Zu Fuß durch Córdobas Zentrum

Innenhof Seienansicht

Iglesia Catedral an der Plaza San Martín

Wir verlassen unseren „Adlerhorst“ im 15. Stock in einem von drei neugebauten Wohntürmen, überqueren den Río Primero und stürzen uns ins Getümmel von Córdoba. Zunächst besichtigen wir die an der zentralen Plaza San Martín gelegene Iglesia Catedral.

Archivo Provincial de la Memoria

Durch die Pasaje de Santa Catalina gelangen wir zum Archivo Provincial de la Memoria. Zur Zeit der Militärdiktatur in Argentinien wurden insbesondere mutmaßliche politische Agitatoren zu Verhören, Folter und Schlimmerem in dieses Gebäude der gefürchteten Geheimdienstabteilung D2 (Dedos, auch spanisch für Finger) gebracht. Das interessante Museum in dem morbiden und verwinkelten Gemäuer lässt die bedrückende Atmosphäre dieser Zeit auch heute noch spürbar werden. Besonders nah gehen mir die Berge akribisch ausgefüllter Aufnahmeakten (jede Zeile ein Schicksal). Nicht weniger bedrückend sind die riesigen Fotos an den Wänden mit Menschen, die bis heute „verschwunden“ sind.

Archivo Provincial
Am Eingang zum Archivo Provincial de la Memoria

Mittagspause

Nach so schwerer Kost setzen wir uns hinter der Kathedrale auf eine schattige Bank und schauen den Schachspielern zu, wie sie ihre Mittagspause für das eine oder andere Übungsspiel nutzen.

Beim Schachspiel
Schachspielen in der Mittagspause

Rund um die Universität

Es ist sonnig und warm heute. Besonders rund um die Universität sind viele junge Leute unterwegs. Manche zielstrebig, vielleicht auf dem Weg zur Vorlesung oder einem Seminar. Wieder andere sitzen in Gruppen an den Tischen im Freien, essen Pizza und diskutieren mit ihren Freunden. Es herrscht die friedliche Atmosphäre der Wissenschaft. Einige Museen rund um das wissenschaftliche Herz der zweitgrößten Stadt Argentiniens sind für alle zugänglich und so können auch wir einen Blick hineinwerfen.

Besonders schön: Die Schautafeln zu den Culturpflanzen in deutscher Sprache.

Manzana Jesuitica

Wirklich beeindruckend ist die UNESCO-Weltkulturerbestätte der Manzana Jesuitica. Am späten Nachmittag öffnet auch noch die Iglesia de la Compañía de Jesús ihre Pforten. Zunächst sehen wir praktisch nichts. Erst als sich unsere Augen an die spärliche Beleuchtung eines kleinen Fensters gewöhnt haben, können wir die Schätze auf der dunklen Holzvertäfelung erkennen. Außerdem ist es richtig kalt im Innern. Was für ein Kontrast zu draußen!

Noch eine Kirche

Vorbei an der Iglesia de Santa Teresa y Convento de Carmelitas Descalzas de San José geht es zurück zur Plaza San Martín.

Iglesia de Santa Teresa
Iglesia de Santa Teresa

Kontrastprogramm

In einem riesigen Zelt findet eine Messe zeitgenössischer Kunst statt. Dort werben exaltierte Künstler um die Gunst des schrillen zahlungskräftigen Publikums.

Zum Abschluss

Noch einige Abendimpressionen von unserem Balkon im 15. Stock:

Der erste Ölwechsel

Die Werkstatt

Bevor wir unsere Reise in Richtung Bolivien fortsetzen steht der erste Ölwechsel für unseren Dicken an. Knut hat im Internet bereits einen Nissanhändler ausfindig gemacht und zu dem fahren wir heute (14. August 2019) durch Córdobas dichten Autoverkehr. Wieder müssen wir eine Ehrenrunde drehen bis wir dort ankommen.
Mit meinen vorher im Wörterbuch nachgeschauten Fachbegriffen versuche ich zu erklären, was wir möchten.
Der Werkstattmeister ist ganz begeistert von unserem Dicken und vom roten Staub von Misiones.

Griff in die Schatzkiste

Leider hat er aber den erforderlichen Ölfilter nicht vorrätig, da unser Patrol kein gängiges Modell in Argentinien ist. Auch ein Anruf bei der großen Nissan-Servicestation bringt kein anderes Ergebnis. Dann greifen wir eben in unsere große Aluschatzkiste und holen den für Notfälle mitgebrachten Ölfilter heraus. Der Auftrag ist notiert, wir können den Dicken gleich da lassen und morgen Nachmittag wieder abholen.

Restrisiko

Mit dem von der Werkstatt für uns telefonisch bestellten Taxi fahren wir zurück zu unserer Unterkunft. Ich bin gespannt, ob das alles so funktioniert, habe ich doch nicht alles verstanden, was der Werkstattmeister zu mir gesagt hat.

Zur Abholung bereit

Am nächsten Tag, also am 15. August 2019, fahren wir mit dem Taxi wieder zur Werkstatt. Unser Dicker sieht nach der Wäsche aus wie neu. Hoffentlich hat das mit dem Ölwechsel auch geklappt.

Da stimmt was nicht

Der Werkstattmeister zerstreut meine Bedenken. Wir bezahlen die Rechnung und wundern uns über den günstigen Betrag. Knut meint, das kann nicht sein. Allein das Öl müsste schon ein Vielfaches kosten. Ich frage nach, ob denn außer dem Filter auch wirklich auch das Öl gewechselt wurde. Ja ja, das könnten wir auf der Rechnung sehen. Ich meine, das können wir nicht und der Betrag kommt uns schon sehr niedrig vor. Er schaut sich die Rechnung an und meint: Sieht so aus, als ob das Öl nicht berechnet wurde.

Alles gut

Nach einer halben Stunde und zwischenzeitlichem Stromausfall halten wir die neue Rechnung mit dem wesentlich höheren, aber immer noch humanen Betrag in Händen und bezahlen sie mit unserer Kreditkarte (die glücklicherweise bei dieser Transaktion auch funktioniert). Die gesamte Werkstatt ist von unserem Dicken und von unserer Tour begeistert und gibt uns noch viele Tipps.

Fahren, fahren, fahren

Nestbau an der RN 12

Gesamte Stecke: Ca. 1.560 km

Bis zum nächsten Highlight haben wir nun eine ordentliche Strecke vor uns, die wir in mehrere Etappen aufteilen müssen.

Die erste Etappe: Von Puerto Iguazú bis Posadas

Tag: 9. August 2019
Strecke: Ca. 320 km auf der RN 12

Wir fahren im Regen so vor uns hin. In Jardín América tanken wir wieder. Der freundliche Kioskbesitzer an der Tankstelle erzählt uns voller Stolz, dass er Verwandte in Deutschland hat, die er gerne mal besuchen würde, obwohl er kein Deutsch spricht. Ich bekräftige ihn, dass dies kein Hinderungsgrund für einen Besuch darstellt. Er freut sich.

Bei regnerischem Wetter fahren wir vor uns hin, kämpfen uns durch die Mammutbaustelle auf der RN 12.

Die Mammutbaustelle auf der RN 12
Die Mammutbaustelle auf der RN 12

Gerade als wir in Posadas angekommen und die Koffer aus dem Auto geladen haben, öffnet der Himmel seine Schleusen und lässt es in einen Wolkenbruch auf uns herabregnen. Bis wir beim Hotel angekommen sind, sind wir gut durchnässt.

In die hoteleigene Garage passt der Dicke wieder mal nicht rein und leider gibt keine bewachte Parkmöglichkeit in der Nähe. Wir haben mehr Glück als Verstand, als vor dem Hotel einer der wenigen Parkplätze frei wird und wir den Dicken dorthin umparken dürfen.

Von unserem Zimmer im 9. Stock (Nummer 911!) können wir auf der anderen Seite des Flusses Encarnación in Paraguay sehen.
Wegen des regnerischen Wetters treibt es uns nach einem kurzen Rundgang in der näheren Umgebung des Hotels zurück ins Hotel.

Die zweite Etappe: Von Posadas bis Corrientes

Tag: 10. August 2019
Strecke: 321 km auf der RN 12

Bei der Abfahrt aus Posadas kommen wir immer wieder an einladenden Obst- und Gemüseständen am Straßenrand vorbei, aber wir fahren vorbei, ohne etwas zu kaufen.

Obst und Gemüse in Posadas
Sieht doch lecker aus, oder?

Die Fahrt auf der RN 12 verläuft unspektakulär und ohne Zwischenfälle.

Corrientes ist ein nettes kleines Städtchen. Wir schlendern im samstäglichen Nachmittagssonnenschein durch die Straßen.

An der Costanera (Uferpromenade) angelangt, lassen uns von der entspannten Atmosphäre dieses Ortes verzaubern.

Im Park gegenüber unseres Hotels bekommen wir sogar noch ein Live-Konzert zum Nulltarif geboten. Die Musikrichtung ist genau mein Fall. Da muss Knut jetzt durch.

Konzert im Park
Konzert im Park

Die dritte Etappe: Von Corrientes nach Reconquista

Tag: 11. August 2019
Strecke: 242 auf den RN 12 und 11

Am Morgen funktioniert beim Bezahlen des Hotels die Kreditkarte nicht mehr. Auch an der Tankstelle wird sie nicht akzeptiert. Wir bezahlen mit der anderen Karte, die wir noch mithaben.

Allerdings grüble ich die ganze Fahrt über, ob die Karte nur gesperrt wurde oder ob sie im schlimmsten Fall ganz defekt ist. Und wie kommen wir dann an eine neue Karte? Und überhaupt.

Die vierte Etappe: Von Reconquista nach Santa Fe

Tag: 12. August 2019
Strecke: 325 km auf der RN 11

Sowohl das Hotel als auch die Tankrechnung können wir wieder mit unserer „normalen“ Kreditkarte bezahlen. Was war das dann gestern?

Die fünfte Etappe: Von Santa Fe nach Córdoba

Tag: 13. August 2019
Strecke: 352 km auf der RN 19

In Santa Fe funktioniert die Karte schon wieder nicht, aber dafür bei der Tankstelle auf der Strecke.

In Córdoba bei unserem Appartement angekommen, das für eine Woche gemietet haben, haben wir wieder das Problem, dass unser Dicker nicht in die Tiefgarage passt. Uns wird empfohlen, bei der Tankstelle ums Eck zu parken. Aber da ist zum einen kein Platz und zum anderen keine Bewachung.

In einem alten Gebäude gegenüber sieht es so aus, als ob Autos parken. Ich gehe mal rüber und frage einfach mal, ob die mir etwas in der Nähe empfehlen können. Ein Wachmann kommt raus, ich erkläre ihm mein Problem und er meint, er gibt mir jetzt die Genehmigung, dass wir im Parkverbot vor dem Gebäude parken dürfen, weil es in der Nähe keine bewachten Parkgaragen gibt – die sind nur im Zentrum. Es sei hier aber sicher.
Wie sich herausstellt, ist das Gebäude die Stelle in Córdoba, wo die abgeschleppten Fahrzeuge hingebracht werden. Und auf dem Platz davor rangieren die Abschleppfahrzeuge.

Drei Länder in einem Tag

Steg zur Aussichtsplattform

Argentinien – Brasilien – Paraguay

Schockierend

Um 7:20 h warten wir vor dem Hotel auf die Abholung zu unserer Tour. Um 7:30 h kommt der Kleinbus den Hügel hinauf getuckert. Wir sind die Ersten und so können wir uns die besten Plätze sichern. Aus unserem Hotel sind noch zwei junge – und recht arrogante – Burschen aus Buenos Aires mit von der Partie.

Von einem der beiden erfahre ich den Grund des gestrigen Polizeiaufgebots. Ein Mann hatte sich von einer Stelle des oberen Rundwegs vor den Augen seiner Frau ins Wasser gestürzt. Die Polizei und Rettungskräfte waren damit beschäftigt, nach dem Mann bzw. dessen Leiche zu suchen. Deshalb die Sperrungen. Ich verdränge den Gedanken daran, was das für ein schrecklicher Tod sein muss.

Von Argentinien nach Brasilien

Wir fahren durch Puerto Iguazú und sammeln nach und nach alle weiteren Teilnehmer ein. Danach geht’s zur nahe gelegenen argentinisch-brasilianischen Grenze. Unser Fahrer erledigt die Grenzformalitäten für uns. Sobald wir auf dem grün-gelb gestrichenen Teil der Brücke sind, sind wir in Brasilien.

Von Brasilien nach Paraguay

Wir lassen Foz do Iguaçu hinter uns und fahren weiter Richtung brasilianisch-paraguayische Grenze. Bereits vor der Brücke stecken wir im Stau. Unser Fahrer meint, das sei normal. Obwohl es kein Durchkommen zu geben scheint, schlängeln sich die Moto-Taxis mit ihrer menschlichen Fracht in halsbrecherischen Aktionen an den stehenden Autos vorbei.
An diesem Grenzübergang wird das Aus-und Einreiseprozedere einfach ignoriert. Begründung: dies sei nur notwendig, wenn man sich länger als 24 Stunden in Paraguay aufhalten möchte.

Ciudad del Este

In Ciudad del Este angekommen, werden wir mitten im Getümmel aus dem Bus geworfen und für 1,5 Stunden unserem Schicksal überlassen. Die Ansage erfolgt auf spanisch und die beiden anderen Nicht-Latinos unserer Tour, scheinen kein spanisch zu sprechen. Also übersetze ich kurzerhand. Die Beiden bedanken sich, der Fahrer auch. Es stellt sich heraus, dass die beiden – Vater und Tochter – aus Neuseeland stammen.

Die Stadt ist ein riesiges Kaufhaus, die Waren eher billiger Ramsch aus China oder fraglicher (legaler) Herkunft. Es ist nichts für unseren Geschmack dabei. Die Zeit vergeht nur langsam.

Zum vereinbarten Zeitpunkt fehlen die fünf Bolivianer aus der letzten Reihe. Entweder sie haben die Uhrzeit nicht mitbekommen oder sie sind der einstündigen Zeitverschiebung zum Opfer gefallen oder dem Konsumrausch erlegen. Jedenfalls fehlen sie nach über 20 Minuten immer noch.
Unser Fahrer entschließt sich zu fahren und auf dem Rückweg vom Staudamm nochmals den Schlenker in die Stadt zu machen.

Staudamm Itaipu

Beim Staudamm angekommen werden wir in einen anderen Bus verfrachtet, der uns übers Gelände kutschiert. Die Erklärungen sind alle auf spanisch und nicht zuletzt auch wegen des Fahrtwindes für mich unverständlich. Aber schon allein der Anblick des nunmehr nur noch zweitgrößten Staudamms der Erde ist schon sehr beeindruckend und lässt mich meinen imaginären Hut vor dieser Ingenieurs- und Bauleistung ziehen.

Zurück nach Brasilien

Auf dem Rückweg sammeln wir die Bolivianer wieder ein. Beim Grenzübertritt scheint sich tatsächlich weder auf der paraguayischen noch auf der brasilianischen Seite irgendein Zöllner für uns zu interessieren.

So fahren weiter zu einem riesigen Restaurant zum Mittagessen. Anscheinend werden hier alle Busreisenden zum Lunch abgefertigt. Es herrscht reges Treiben am Büffet.

Als auch dieser Punkt abgehakt ist, hat sich die Sonne verabschiedet und hinter Wolken versteckt. Nach dem Motto – das Beste zum Schluss – werden wir endlich zu den Wasserfällen gebracht.

Eines der neuen sieben Weltwunder
Iguazu Fälle – eines der sieben neuen Weltwunder

Die Wasserfälle von Iguaçu auf der brasilianischen Seite

Von der Sonne ist nichts mehr zu sehen. Also wird das nichts mit Regenbogen auf dem Foto.
Nach dem Entrichten des Eintrittspreises (teurer als auf der argentinischen Seite) steigen wir in einen der alle 15 Minuten fahrenden Busse ein, der uns zum Ausgangspunkt des Wanderweges zur brasilianischen Seite des Teufelsschlundes bringt.

Panorama und Abstieg

Auf der brasilianischen Seite haben wir einen spektakulären Panoramablick über die Fälle. Hier wird uns das Ausmaß dieser majestätischen Pracht erstmals so richtig bewusst.

Der Weg führt stetig abwärts Richtung Teufelsschlund, die wir also von unten sehen werden. Trotz Bewölkung ist es schwül-warm und schweißtreibend. Moskitos schwirren um uns herum.

Auf einer Zwischenplattform können wir schon die fast in die Schlucht hineinragende Aussichtsplattform entdecken. Dort und bereits auf dem Weg über das Wasser dorthin wird man richtig nass. Der leichte Wind weht die Gischt aber auch genau auf den Steg und die Plattform. Uns kommen Zweifel, ob wir überhaupt weitergehen wollen – auch bei dem Gedanken daran, dass wir alles wieder hochlaufen müssen. Obwohl: auf einem Schild steht hier irgendwas von Elevator. Knut fragt einen der Ranger und der bestätigt, dass es am tiefsten Punkt einen Aufzug gibt, der uns nach oben bringt. Na dann können wir ja ruhig den Abstieg wagen.

Wasser überall

Unten angekommen gehen wir nur noch ein paar Schritte Richtung Aussichtsplattform und kehren um bevor wir richtig geduscht werden.

Trotzdem der absolute Hammer, wie laut es tost und braust und wie nah man den Wassermassen kommt. Die Wand aus Wasser scheint zum Greifen nah. Man meint, man ist mittendrin.

Einfach nach oben

Mit dem Aufzug fahren wir tatsächlich nach oben und fahren mit dem nächsten Bus zurück zum Eingang. Dort angekommen, lässt sich die Sonne auch wieder blicken. Jetzt ist es zu spät, meine Liebe!

Weltnaturerbe
Wenigstens da scheint die Sonne drauf

Zurück nach Argentinien

Mit unserem Bus geht es zurück über die Brücke. Unser Fahrer erledigt wieder die Grenzformalitäten und schon sind wir wieder zurück in Puerto Iguazú in Argentinien.

Die Wasserfälle von Iguazú auf der argentinischen Seite

Toller Blick

Gesamte Strecke: ca. 60 km hin und zurürck

Auf zu den Cataratas del Iguazú

Mit dem Dicken fahren wir zum ca. 30 km entfernten Zugang zum argentinischen Teil der Wasserfälle von Iguazú. Mit uns strömt die Blechlawine. Die Parkplätze sind schon gut gefüllt, als wir ankommen. An den Kassen treffen wir auch noch mit den ganzen Busladungen zusammen. Wir reihen uns in die beachtliche Warteschlange ein.

Wir sind drin!

Geschafft – wir haben unser Ticket und dürfen nun in den Park. Am Besucherzentrum holen wir uns einen Plan und orientieren uns erst einmal.

Plan
Plan

Der obere Rundweg – Circuito Superior

Gesamte Strecke: knapp 2 km

Wir marschieren auf dem Sendero Verde (dem grünen Pfad) Richtung Zugang zum Circuito Superior (dem oberen Rundweg). Es sind zwar schon deutlich weniger Leute unterwegs, aber immer noch genug, um das Gefühl der Massenveranstaltung zu haben.

Der Blick auf den ersten Wasserfall wird uns gleich durch eine Absperrung und davor stehende Parkranger versperrt. Wir gehen also gleich weiter. Auf einem gut ausgebauten Weg, teilweise auf Stegen aus Holz und Stahl über die Wasserfälle werden wir von einem zum anderen Aussichtspunkt mit spektakulären Ausblicken auf die verschiedenen zu Tale stürzenden Wassermassen entlang geführt.

Auf den Plattformen selbst herrscht Hauptbahnhofsatmosphäre. Alle warten bis die vorne an der Brüstung Stehenden genug Fotos und Selfies gemacht haben und endlich Platz machen, damit sie selbst an der Reihe sind. Kaum jemand scheint die imposanten Wasserfälle so richtig zu beachten. Es geht eher darum, das ultimative Beweisfoto zu schießen, so nach dem Motto: Seht her, wir waren da!

Dabei hätten diese Wassermassen, das Rauschen und Tosen, die aufschäumende Gischt, die wegen der all überall vorhandenen Feuchtigkeit sattgrüne Vegetation mit unzählig munter umher flatternden Schmetterlingen doch eigentlich unsere volle Aufmerksamkeit mehr als verdient.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch die Nasenbären. Am liebsten treiben sie sich dort herum, wo Menschen sind, die etwas essen. Und sie können richtig bissig werden, wenn man ihnen nicht freiwillig gibt, wonach sie verlangen. Es sind eben wilde Tiere, auch wenn sie im ersten Moment so niedlich aussehen.

Den Höhepunkt dieser Wanderung bildet der Aussichtpunkt oberhalb des Salto San Martín. Der Ausblick ist gigantisch, das Rauschen auch. Wassertröpfchen aus der Gischt werden durch die vorherrschende leichte Brise auf die Plattform geweht. Eine willkommene Abkühlung an diesem hochsommerlich warmen Sonnentag! Ich bin absolut beeindruckt von Gewalt und Schönheit dieses grandiosen Naturschauspiels.

Der untere Rundweg – Circuito Inferior

Zurück am Ausgangspunkt machen wir uns am Leuchtturm vorbei auf den Weg zum Circuito Inferior (dem unteren Rundweg), um den Wassermassen von unten ganz nah zu kommen.

Leuchtturm
Ein Leuchtturm im Park

Als wir am alten Hotel vorbeigehen, wundern wir uns, warum so viele Polizeifahrzeuge dort stehen. Am neuen Hotel angekommen, findet unsere Wanderbegeisterung ein jähes Ende. Der Weg ist abgesperrt und durch Polizei gesichert. Bis 14:00 h h soll der Weg auch noch gesperrt bleiben. Das sind noch fast zwei Stunden! So lange wollen wir dann doch nicht warten.

Mit dem Elektrozug zur Endstation

Wir kehren um zur Mittelstation und beschließen, mit dem Elektrozug bis zur Garganta del Diablo (dem Teufelsschlund) zu fahren. Das Ticket hierfür ist zwar im Eintrittspreis enthalten, aber man muss trotzdem am Schalter noch ein Ticket lösen und bekommt eine Nummer. Angeblich wird man aufgerufen, wenn man dran ist, aber da noch zwei Plätze bei der eintreffenden Bahn frei sind, werden wir vom „Schaffner“ auf dieselben verfrachtet. Gemütlich lassen wir uns die sanft ansteigende Strecke bis zur letzten Haltestelle hochruckeln.

Elektrozug

Der Teufelsschlund – Garganta del Diablo

Gesamte Strecke: ca. 2,2 km

Nach einer Rauchpause für Knut führt der Weg – dieses Mal jedoch ganz massiv in Beton und Stahl – über verschiedene Flussarme des Río Iguazú zur Aussichtsplattform über die sich hufeisenförmig in einem schmalen Trichter hinabstürzenden Wassermassen.

Auch hier sind die Massen unterwegs. Eigentlich bietet der Weg gut für drei Personen nebeneinander Platz, sodass die schnelleren die etwas langsameren gut überholen könnten. So die Theorie. Die Praxis sieht dagegen so aus, dass Leute einer Gruppe meinen, sie könnten den Platz nutzen, um nebeneinander her zu gehen. Wie der Rest an ihnen vorbeikommen soll, ist ihnen dabei herzlich egal. Die gesamte Strecke zum Schlund wird dadurch zum reinsten Spießrutenlauf und Ellbow-Checking. Ich bin fix und fertig, als wir endlich an der Aussichtsplattform ankommen.

Auch hier wieder warten aufs Foto. Und natürlich den Blick in den tosenden Schlund aus Wasser und Gischt! Allein dieses Geräusches wegen hat sich die ganze Mühsal gelohnt! Dazu diese Unmengen an Wasser, die sich hier sammeln und den Grat hinunterstürzen müssen. Wahnsinn! Einfach unglaublich!
Und jetzt versprüht die Brise noch mehr Wassertröpfchen zur Abkühlung. Die Menge dürfte nicht mehr ganz so gesund für Handy und Kamera sein. Also schnell das Foto gemacht und dann das Equipment im Drybag verstaut.

Rückzug

Auf dem Rückweg zur Bahn wundern wir uns, dass uns immer weniger Leute auf dem Stahlbrückenweg entgegen kommen. Entweder ist die Mittagessenszeit schuld oder am Nachmittag kommen weniger Leute in den Park.

Wir fahren mit dem Zügle bis zur Endstation. Für heute haben wir genug von den Massen aus Wasser und Menschen.

Von San Ignacio nach Puerto Iguazú

Hauptportal

Gesamte Strecke: ca. 260 km

UNESCO-Weltkulturerbe: San Ignacio Miní

Wir möchten San Ignacio nicht verlassen ohne die Jesuitenreduktion San Ignacio Miní auch bei Tageslicht gesehen zu haben. Also machen wir uns vor unserer Weiterfahrt zu Fuß auf den Weg zu den Ruinen, die praktisch mitten im Ort liegen.
Außer einer Schulklasse sind wir die einzigen Besucher. Die Anlage ist riesig und so haben wir bald das Gefühl, die Ruinen ganz für uns allein zu haben.
Die noch stehenden Gebäudeteile, die von der Morgensonne angestrahlt werden, leuchten in dem für Misiones so typischen rostrot.

Die Reste, die von der örtlichen Bevölkerung nicht als Baumaterial verwendet wurden, und die jetzt im Schatten von Urwaldriesen als stumme Zeugen einer längst vergangenen Zeit stehen, sind von Moosen, Flechten und Farnen bewachsen. Der Rasen auf den Freiflächen und der weiche Urwaldboden sind noch morgentaufeucht. Dazu der Wechsel von Licht und Schatten in der Morgensonne – er verleiht der Anlage eine ganz besondere geradezu mystische Atmosphäre.

Am Schluss unseres Rundgangs besuchen wir noch die beiden kleinen niedlichen Museen beim Ausgang. Schade, dass fast alle Erklärungen nur auf spanisch sind.

Modell im Museum
Modell der Reduktion von San Ignacio Miní

Auf der RN 12 Richtung Puerto Iguazú

Wir fahren in nordöstliche Richtung auf schnurgerader Strecke, die nach einiger Zeit langsam hügeliger wird. Auch heute scheint wieder die Sonne und bald wird es merklich wärmer im Fahrzeuginneren.

An der Tankstelle

In Jardín América stoppen wir an der Tankstelle, um zu tanken. Auf unserem Tankdeckel befindet sich ein Aufkleber mit dem Wort Diesel in verschiedenen Sprachen. Allerdings steht da auch Nafta und das ist in Argentinien (und in Uruguay auch) der Begriff für Benzin. Um weiteren Verwirrungen vorzubeugen, holt der freundliche Tankwart kurzerhand einen schwarzen Filzstift aus seinem Büro und übermalt den Schriftzug.

Umleitung

Die Fahrt plätschert bergauf und bergab so vor uns hin. Wir liegen richtig gut in der Zeit. Bis wir an die Stelle kommen, an der die Polizei die Straße aus uns unerklärlichen Gründen abgesperrt hat und den Verkehr am Ortseingang auf unbefestigte einspurige rote Sandpiste umleitet. Und da ruckeln nicht nur wir, sondern auch der ganze übrige Verkehr inklusive LKWs und Gegenverkehr nun mehrere Kilometer entlang. Umleitungsschilder gibt es natürlich keine. Das Navi will uns immer zurücklotsen, gibt dann aber irgendwann genervt auf und zeigt uns eine neue Rute. Wir alle aber folgen unserem dicken LKW am Kopf der Autoschlange. Als wir schon nicht mehr daran glauben, zeigt sich plötzlich wieder asphaltierte Straße. Zwei Ampeln später sind wir dann auch wieder zurück auf der RN 12.

Willkommen im Parque Nacional Iguazú

Weiter geht’s. Kaum erreichen wir den Nationalpark Iguazú, ändern sich die Verkehrsschilder. Wir werden nun vor kreuzenden Nasenbären, Tapiren und Jaguaren (!) gewarnt. Haha, so wie der Schwerlastverkehr hier auf der RN 12 entlang donnert, wird sich nur ein lebensmüdes Tier in die Nähe der Straße wagen.

Ankunft in Puerto Iguazú

Wieder einmal drehen wir ein paar Runden im Straßengewirr von Puerto Iguazú bis wir bei unserem (neuen) Hotel auf einem Hügel mit Blick auf den Fluss angekommen sind.
Die Garage des Hotels verfügt glücklicherweise über zwei Zugänge. Wir dürfen den für die Lieferfahrzeuge nehmen, denn nur da passt der Dicke aufgrund der Höhe auch durch. Als wir aussteigen, sehen wir, dass er jetzt mit einem Staubfilm in dem schönen Rostroten von Misiones überzogen ist.
Es ist feuchtwarm in Puerto Iguazú. Zum ersten Mal seit wir unterwegs sind, kommen die Sandalen zum Einsatz.

Auf der Suche nach einem Touranbieter

Um den Grenzübertritt mit dem Dicken nach Brasilien zu umgehen, möchten wir eine organisierte Tour auf die brasilianische Seite machen. Also müssen wir jetzt zum Busbahnhof ins Zentrum, wo sich die Touranbieter befinden sollen. Unsere ersten Anfragen verlaufen im Sand, da es sich nur um Busunternehmen handelt, die einen auf die brasilianische Seite bringen.

Kurze Pause

In der Zwischenzeit ist es fast sechs und wir brauchen jetzt erst einmal eine Pause und etwas zu trinken, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Wir können draußen sitzen, kühles Bier und Smoothie schlürfen, ohne zu frieren. Endlich sind die Temperaturen wieder einmal so, wie wir sie lieben.

Tourbuchung

Bevor wir im Café noch völlig versacken, unternehmen wir einen letzten Versuch, im Busterminal selbst einen Touranbieter zu finden. Wir haben tatsächlich Glück und können für den Donnerstag eine Tour inklusive Abstecher nach Paraguay zum Staudamm Itaipu und Shoppingstadt Ciudad del Este buchen.

Kurz entschlossen nach Paraguay

Reduktion Jesús

Eigentlich wollten wir heute die Weltkulturerbestätte San Ignacio Miní besichtigen, aber gestern Abend ergab sich die Möglichkeit, heute einen Tagestrip zu den grenznahen Jesuitenreduktionen in Paraguay zu unternehmen. Nach kurzem Überlegen entschieden wir uns spontan dafür. Also stehen wir um 8:00 h nach einem einfachen Frühstück in einem eiskalten Raum gestiefelt und gespornt zur Abholung bereit.

Über den Río Paraguay

Zusammen mit einem Franzosen und unserem argentinischen Fahrer machen wir uns auf den Weg zur paraguayischen Grenze. Unser Fahrer kümmert sich um die Grenzformalitäten auf argentinischer Seite in Puerto Maní. Dann fahren wir auf die kleine Fähre. Es ist noch sehr kühl, aber die Sonne kämpft sich so langsam durch den Nebel. Vom Río Paraguay steigen ebenfalls die Nebelschwaden hoch. Wir werden auf den Freisitz oben hinter der Brücke verfrachtet und bibbern im Fahrtwind.

Kurz bevor wir anlegen, schwenkt plötzlich der Teil mit den Fahrzeugen um den anderen Teil mit der Brücke und den Passagieren. Im ersten Moment sieht es so aus, als ob jener Teil nun eine eigenständige Reise auf dem Río Paraguay antreten würde. Doch dann dockt er auf der anderen Seite wieder an und wir kurz danach am paraguayischen Flussufer. Die Wagenkolonne kämpft sich den Steilhang zur paraguayischen Zollstation hoch. Auch hier kümmert sich unser Fahrer wieder um die Formalitäten. Jetzt haben wir auch einen Stempel von Paraguay in unserem Pass. Willkommen in Paraguay!

Zur Jesuitenreduktion und UNESCO-Weltkulturerbestätte in Trinidad

Wir passieren Paraguays Matehauptstadt Bella Vista.

Ein Denkmal für den Mate
Ein Denkmal für den Mate

Auch die deutsche Dependence Hohenau lassen wir hinter uns und fahren bis zur Welterbestätte Trinidad. Nach einem Einführungsvideo auf deutsch bekommen wir eine spanische Führung durch die gesamte Anlage.

Äußerst beeindruckend sind die Köpfe:

UNESCO-Weltkulturerbestätte Jesús de Tavarangüe

Danach geht es weiter nach Jesús de Tavarangüe. Auch dort bekommen wir eine Führung.

Nach einem Stopp zum Lunch geht es auch schon wieder mit der kleinen Fähre über den Río Paraguay zurück nach Argentinien.

Zurück in Argentinien

Zurück in San Ignacio besuchen wir am Abend die Sound und Light Show in den Ruinen von San Ignacio. Kann man machen, muss man aber nicht.

Von Colonia Pellegrini nach San Ignacio

Verkaufsstände in San Ignacio

Gesamte Strecke: Ca. 260 km

Auf unbefestigten Straßen durch das Feuchtgebiet

Heute heißt es Abschied nehmen von Iberá. Zunächst fahren wir auf der RP 40 in nördlicher Richtung. Weideland so weit das Auge reicht. Die Sandpiste ist in gutem Zustand und in der ersten halben Stunde begegnen wir niemandem. Auch auf unserer Spur sind wir die Einzigen. Als wir nach gut 50 km auf die RP 41 einbiegen, werden die Straßenverhältnisse zwar etwas rauer, aber immer noch gut befahrbar.

Auf der RP 41
Auf der RP 41

Eukalyptus- und Pinienplantagen wechseln sich mit grünem Weideland ab. Alle paar Kilometer steht auch mal ein Haus oder ein Tor, das zu einer Estancia führt. Nach 90 km erreichen wir die asphaltierte RN 12. Und wo bitte war jetzt die im Reiseführer und in diversen Artikeln beschriebene Holperstrecke? Da war die Strecke von Mercedes nach Colonia Pellegrini um einiges ruppiger. Mir soll’s jedenfalls recht sein!

Von Posadas nach San Ignacio

Vorbei an Posadas hangeln wir uns von Baustelle zu Baustelle entlang bis wir nach insgesamt vier Stunden Fahrt San Ignacio erreichen.

Bis wir eingecheckt und zu Mittag gegessen haben, ist es für einen Besuch der Ruinen fast zu spät, schließt die Anlage im Winter bereits um 17:00 h. Macht nichts, morgen ist auch noch ein Tag.

Im Parque Esteros del Iberá – Tag 2

Abendstimmung

Per Boot über die Lagune

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Campingplatz, um nach einer Bootstour zu fragen. Wir haben Glück und es finden sich genügend Teilnehmer für die Tour um 11:00 h.

Motorboote warten auf Touristen
Die Boote stehen schon bereit

Die Lagune liegt spiegelglatt vor uns. Kein Wind, keine Wolke am Himmel, nur Sonne satt und es ist angenehm warm.

Lagune bei Windstille
Spiegelglatt

Auf dem Boot wird’s dann etwas frischer, aber immer noch gut auszuhalten. Wieder ist unser Ziel zunächst der Teil der Lagune am Besucherzentrum. An genau derselben Stelle wie gestern liegen auch heute Kaimane und sonnen sich. Es sind insgesamt fünf Stück in verschiedenen Größen.

Etwas weiter das Ufer entlang liegt eine Verwandte der Anakonda reglos aufgewickelt und tankt Sonne.
Capybaras auf Futtersuche oder beim Relaxen im Schilf wechseln sich mit Reihern, namenlosen Vögeln und immer wieder Kaimanen ab. Auf einer der schwimmenden Inseln in der Lagune äst ein Sumpfhirsch.

Nach eineinhalb Stunden sind wir wieder zurück am Ausgangspunkt. Reich an Eindrücken und Fotos, aber dafür um 800 Pesos (ca. 16 Euro) pro Person ärmer.

Auf einsamen Pfaden

Nach unserer Mittagssiesta nehmen wir noch einmal den Dicken und fahren über Damm und Brücke Richtung Mercedes. Das Besucherzentrum lassen wir rechts liegen. Unser Ziel liegt nochmal zwei Kilometer südlich. Dort gibt es nochmal einen Zugang mit weiteren Wegen. Einen davon wählen wir für eine letzte Erkundung.

Landschaft im Nationalpark
Sumpfige Lagunenlandschaft

Mehrere Capybaras nutzen den Spätnachmittag zum Futtern oder auf der faulen Haut liegen. Bei einem Posten der Parkranger mündet der Weg in eine Lichtung. Hier haben sich richtig viele Capybaras versammelt. Völlig unbeeindruckt von unserer Anwesenheit gehen sie ihren Lieblingsbeschäftigungen nach: Fressen, im Wasser stehen oder entspannt auf der Wiese liegen und verdauen.
Um unseren Weg jenseits der Lichtung fortsetzen zu können, müssen wir zwar ein wenig suchen, wo der Weg weitergeht, doch bald schon stapfen wir durch den Matsch.

Ein Mann kommt uns entgegen und erzählt uns ganz aufgeregt, dass in dem vor uns liegenden Waldstück Affen zu finden sind. Und tatsächlich sehen wir vier kleine braune Brüllaffen beim Mümmeln in den Bäumen. Nachdem die Tiere die Flucht ergriffen haben, gehen wir weiter zum Ufer der Lagune.

Auch hier wieder Capybaras auf der Futtersuche, die nicht mal einen Meter von uns entfernt schnaubend über den Wanderweg stapfen. Das ist wirklich Natur hautnah erlebt!

Und zurück am Parkplatz kreuzt eine ganze Familie unseren Weg auf ihrem Weg zu einer anderen Futterquelle. Wir beäugen uns alle vorsichtig, dann geht jeder seiner Wege. Ein tolles Erlebnis!

Im Wasserschweinmarsch
Im Wasserschweinmarsch unterwegs zur neuen Futterquelle

Auf dem Rückweg versperrt uns zunächst noch eine Ente den Weg über die Brücke. Mit dem Dicken will sie sich dann aber doch nicht anlegen.

Ente auf der Flucht

Im Parque Esteros del Iberá – Tag 1

Kaiman Detail

Auf verschiedenen Wanderwegen durch den Park

Nach dem Frühstück fahren wir im Dicken zum Besucherzentrum. Ein Parkranger nimmt uns in Empfang und erklärt uns die möglichen Wanderungen. Zuerst nehmen wir den Sendero de Cerrito durch verschiedene Arten von Wald zur Lagune. Dort führt ein Holzsteg ans Ufer. Wir sehen Vögel, zwei Capybaras und in sicherer Entfernung drei Kaimane in der Sonne liegen.

Als zwei Schulklassen den Steg erobern, suchen wir das Weite. Auf dem Rückweg biegen wir rechts ab auf einen zweiten Weg, der aber schnell zum Schlammpfad wird. Es hat einfach zu viel in der Nacht geregnet. Wir kehren auf halber Strecke um.

Schlammpfad
Schlammpfad

Dann gehen wir eben noch die 450 m auf der anderen Straßenseite in den Park, um nach Brüllaffen Ausschau zu halten. Wir sehen aber keine.
Wir fahren zurück zur Posada und machen erst einmal Mittagspause.

Ente im Garten
Eine Ente zu Besuch im Garten

Tierbeobachtung in der Lagune

Am späten Nachmittag fahren wir nochmal zum Besucherzentrum. Ein Parkranger teilt uns mit, dass der Park um sechs Uhr schließt. Es gibt aber kein Tor, das geschlossen werden könnte. Egal.

Wir nehmen wieder den Weg zur Lagune. Dieses Mal sehen und hören wir mehrere Capybaras, wie sie genüsslich das harte Schilfgras rupfen.

In unmittelbarer Nähe zum Steg liegen zwei Kaimane: Einer auf der einen Seite, der zweite auf der anderen Seite halb im Schilf, ein Capybara keine drei Meter von ihm entfernt.

Auf dem Rückweg sehen wir zuerst zwei Sumpfhirsche, die sich aber schnell ins Schilf flüchten, als sie uns wittern. Und eine ganze Gruppe von Capybaras. Als wir den Steg schon fast wieder verlassen, bewegt sich ein Hirschkalb keine zwei Meter von uns entfernt äsend unter dem Steg durch. Es lässt sich durch unsere Anwesenheit so überhaupt nicht stören.

Sonnenuntergang über der Lagune

Punkt sechs sind wir wieder am Parkplatz des Besucherzentrums und fahren wieder zurück.
Auf halber Strecke halten wir an der Brücke und suchen uns ein schönes Plätzchen, um nach einem so herrlich sonnigen Tag bei frühlingshaften Temperaturen einen spektakulären Sonnenuntergang ohne eine einzige Wolke am Himmel zu genießen.
Auch ohne Mate immer wieder ein beeindruckendes Ereignis.

Sonnenuntergang über der Lagune