Auch nach Sonnenuntergang ist einiges los. Entweder man trifft sich zu Bier & Co. in einem der schicken kleinen Restaurants oder lässt sich anderweitig bespaßen.
Gerade in der Vorweihnachtszeit funkeln auch noch Lichterketten in allen Farben aus natürlichen und künstlichen Bäumen. Die wichtigsten Gebäude kommen außerdem in den Genuss einer mutigen Lightshow.

Impressionen unserer Spaziergänge und (-fahrt) durch Guayaquil in Bildern:

Rund um den Parque Seminario:

Entlang des Malecóns 2000:

Las Peñas und Cerro de Santa Ana:

Quer durch die Stadt:

Nach Sonnenuntergang:

Von Ingapirca nach Guayaquil

Auf der E40 nach Guayaquil

Gesamte Strecke: 176 km

Zurück auf die Troncal de la Sierra

Wir verlassen Ingapirca bei immer noch recht kühlen 9 Grad und kehren auf einer dieser „Straßen ohne Namen“ zur Panamericana zurück.
Auf unserer Berg- und Talfahrt nach Norden streifen wir auch den Sangay Nationalpark. Leider hängen die Wolken heute schon wieder so tief, dass uns ein Blick auf den namensgebenden und sehr aktiven Vulkan nicht vergönnt ist.

Am Straßenrand
Dafür sehen wir direkt neben der Straße diesen Mini-Wasserfall…

Abwärts auf der Transversal Austral

Im Bergdorf Zhud biegen wir nach rechts auf die E40, die Transversal Austral, ab.
Von jetzt an geht es auf rund 100 km kurvenreicher Strecke von der Andenregion Sierra in die Küstenregion Costa. Dabei überwinden wir stolze 3.200 Höhenmeter.
Der Nebelwald, den wir auf unserem Weg durchfahren, macht seinem Namen alle Ehre. Zeitweise sehen wir praktisch nichts mehr um uns herum, so dicht ist die Nebelsuppe.

Durch den Nebel
Durch den Nebel…

Zusammen mit den knackigen Haarnadelkurven und nicht funktionierenden Bremsleuchten der LKWs vor uns wird dieser Abschnitt auch für einen erfahrenen Fahrer wie Knut zu einer echten Herausforderung. Zumal er ja auch noch auf die üblichen Hindernisse wie Schlaglöcher, Steine, Tiere und Menschen achten muss.

Mach‘ mal Pause!

Selbst als sich der Nebel langsam lichtet, tropft es immer noch unaufhaltsam von oben auf uns herab. Die Sicht auf Tropenwald, riesige herabhängende Flechten und dicke fette Moose bleibt so auch weiter im Diffusen.
Eine Pause wäre jetzt nicht schlecht.
Wie wär’s mit einer der wenigen Haltemöglichkeiten entlang der E40?
Auf schätzungsweise 1.000 m Höhe packen wir die Gelegenheit beim Schopfe…

Pause
Pause

Hier ist es spürbar wärmer als in Ingapirca. Und auch noch etwas feuchter.
Ist das etwa schon ein Vorgeschmack auf die Costa?

Durch das pazifische Küstentiefland nach Guayaquil

Die letzten 50 km unserer Fahrt führen uns durchs flache Land.
Zuckerrohr, Bambus, Palmen und Bananen, Bananen und noch mehr Bananen prägen das Landschaftsbild.
Auf der Einfallstraße vor den Toren von Guayaquil reiht sich Obststand an Obststand…

Obststand bei Guayaquil
Obststand bei Guayaquil

Ankunft in Guayaquil

Nach gut dreieinhalb Stunden Fahrt erreichen wir die größte Stadt Ecuadors: Guayaquil.
Als wir dieses Mal aus dem Dicken steigen, haut es uns fast um. Es ist sooooo heiß und soooooo schwül! Über 30 Grad und eine Luftfeuchtigkeit weit jenseits der 90%-Marke. Das ist dann noch die echte Herausforderung für unseren Körper heute!